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Der dunkle Kristall

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Der dunkle Kristall Kritik

Der dunkle Kristall Kritik

Der dunkle Kristall Kritik
0 Kommentare - 13.01.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Der dunkle Kristall" ist.

Bewertung: 3.5 / 5

In der Welt des dunklen Kristalls kämpfen die friedliebenden Uru gegen die gierigen Skekse. Die Skekse haben das Land weitestgehend unterjocht und bauen es zu einer dunklen Festung auf. Dies passierte, nachdem der dunkle Kristall seine große Macht verlor. Einer Sage nach kann nur ein Gelfling das Licht des Kristalls zurückbringen und die Schreckensherrschaft beenden. Deshalb machen die Skekse Jagd auf die Gelflinge. Der junge Jen (Jim Henson) nimmt den Kampf gegen die Skekse und die Suche nach dem Kristall auf.

Es gibt einen Grund, warum das Fantasy-Genre weitestgehend ausgestorben ist. Abgesehen davon, daß Adaptionen in Filmformat tatsächlich zu sehr risikoreichen Werken gehören, kann man sagen, daß so ziemlich alles andere an ihnen spannender ist, als die eigentliche Geschichte. Im Jahr 1982 veröffentlichten Jim Henson mit Der dunkle Kristall einen solchen Film, der eben jene These unter Beweis stellen sollte. Im Prinzip bleibt die Geschichte nur bloße Behauptung. Irgend so ein Held, muss mithilfe eines Kristalls die Herrschaft einer tyrannischen Gewalt beenden. Viel mehr gibt es da nicht. Und ja, sicherlich ist es gut und richtig, wenn man seine Geschichte einfach strickt. Doch auf der anderen Seite könnte man behaupten das dadurch keinerlei Spannung am Geschehen aufkommt. Ein ähnliches Dilemma ereilte auch einige Jahre später Ridley Scotts Legende (1985). Wenngleich man zumindest im Fall von der Der dunkle Kristall davon sprechen kann, daß hierbei nicht besonders auffällt. Aber für einen wirklich großen Film, sind die gedanklichen Konzepte dann auch nicht weit genug gedacht. Man denke da nur an Star Wars: Episode IV – Eine neue Hoffnung (1977). Selbst wenn es hierbei auch um ein Märchen im Weltraum handelt, so sind doch zumindest die Figuren weitestgehend ambivalent. Natürlich könnte man sagen, daß das Werk hier auch auf Kinder ausgelegt ist, doch ist das wirklich der Fall?

Gleich zu Beginn von Der dunkle Kristall machen die Regisseure klar, daß man an dem kindlichen Charakter durchaus zweifeln kann. Zwei oder drei Charaktere müssen da direkt zwecks Untermauerung der Bösartigkeit der Antagonisten das zeitliche Segnen. Das ist herausfordernd und wirft gleichsam die Frage auf, ob man Kindern im Film nicht wesentlich mehr zumuten kann, als man das tut. Der Tod ist ja letzten Endes sowieso etwas, dem man sich in keinster Weise entziehen kann, sofern das Leben doch nicht einfach nur endlose Illusion oder sonst irgendwas ist. Natürlich bleiben auch die Schurken nicht wirklich ausformuliert. Man versteht, daß es sich dabei wohl um eine Art Freiheitskampf handeln muss. Böse Diktatoren, gegen freiheitsliebende gute Wesen. Und ja, man muss es sagen. Es sind Wesen. Denn das Paradoxe an diesem Werk ist zudem, daß es sich um einen Live-Action-Film handelt, indem nicht eine menschliche Figur, noch eine Figur, die von einem Menschen gespielt wird, auftaucht. Natürlich, Puppenspieler spielen diese Puppen. Doch was ich an der Stelle sagen möchte, ist, daß man nicht einen menschlichen Körper im Film zu sehen bekommt. Dem gesamten Film mutet eine eigenartige Melancholie an, nach welcher man eigentlich keinerlei Hoffnung mehr verspürt, wenn diese Reise beginnt. Das ist beeindruckend, weil es so gar nicht in die verlogene, kunterbunte Kinderwelt moderner Filme passt. Sicherlich befassen sich auch heutige, vermeintliche Kinderfilme mit dem Tod und finden dafür auch insgesamt einige, wirklich interessante Metaphern. Doch dieser Film will gar nicht optisch gefallen. Er will auch nicht wirklich Spaß haben, sondern viel eher ernst sein. Das merkt man auch daran, daß der Humor für den Jim Henson und Frank Oz in ihren Muppet-Produktionen bekannt sind, durchaus zurückgefahren bis gar nicht existent ist.

Faszinierend ist diese Welt, weil alles so echt ist. Das mag eine seltsame Kritik sein, doch es gibt einen Grund, warum Jim Henson auch heute noch für sein Schaffen gelobt wird. Die praktischen Effekte, die Figuren alles wirkt so lebendig und dann handelt der Film letzten Endes von einer fast endlosen Reise. Man sieht das hin und wieder auch im Film, wenn das Werk umschwenkt. Fast schon philosophisch wird da auf das Leben geblickt, während sich die Figuren unglücklicherweise in einem relativ aufreibendem Konflikt befinden. Natürlich ist die Suche, besser gesagt das Verstecken eines Kristalls, der alle Probleme löst, auch etwas, was so ziemlich einfach ist. Nicht in der Geschichte, aber als Geschichte. Doch auch da unterstreicht der Film nochmals ganz einfache und wahre Metaphern, die Gier und Unterdrückung, besser gesagt die Übergänge zu einem totalitären Regime vor Augen führen. Man will sich dann ehrlich gesagt auch nicht tiefer damit befassen. Nicht, weil es blöd wäre oder man Angst hätte sich mit jener Welt zu befassen und den Problemen, die sie ereilen. Es ist eher so, daß es völlig logisch und nachvollziehbar erscheint und insofern braucht man an der Stelle vielleicht gar nicht viel mehr auszuformulieren. Es ist ebenso eine große Stärke von Der dunkle Kristall, daß der Film so schnell beendet ist, wie er begonnen hat. Ja, irgendwie hat das was zu sich, wenn man die Arbeit, die Menschen an dem Werk geleistet hat, auch direkt sieht. Und man kann sich über den Ideenreichtum, die diese Welt über die banale Handlung hinaus hat, keinesfalls beklagen. So viele, vielfältige Puppen. So viele Unterschiede und wirkungsvoll vorgetragene Konflikte. Das ist Wahnsinn, aber eben auch typisch für Henson.

Die Komplexität von Der dunkle Kristall, liegt hierbei also auch eindeutig in der ausgefleischten und echt wirkenden Welt, als in der Geschichte. Das ist wohl etwas, was die Macher mit Tolkien gemeinsam haben. Wenn man den Eindruck vermittelt bekommt, hinter jeder Ecke und Kannten könnte eine Geschichte liegen, die über mehrere Schriften, Bücher oder ähnliches hinausgeht, dann hat man wirklich eine organische Mythologie erschaffen.

Ja, die Geschichte und Charaktere sind eindimensional. Doch darüber hinaus liefert Der dunkle Kristall eine faszinierende Welt, die bedingt durch die Rohheit in der Tonalität etwas seltsam anmutet. Doch genau deshalb ist das Werk in seiner Gesamtheit eben auch etwas mehr, als eine banale Gut und böse-Parabel.

Der dunkle Kristall Bewertung
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