Anzeige
Anzeige
Anzeige

Das Ding aus dem Sumpf

Kritik Details Trailer News
Das Ding aus dem Sumpf Kritik

Das Ding aus dem Sumpf Kritik

Das Ding aus dem Sumpf Kritik
0 Kommentare - 20.10.2023 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Das Ding aus dem Sumpf" ist.

Bewertung: 3 / 5

Der Wissenschaftler Alec Holland (Ray Wise) arbeitet in den Sümpfen von North Carolina an einem Präparat für tierische und pflanzliche Materie, daß Lebewesen in jeder Klimazone überlebensfähig machen soll. Der düstere Millionär Anton Arcane (Louis Jordan) jedoch, will diese Forschungen für sich nutzen und bricht daher in das Labor von Holland ein. Bei dem Einbruch kommt es zu einem Unfall und Holland wird von seinem eigenen Mittel kontaminiert. Anschließend flüchtet er in den Sumpf, wo er nun als Hybrid aus Pflanze und Tier lebt.

Wes Craven gehört zu jenen Regisseuren, deren Vita heute einen signifikanten Teil dessen ausmachen, was man als brillante Filme bezeichnet. Besonders im Horrorgenre, in dem er beheimatet war, ist das ja eine Rarität. Dabei wird man aber auch leicht blind für gewisse Fehler und idealisiert einen Mann, der auch deutlich mal Mist inszenierte. Das sind keine Extreme, weshalb es vielleicht nicht so auffällt. Aber gerade, an dem eher vergessenen Das Ding aus dem Sumpf kann, man sehen, wie gnädig die Zeit doch mit Craven war. Hier haben wir einen Film, der eigentlich als B-Movie verstanden werden muss. Ein zwar für die damalige Zeit durchaus sehenswertes, heute aber kaum ohne einen Lacher auskommendes Kostüm von einem Monster. Ein kleiner Sumpf, der als Hauptschauplatz für Action dient. Teilweise sehr billige Kostüme für das Militär und schon ist ein Film daraus entstanden. Nun, hier merkt man wohl, daß Craven entweder bewusst einen Trash-Film inszenieren wollte, oder einfach kein Geld für mehr dafür da war, etwas anderes zu machen. Denn es ist alles schon so, als würde eine Karnevals-Veranstaltung hier eine Kamera aufstellen.

Das tut dem Subtext aber gar keinen Abbruch. Auch da muss man sagen, ist Das Ding aus dem Sumpf vielleicht nicht allzu originell, oder ausformuliert. Der idealistische Wissenschaftler entwickelt eine Formel, die es Tieren ermöglichen soll, unter extremsten Bedingungen zu leben. Ein gieriger Millionär versucht die Pläne zu stehlen, zweckzuentfremden, um damit die Weltherrschaft zu erlangen, oder so. Nun muss man zumindest da sagen, daß das auch deutlich nach Comic klingt. Zumindest, wenn man keine Vorstellung hat, was Comics eigentlich alles sein können. Und dennoch spürt man hier noch den Zeitgeist vergangener Tage. Der Unternehmer gegen den Idealisten. Make Love, not War. Schützenswertes Leben, im Hinblick auf Industrialisierung und das ganze natürlich auch in einem Sumpf. Nein, daß ist nun wirklich nicht subtil, sorgt aber auch dafür, daß der Film grundsätzlich das Herz am rechten Fleck hat, wie man das eben so schön sagt. Man muss auch dazu sagen, daß es dem Film ebenso kein bisschen an guten Schauspielern mangelt. Besonders Louis Jourdan ist unglaublich charismatisch und entsprecht auch damit einem Schurkentypus, den man regelrecht vermisst.

