Bewertung: 4 / 5
[b]Titel:[/b]Black Water [b]Genre:[/b]Horror, Thriller [b]Laufzeit:[/b]85 Minuten [b]Regisseur:[/b]David Nerlich, Andrew Trauki [b]Schauspieler[/b]:Maeve Dermody, Diana Glenn, Andy Rodoreda, Ben Oxenbould Handlung: Grace unternimmt zusammen mit ihrem Freund Adam und ihrer Schwester Lee einen Ausflug in die Sumpfgebiete Nordaustraliens. Nach der Besichtigung einer Krokodilfarm heuern sie den Einheimischen Bootsführer Jim an um mit ihm in die unberührte Flusslandschaft zu fahren, die Natur zu genießen und einen gemütlichen Angelnachmittag zu verbringen. Doch plötzlich kentert das Boot. Grace und Adam flüchten durch das hüfthohe Wasser zum nächsten Mangrovenbaum, während Lee auf dem gekenterten Boot Schutz sucht. Jims lebloser Körper treibt im Wasser. Im mit Schlamm verdreckten Wasser, dem black water kann man nichts erkennen und doch wissen die Überlebenden um das Krokodil das regungslos darin ausharrt. Sie sitzen in der Falle, ohne Draht zu Außenwelt. Schauspieler: Für diesen Survivalhorror wurden hauptsächlich unbekannte Darsteller verpflichtet, welche aber durch ihr Schauspiel über die ganze Länge des Film zu überzeugen wissen und deren Spiel zu keiner Zeit gekünstelt wirkt wie in anderen Low-Budget-Produktionen. Zum einen wäre da Diana Glenn als Grace, die genau das Bild zu vermitteln weiß, welches in unseren Köpfen von einer großen Schwester existiert. Sie spielt die große Schwester mit Beschützerinstinkt genauso natürlich, wie die besorgte Freundin oder die unter Todesangst stehende verzweifelte Erwachsene. Andy Rodoreda spielt Adam und man könnte sich wirklich niemand besseren für diese Rolle vorstellen. Er hat viele Szenen in denen er wirklich glänzt mit seinem Schauspiel. Er verkörpert hier keinen Machotypen, aber er ist immerzu ruhig und besonnen und versucht die Situation kontrolliert und nicht überhastet anzugehen und der Figur Adam haucht er Leben ein wie es wahscheinlich kein anderer könnte. Maeve Dermody, welche die Rolle der Lee verkörpert, ist in der Zwischenzeit schon ziemlich bekannt geworden und auch sehr gefragt. In diesem Film zeigt sie uns auch wieso. Die Zerbrechlichkeit ihrer Figur zu Beginn und die das von Wut und Trauer zerfressene Raubtier zum Ende hin spielt sie mit einer Hingabe und Leidenschaft wie es selten in diesem Genre zu sehen ist. Die Performance gleicht einer Achterbahnfahrt, der sie immer gerecht wird und darüber hinaus sehr zu gefallen weiß. Fazit: Dieses Darstellerassemble ist in einer Spielfreude zu sehen wie es äußerst selten in diesem Genre der Fall ist. Hier ist den Regisseuren wirklich ein Glücksgriff gelungen, bei dem sich alle Teile ineinander fügen und unterhalten. Setting und Atmosphäre: Der Drehort ist hauptsächlich an einem Ort angelegt, nämlich an einem Baum mitten in einem Mangrovengebiet. Die dichte des Urwalds ist hierbei schon ein metaphorisches Bild für die atmosphärische Dichte des Films, erzeugt und verstärkt diese sogar auf wunderbare Weise. Das trübe Wasser tut sein übriges dazu. (Es wird in Australien Black Water genannt, also kein erfundener Extratitel zum trashig klingen). Obwohl das Setting fast über den ganzen Film hinweg dasselbe ist, ist es wunderschön und bedrohlich zugleich, was den einzigartigen Effekt hat, dass es nie langweilig wird. Seien es nun nicht auszumachende Blubbergeräusche, oder nicht eindeutig zu bewertende Wasserbewegungen, der heimliche Star des Films, das Wasser trägt die Spannung im üppigerem Maße als das Krokodil, das augenscheinlich die große Gefahr darstellt, schlussendlich aber durch das Wasser so gefählich ist, welches somit eine greifbare Grundstimmung der Unsicherheit schafft. Es ist wie ein Horrorfilm, der nachts spielt, welche auch im Normalfall die unheimlichsten sind, nur das bei diesem hier die Sonne scheint und man trotzdem nichts sieht. Special Effects: Natürlich muss auch das Krokodil in Szene gesetzt werden und das wird es auch in seiner ganzen Gewalt und Pracht. Allerdings wurde hier nicht auf Computersoftware zurückgegriffen, sondern auf echte Krokodile. Hierzu hat man Aufnahmen von echten Krokodilen gemacht und diese dann in den Film eingefügt. Nicht perfekt aber neuartig und erfrischend anders, sowie sehr real. Positiv ist dieses Verfahren auch zu bewerten, da man keinen Müll vorgesetzt bekommt wie in anderen Filmen, da wären künstlich aussehende Tiere, Tiere mit übertierischen (gibt es das Wort?) Fähigkeiten, die Liste wäre da endlos. Genau das ist bei diesem Film eben nicht der Fall und somit hält sich die physische Präsenz des Tieres immer im natürlichen Bereich. Contra Black Water: -Wie das eben bei Low-Budget-Produktionen einmal ist, müssen einige kleine Abstriche bei Ton- oder auch Filmqualität gemacht werden, was bedingt stören könnte. -Einige Szenen mit dem Krokodil wirken doch etwas aufgesetzt. Diese Szenen halten sich aber glücklicherweise in Grenzen und schmälern das Gesamtbild des Films nur ein wenig. Pro Black Water: -Grandiose Schauspieler, die voll überzeugen. -Wunderschönes Setting und Natur, wie man sie selten zu Gesicht bekommt in diesem Genre. -Das gekonnte Vermitteln der Urangst. -Keine Szenen wie in anderen Tierhorrorfilmen in denen das Tier die unrealistischsten (sprecht das Wort mal laut aus xD) Dinge macht. -Kompakte Laufzeit. -Keine übertriebene Darstellung von Gewalt und Blut. Fazit: Man kann zu Recht behaupten, dass dieser Film zu den besten seines Genres zählt. Es stimmt fast alles und der Film wartet mit einer neuen Idee auf als bei anderen Filmen abzukupfern was auch noch hoch angerechnet werden muss. Ein Film für einen guten Filmeabend der zeigt, das man auch mit 1Mio. Produktionskosten Filmherzen höher schlagen lassen kann. Die Perle im Tierhorrorsurvivalthrillersektor der besonderen Art bekommt von mir 4 Hüte.
Black Water Bewertung