Bewertung: 5 / 5
Was habe ich auf diesen Film gewartet. Als ich Mitte der 90er zum ersten Mal Der Herr der Ringe gelesen hatte, wusste ich noch nichts über einen möglichen Film. Erst gegen 98/99 hörte man erste Details und es gab ein Bild von den Hobbits. Doch als der erste Internettrailer mit Technologiestudien erschien, war ich Feuer und Flamme und die Warterei bis Ende 2001 begann. Doch diese lohnte sich absolut.Die Gefährten ist mein Lieblingsbuch der Reihe und daher freute es mich, wie buchgetreu die Geschichte umgesetzt wurde. Auch wenn es Änderungen gibt und Szenen fehlen, so ist das Gesamtwerk aber im Vergleich zu den Fortsetzungen glimpflich davongekommen was brutale Änderungen betrifft. Ich kann mit Arwen an der Furt gut leben und ein Troll in Moria tut auch keinem weh. (außer Frodo vielleicht)
Im Gegensatz zu den anderen Teilen hat der Film nur einen Handlungsstrang. Der Film folgt den Geschicken der Gefährten auf dem Weg von Hobbingen bis zum Rauros, dort wird die Gemeinschaft unfreiwillig getrennt. Der Weg dorthin ist voller Gefahren und gepflastert mit mystischen Wesen. In Mittelerde tummelt sich eben alles, ob Wächter im Wasser, Orks oder Balrogs.
Etwas störend ist die verweichlichte Darstellung von Frodo. Alle heldenhaften Momente aus den Büchern werden schon hier Sam zugedichtet. Dadurch wirkt Frodo schwach und unffähig, was er im Buch nicht ist. Er ist bis zum Schicksalsberg mit die treibende Kraft und erst nach der Rettung von Frodo im dritten Teil, wächst Sam wirklich über sich hinaus. Aber dies ist wohl die Freiheit eines Regisseurs. Hier und da gibt es Szenen die hinzugedichtet wurden.
Die Gefährten wurde 2001 ein totaler Erfolg. Der Hype war enorm, aber niemand ahnte das es am Ende so hohe Einnahmen geben sollte. Nur Harry Potter, der kurz vorher startete, war in diesem Jahr noch erfolgreicher. Doch dafür bekam Die Gefährten vier Oscars, obwohl mehr verdient gewesen wären. Es war eindeutig der beste Film 2001. Doch die Oscars hob man sich lieber für das Finale auf. Der 11 Monate später erscheinende Extended Cut rundete den Film zusätzlich ab. Schon die Kinoversion war unterhaltsam, nur die Erzählstruktur war zu schnell und man merkte, der Film sollte die 3h nicht überschreiten. Das änderte sich mit der Neufassung. 30 Minuten mehr streckten den Film etwas, sorgten aber dafür, dass der Film in sich geschlossener und ruhiger wirkte. Ein Meisterwerk wurde so noch besser.
Der Herr der Ringe - Die Gefährten Bewertung