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Das Ding aus einer anderen Welt

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Das Ding aus einer anderen Welt Kritik

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Das Ding aus einer anderen Welt Kritik
0 Kommentare - 21.10.2021 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Das Ding aus einer anderen Welt" ist.
Das Ding aus einer anderen Welt

Bewertung: 4.5 / 5

Im Jahr 1982 erhält ein Team von Forschern von einer Station in der Antarkis Besuch von zwei norwegischen Kollegen, die einem Hund hinterherjagen. Kurz nach ihrem Erscheinen sprngt sich einer der Norweger versehentlich in die Luft, während der andere auf den Hund zu schießen und seine Kollegen zu warnen versucht. Der Norweger wird von dem Amerikanischen Offizier Garry (Donald Moffat) erschossen, nachdem dieser ausversehen einen der Amerikaner anschießt. Die Amerikaner nehmen irritiert von dem Angriff den Hund in ihrer Station auf.

In seinem klaustrophobischen Body-Horror-Film erweist sich Regeielegende John Carpenter als ebenso effektiv, wenn es darum geht seine Zuschauer in Staunen zu versetzen, wie auch Verständnisvoll im Analysieren einer Gemeinschaft von Menschen. Zwar gebührt wohl nicht Carpenter allein der Ruhm, so basiert Das Ding aus einer anderen Welt schließlich auf der Erzählung Who Goes There? und war auch nicht die erste Verfilmung des Stoffes, dennoch zeigt auch dieser Film deutlich, wie Menschen auf eine ungewohnte Situation, die ihnen womöglich Angst oder Unbehagen bereitet, reagieren. Was in Filmen wie Die Tribute von Panem – The Hunger Games, oder Saw als vermeintlich logisch durchdachte und Kommunizierte Handlungsweisen verkauft wird, ist in Das Ding aus einer anderen Welt definitiv völlig nachvollziehbar, wodurch es der Film unter anderem auch schafft, seine Spannung aufrechtzuerhalten und sich damit eben auch von anderen Genrevertretern abhebt.

Die Cleverness des Films liegt unter anderem auch darin, den Zuschauer im Dunkeln zu lassen. Doch nicht nur wird in dem Film der Zuschauer im Dunkeln gelassen, sondern auch seine Akteure. Denn die unbekannte Macht, die die Menschen in der Eiseskälte bedroht, besitzt die Fähigkeit sich an jedes Lebewesen anzupassen, bzw. es zu kontrollieren. Dadurch hebt sich eine unglaubliche Dynamik, die in Form von Paranoia unter den einzelnen Figuren auftritt. So gilt es zunächst die Frage zu klären, wem man trauen darf und bei wem man es nicht kann. Dieser Umstand gibt dem Zuschauer das Gefühl auf dem gleichen Level zu agieren, wie die im Film handelnden Personen. Dadurch schafft der Film es ebenso die Zuschauer unweigerlich fast schon interaktiv in das Geschehen einzubinden. Hier skizziert der Film ebenso konsequent wie auch erschreckend nahe der gemeinschaftliche Leben in der uns bekannten Gesellschaft. So ließe sich der Konflikt allegorisch perfekt auch in eine ganz banale Situation in unserem Alltag verlagern. Wie kann man Vertrauen herstellen, wenn es verloren ist. Was bedeutet es, ein Mensch zu sein. Wer ist mein Gegenüber. All das sind Fragen, derer sich der Film annimmt, ohne daran kläglich zu scheitern. Dies funktioniert auch nicht nur in dem Kontext des Kalten Krieges, in welchem der Roman erschien, sondern auch ist auch heute noch aktuell. Dabei kommen einem auch unweigerlich sofort Vergleiche an das Spätwerk von Roman Polanski auf.

Die Frage, nach einem Mörder in den eigenen Reihen, macht auch vor für den Film augenscheinlich zunächst nicht unwichtigen Figuren halt, und so liegt eine weitere Stärke eben auch darin, daß der eigentliche Held und die Hauptfigur des gesamten Filmes sich organisch mit dem Film in den Vordergrund rückt. Fast schon linear als Kontrast zu dem sich in den Vordergrund rückenden Außerirdischen. Diese Situation ist für alle Beteiligten ein Drahtseilakt, da sie eben durch die eisige Landschaft und engen Räume keine Möglichkeit zur Flucht haben, wodurch sie dem Monster hilflos ausgeliefert bleiben. Doch gerade weil sich das Wesen nur selten zeigt, bzw. über einen Großteil der Handlung nicht zu sehen ist, entsteht die Angst vor dem Unbekannten und nicht Sichtbaren in den Köpfen seiner Akteure und Zuschauer, wodurch Carpenter jedwede Meta-Ebene in seinen Händen hält.

Etwas ins Straucheln kommt der Film erst dann, wenn es um die Charakterisierung seiner Figuren geht. So mag das Schicksal jener Menschen im Eis und auch der Umstand ihres Ablebens zu Teilen durchaus Grauenhaft sein, dennoch schafft es der Film nicht nahbar und emotional in Szene setzen. Wo die Gruppe als solches zwar als Konzept funktioniert, kann sie aufgrund fehlender Charakteristika nicht zum großen Mitfiebern verleiten. Ein Problem, welches zumindest Ellen Ripley nie hatte.

Und auch sonst tun sich die ein oder anderen Vergleiche mit Genre-Vettern aus jener Zeit natürlich auf. Am ehesten wäre da natürlich Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt zu nennen, welcher sich ebenfalls mit einem Team aus Leuten in einem engen/engerem Raum abspielt. Zudem steht der Film auch ebenfalls im Kontrast zu den eher leicht verdaulichen Science-Fiction-Filmen E.T. – Der Außerirdische und Star Wars: Episode IV – Eine neue Hoffnung, welche den Zuschauern den Kalten Krieg und die Anspannung dieser Tage nicht vehement in den Vordergrund rückten, wie dieser Film. Man könnte den Film somit fast schon als Antithese dieser Werke begreifen.

John Carpenters Das Ding aus einer anderen Welt, gehört zu den Werken, die man getrost auch Jahre nach ihrem Erscheinen für ihre Innovationen loben kann. Zwar paradox, bedenke man die Tatsache, daß es sich hier um ein Remake handelt, schafft der Film es dennoch trotz teilweise farbloser Charaktere immer noch zu schocken und eine unangenehme Atmosphäre in etwas in den Bann ziehendes zu verwandeln. Effekttechnisch ist das Ganze atemberaubend, während vor allem die Ideen hinter dem Werk zum Philosophieren anregen.

Das Ding aus einer anderen Welt Bewertung
Bewertung des Films
910

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