Bewertung: 3.5 / 5
Seitdem Lightning McQueen (Owen Wilson) vor einiger Zeit in dem Wüstendorf Radiator Springs gestrandet ist, hat sich viel getan. Mittlerweile hat McQueen mit Sally (Bonnie Hunt) und auch der Rostlaube Hook (Larry the Cable Guy) echte Freundschfaten geschlossen und führt ein ruhiges, wenngleich auch immer von Touristen besuchtes Leben. In der Zwischenzeit hat McQueen auch schon mehrmalig den Piston Cup gewonnen und seine Stellung als guter Fahrer gefestigt. Nun bekommt McQueen unerwartet die Möglichkeit am World Grand Prix teilzunehmen und nimmt dafür seinen Freund Hook mit nach Tokio, während sich eine Verschwörung von internationalem Ausmaße anbahnt.
Mit Cars 2 versuchte John Lasseter an seinen Erfolg von Toy Story, Toy Story und eben Cars anknüpfen und fährt dafür auf gewohnten Gefilden. Denn was ist die Numero Uno-Klausel in jedem Sequel-Vertrag? Genau: Höher, schneller weiter! Cars 2 ist erstaunlicherweise das geworden, was man von einem Cars-Film im Hinblick auf den ersten Teil nicht erwartet hätte. Ein Agentenfilm, der dabei ebenfalls in eine Slapstick-Komödie à la Johnny English mündet. Wenngleich mit Charakteren wie Finn McMissile (Michael Caine), Holley Shiftwell (Emily Mortimer) und Professor Zündapp (Thomas Kretschmann) klassische Bond-Tropen parodiert wird, legt der Film seinen Fokus dabei ebenfalls sehr stark auf Action. Die Frage bleibt warum Cars 2 ein Actionfilm ist.
Und frei nach dem Höher, schneller, weiter-Motto gibt uns das Studio mit der Fortsetzung vor allem etwas, was im ersten Teil noch dosiert funktionieren konnte/sollte. Ja, eiegntlich findet eine Verschiebung statt. Denn während Lightning McQueen in Teil Eins noch der klare Protagonist war, ist es im zweiten Teil Hook. Dabei bestehen seine gesamten Dialoge quasi aus One-Linern, welche den Plot nur durch Zufälle vorantreiben.
Und ebenfalls in bekannter Bond-Manie bekommen wir auch ein "Bond-Girl" in Form von Holley Shiftwell, wodurch der Film sich gegen Ende erstaunlicherweise eine seltsame Liebesgeschichte konstruiert, die dem Zuschauer in Zeiten von Me Too etwas schlecht gealtert erscheint. John Lasseter wird davon ein Liedchen singen können.
Derweil bleibt die Handlung dank erstaunlicher Wendungen aber sehr unüberschaubar. Wo man normalerweise Twists and Turns konstruiert, funktioniert in Cars 2 eben genau das. - Es fühlt sich organisch an.
Und auch der Konflikt zwischen Lightning und Hook fühlt sich in diesem Fall ebenfalls wesentlich organischer an, als etwaige Konflikt aus Teil eins.
Über allem thront tatsächlich ein extrem spannender Subtext. So bekommen wir Öllobbyisten als Schurken, die sich dem Fortschirtt der Anwendung von einem umweltfreundlichen Treibstoff in den Weg stellen. So eine Aussage in einem Film, der Autos veherrlicht ist schon erstaunlich fortschrittlich gedacht und macht Cars 2 in seinen starken Momenten zu einem fast philsopischen Werk
Daher wird in Cars 2 vieles angefügt, welches die typischen Fortsetzungs-Symptome auftauen lässt. Man könnte sich daran stören und es ist richtig, daß einige Momente zu viel sind. Zu viel Humor, zu viel Action und dennoch ist Cars 2 für Disneyverhältnisse fast schon gewagt, der zwar den eigentlichen Hauptcharakter in seinem eigenen Film völlig obsolet macht, dennoch könnte man auch hier eine symbolische Stärke wiederfinden, wenn man eben den rostigen, abgewrackten Wagen zum Protagonisten macht. Daß das manachmal zu viel des Guten ist stimmt, dennoch stimmt der Subtext und hat etwas sehr überrschendes, mitsamt der Handlung die sich in Ecken bewegt die parodistisch, intelligent und experimentell sind.