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Der Weiße Hai

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Der weiße Hai Kritik

Der Weiße Hai Kritik

Der Weiße Hai Kritik
0 Kommentare - 15.10.2021 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Der Weiße Hai" ist.

Bewertung: 5 / 5

In dem kleinen Badeort Amity Island herrscht ein blutrünstiger Hai über das Wasser. Menschen sterben und dennoch entscheidet der örtliche Bürgermeister Vaughn (Murray Hamilton), daß der Strand nicht geschlossen wird. Um in dern anstehenden Badesason am Tourismus zu verdienen, verbietet er dem Polizeichef Martin Brody (Roy Scheider) den Strand zu sperren. Nachdem ein Kind von dem Hai ermodert wird, wird der Strand schlußendlich doch geschlossen und so begeben sich Suchtrupps auf die Jagd nach dem Hai. Brody selbst begibt sich zusammen mit dem Seemann Quint (Robert Shaw) und dem Wissenschaftler Matt Hooper (Richard Dreyfuss) auf See um das Tier zu jagen.

Der weiße Hai ist einer dieser Filme, die in ziemlich vielen Top-Listen immer und immer wieder rezitiert werden. Nun, Filmhistorisch ist das Werk von Steven Spielberg auch von großer Bedeutung. Schließlich erfand der Regisseur zusammen mit George Lucass Star Wars sozusagen das Blockbusterkino. Und auch in einem seiner frühesten Filme erkennt man die Handschrift von Spielberg, die er auch Jahrenzte später immer noch anwendet. Das Konzept ist sichtbar simpel, spielt es so doch mit den Urängsten des Menschen. Wie jeder gute Horrorfilm weiß, sind nur die Dinge die wir mit all unseren Sinnen nicht greifen können, für uns gruselig. Und genau da setzt dieser Film an. Es dauert eine Zeit bis wir den Hai überhaupt zu Gesicht bekommen. Und wenn wir ihn dann sehen, ist er nicht in Gänze zu sehen. Daraus resultiert, daß der Mensch dem Tier unterlegen ist, weil es zum einen in seinem Territorium agiert und zum anderen im Gegensatz zum Menschen genau weiß, wo seine natürlichen Feinde sind. Das erzeugt Spannung, welche sich gerade in der endlosen Leere des weiten Ozeans noch steigert.

Darunter leiden auch die Protagonisten, welche sich aus sämtlichen Schichten der Gesellschaft zusammensetzen. Zum einen, haben wir den Wissenschaftler, dessen Wesen sich darüber erstreckt, die analytischen Zusammenhänge und Handlungen in der Theorie genau zu verstehen. Zum anderen wäre da Martin Brody, der hier sozusagen das Bindeglied zwischen Staatsapparat und Volk darstellt. Seine Aufgabe ist der Schutz der Besucher, wenngleich ihm diese Aufgabe durch die übergeordnete Profitorientierte-Instanz erschwert wird. uch hier schafft es das Drehbuch von Peter Benchley und Carl Gottlieb gekonnt den Kapitalismus zu karikieren, ohne dabei zu platt oder simpel zu sein. Zu guter Letzt wäre dort der von Robert Shaw verkörperte Seemann Quint, dessen metaphorische Bedeutung, ganz klar die Darstellung der Arbeiterklasse, beziehungsweise das Handwerkertum ist. Seine Attitüde ist die eines sogenannetn Machers. Er befolgt im übergeordneten Sinn Befehle, hat aber gleichzeitig auch die Lebenserfahrung und Weisheit die Dinge in die Tat umzusetzen.

Unterdessen lässt sich die Staatsgewalt in Form des Bürgermeisters ebenso auf ihre übergeordnete Bedeutung anaylsieren. Zum einen wäre natürlich die Profitgier zu nennen, die jedes Unternehmen, welches nicht einem Non-Profit-Kredo unterliegt, ausmacht. Zum anderen wäre es aber auch der Verlust von Kontrolle, beziehungsweise die nie dagewesene Kontrolle zu nennen. Hierbei weist der Film auch erstaunliche Paralellen zur Trump-Administration zu Corona auf. Zum einen wird im Film das Problem erstmal negiert und als eher harmlos abgetan. Zum anderen werden aber bewusst Informationen vorenthalten und das Risiko einer Katastrophe billigend in Kauf genommen. Hier zeigt der Film ein erstaunliches Verständnis für poltitische Spielereihen in Katastrophensituationen.

Doch abgesehen von seiner Meta-Ebene funktioniert Der weiße Hai auch immer als eines der wichtigsten Werke des Amerikanischen Films. Denn schließlich schafft der Film es auch handwerklich zu überzeugen, indem er den Hai großartig in Szene setzt, aer auch die langsame Anspannung gekonnt genießt. So baut sich ein großer Druck im Zuschauer auf, da er das Tier nicht sehen kann, und auch die großartige Musik von John Williams sich langsam aufbaut und immer energischer und lauter wird. Nicht häufig wird musik so gekonnt in den Film eingearbeitet. Auch der Wechsel zwischen sich langsam anspannender Gefahr und dem Alltagsleben am Strand funktioniert hierbei großartig.

Weiterhin wird auch der Zustand des Volkes großartig repräseniert, indem die Mutter des vom Hai getöteten Kindes ein Kopfgeld auf das Tier aussetzt. Dadurch vereint der Film gorßartig alle Wesenzüge seiner Aussage, indem er die Profitgier, das wissenschaftliche Know-How und das Handwerk auf die Jagd nach dem Tier schickt. Wobei der wissenschaftiche Aspekt freiwillig oder auch unfreiwillig natürlich auch als eine Art Kritik an der Umweltverschmutzung gelesen werden kann. So sind gerade die Erklärungen von Matt Hooper auch häufig weniger wissenschaftlich fundiert, als auch kritisch zu dem Handeln des Menschen in dieser Welt zu lesen. Doch diese Umstände sind nie über das Ziel hinaus und erreichen dadurch auch nie den Charakter eines B-Movies, sondern sind clever in den Film integriert. So zeigt der Film eben eindeutig, daß der Mensch der Natur - selbst wenn er sie unter Kontrolle zu wissen glaubt - immer unterlegen ist und somit nie wirklich Einfluss auf die Konsequnez seines Handelns hat.

Daraus ergibt sich zum Schluß ein Meisterwerk des New Hollywood-Kinos. Der weiße Hai weiß auch Jahre nach seinem Erscheinen in Sachen Technik und Inszenierung zu überzeugen und hat in seinen Subtexten genügend zu sagen, um nicht vergessen zu werden. Die Klassengesellschaft aus verschiedensten Köpfen und Schichten zusammengestezt, ergibt auch gerade im Umgang mit einer Katastrophe spannende Einblicke in die menschliche Psyche, ohne dabei zu schnell oder inkohärent mit seinen Figuren zu fungieren.

Der Weiße Hai Bewertung
Bewertung des Films
1010

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