Die Orientierungshilfe, die der Film dabei zusätzlich schafft, ist eben in der reinen Konstellation zu finden. Nicht nur Wissenschaft und Macht werden hier gegeneinander ausgespielt, auch die Beziehung zwischen Monster und Frau kommt wieder vor. Auch ein Thema, daß sich durch den Monsterfilm seit Jeher zieht und so kann man auch deutlich erkennen, daß Das Ding aus dem Sumpf eben doch noch ein Zitatewerk ist. Klar, wie soll es auch anders gehen. Ob man das ganze vor Nacktheit und Trash noch ernst nehmen kann, sei mal dahingestellt. Doch vielleicht muss man das auch nicht. Immerhin kann man herrlich darüber lachen und dann ist es fast schon wieder erstaunlich, daß es sich hierbei um denselben Mann handelt, der auch Nightmare – Mörderische Träume (1984) oder Scream – Schrei! (1996) inszenierte. Vielleicht ist Craven hier sehr unbeholfen, was man nicht zuletzt auch am Spannungsaufbau, oder an der Kameraführung spürt. Doch wenn man das eben mit späteren Filmen vergleicht, kann man das eigentlich nicht so richtig glauben. Es wirkt fast so, als parodiere Craven, oder inszeniere eine Hommage an die großen Monsterfilme vergangener Tage. Da könnte natürlich grundsätzlich noch mehr gehen, aber mit den Mitteln, die Craven zur Verfügung hatte, hat er wohl das Beste rausgeholt, was man rausholen konnte.

Selbst wenn der Film auch über die gesamte Laufzeit relativ planlos und anarchisch anmutet, so muss man ihm das vielleicht zugutehalten. Denn tatsächlich macht das zwar keinen guten Film, aber die Orientierungslosigkeit, mit der Plotholes und einzelne Figuren hier und da mal auftauchen, ist schon wirklich unterhaltsam. Es ist kein Film, der irgendeine Form von Stringenz aufweist, aber in jedem Fall ein Werk, daß einen zu überraschen weiß. In sterilen Einrichtungen, im dreckigen Sumpf. Als wäre Craven hier nichts mehr heilig und er probiere alles aus, um am Ende irgendeine Art von Resultat zu erhalten. Ob man das nun muss, sei mal dahingestellt. Gut wird der Film dadurch aber auch nicht.

Ein absoluter Irrsinn, zwischen Macht und Wissenschaft, zwischen B-Movie und Wirrwarr. Das Ding aus dem Sumpf fühlt sich an, wie eine Folge irgendeiner billigen Fernsehserie und hat damit sehr großes geleistet, weil er damit so unglaublich unterhaltsam ist.

Das Ding aus dem Sumpf Bewertung
Bewertung des Films
610

Weitere spannende Kritiken

Turtles 2 - Das Geheimnis des Ooze Kritik

Turtles II – Das Geheimnis des Ooze Kritik

Poster Bild
Kritik vom 04.05.2024 von ProfessorX - 0 Kommentare
Nachdem sie von normalen Schildkröten zu Mutanten. Ninjas wurden, beschäftigen sich Leonardo (Mark Caso), Michelangelo (Michelan Sisti), Donatello (Leif Tilden) und Raphael (Kenn Scott) nach wie vor mit ihrer Vergangenheit. Als ihre Freundin, die Reporterin April ONeil (Paige Turco) eines ...
Kritik lesen »

Bridget Jones - Am Rande des Wahnsinns Kritik

Bridget Jones – Am Rande des Wahnsinns Kritik

Poster Bild
Kritik vom 01.05.2024 von ProfessorX - 0 Kommentare
Eigentlich steht dem vollendeten Glück von Bridget Jones (Renée Zellweger) nichts mehr im Weg. Denn mit dem Anwalt Mark Darcy (Colin Firth) scheint sie einen Traummann abbekommen zu haben. Doch das Glück der beiden wird unterbrochen, als die attraktive Mitarbeiterin Rebecca Gillies ...
Kritik lesen »
Mehr Kritiken
Was denkst du?
Ich stimme den Anmelderegeln beim Login zu!

Forum Neues Thema
AnzeigeY