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Der Grinch

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Der Grinch

Der Grinch Kritik

Der Grinch Kritik
0 Kommentare - 25.12.2020 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Der Grinch" ist.

Bewertung: 4 / 5

Alle Whos aus Whosville lieben es Weihnachten zu feiern. Die Lichter, das Essen, die Geschenke, einfach alles bereitet ihnen in diesen heiligen Tagen eine Freude. Doch auf einem Berg über Whosville haust der Grinch (Jim Carrey). Ein grünes Wesen, welches Weihnachten mehr als alles andere verabscheut. Eines Tages begegnet die kleine Cindy Who (Taylor Momsen) dem Grinch und entdeckt in ihm eine wahrhaft traurige Persönlichkeit, die eigentlich nur akzeptiert werden will.

Der Film nach einer Vorlage von Dr. Seuss stellt aus heutiger Sicht ein absolutes Novum dar. Regisseur Ron Howard hat es sich nämlich zur Aufgabe gemacht, seinen Film so gut es eben ging, ohne visuelle Effekte auskommen zu lassen. Was natürlich auf der anderen Seite wieder der mangelnden, technischen Möglichkeiten der Zeit geschuldet ist, sorgt dafür, daß dieser Film zeitlos bleibt. Denn der Grinch hat so eine detailverliebte, aufwendige Optik, daß es mir die Sprache verschlagen hat, ihn nach mehr als zwölf Jahren erneut zu sehen. Das ist man heute nicht mehr gewohnt und verdient hohe Anerkennung. Denn Whosville, und der Berg vom Grinch, die einen Großteil des Seetings ausmachen, sind so schrill und drüber, wie die Frisuren und Outfits der Figuren selbst. Es ist eine totale Zechentrickästhetik, die den Film dank seines trashigen Charmes so wirken lassen als hätte man die Bilder, die sich beim Lesen des Romans einschleichen, wirklich lebendig werden lassen. Darüberhinaus brilliert Jim Carrey als Grinch. Man könnte sagen, daß das eine typische Jim Carrey Rolle ist. Sie ist so exzentrisch, so lebendig und gerade in ihrem Non-verbales Spiel, einfach atemberaubend echt. Natürlich ist dem Make-Up auch einiges an Lob zukommen zu lassen, aber wer wenn nicht Jim Carrey hätte den Grinch spielen können. Diesen Spagat aus authentisch und Over-Acting bekommt nur ein wirklich guter Schauspieler hin, und ich würde sogar so weit gehen und sagen, daß man ihn mit Preisen hätte überhäufen sollen. Denn selbst wenn diese Rolle nicht den gängigen Auszeichnungsstereotypen entspricht, so steht und fällt doch alles durch die Präsenz, und Glaubwürdigkeit des Schauspielers, ihm abzunehmen, daß er nicht nur irgendeine Person in einem Kostüm, sondern real ist.

Gleichzeitig gilt das aber nicht nur für Jim Carrey, sondern für den gesamten Cast. Ob Jeffrey Tambor, Taylor Momsen, oder Christine Baranski. Alle Schauspieler sind cartoonmäßig überzeichnet, sodass man nicht nur als Kind kinderlicht einen Zugang zum Film bekommt. Ja, diese Welt fühlt sich echt an. Und damit steht und fällt alles in Fantasyfilmen.

Doch während all der Lobhudellei für die Adaption, so ist es meines Erachtens die Vorlage selber, die an manchen Punkten wirklich hapert. Nämlich erfahren wir zur Mitte hin, warum denn der Grinch das Weihnachtsfest so derart hasst. Und wenn man die Hintergrundgeschichte erfährt, kann man eigentlich nur noch wenig mit den Whos sympathisieren. Sowohl in der Vergangenheit, als auch in der Gegenwart erweist sich das Volk als unglaublich versnobt und stellenweise sogar bösartig. Da wird der Grinch tatsächlich sogar zu einem nachvollziehbaren Antagonisten, wenn nicht gar zum Anti-Helden. Obwohl ich nicht beschreien kann, daß das an der Vorlage liegt, so nehme ich es doch stark an. Denn im Endeffekt müsste dann die Frage lauten "Why the Grinch stole Christmas?"

Zum Schluß macht der Film deutlich, daß gerade die Whos eigentlich einem ziemlichen Opportunismus unterliegen, und den Grinch nach belieben feiern, oder verabscheuen. Was man durchaus als satirischen Kommentar auf die Menschheit als solches verstehen kann, lässt jedoch zweifeln warum denn der Grinch überhaupt von einem solchen Volk akzeptiert werden will. Denn wenn man ehrlich ist, so gibt es dafür keinen ersichtlichen Grund, und der Grinch versnobt im Resozialisierungsprogramm, während das Volk ihn erst dann akzeptiert, wenn er sich wandelt. Vielleicht hätte sich der Film dahingehend von der Vorlage abheben und mutiger sein sollen.

Ja, der Film ist eines dieser sogenannten Guilty-Pleasures, wenngleich mir der Begriff ein wenig missfällt, da ich durchaus der Auffassung bin, das dieser Film einige interesannte Konzepte und Ideen verfolgt und handwerklich einfach meisterhaft inszeniert wurde. Das Overacting gibt dem ganzen noch den Feinschliff, und es entsteht ein Film, der so einzigartig schräg ist, daß das allein schon ausreicht, um ihn dafür zu würdigen.

Der Grinch Bewertung
Bewertung des Films
810

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