Bewertung: 3.5 / 5
[b]Shyamalan is back![/b] So könnte man denken. Tatsächlich ist seid dem Erscheinen der "Legende von Aang" der Name [i]Shyamalan[/i] in aller Munde. Nur nicht eben gerade positiv, was nicht zuletzt an der Überheblichkeit und der verwöhnten Auffassungsgabe der einzelnen Kritiker liegt. Ganz besonders in Hollywood hat es der Inder in den letzten Jahren schwer gehabt. In den letzten 5 Jahren gab es dort gravierende Veränderungen innerhalb der Produktionsgesellschaften und der einzelnen Publisher. Die hiesigen Filmbosse verlangten von Jahr zu Jahr mehr bahnbrechende Blockbuster mit tiefsinniger Story, exzellentem Cast und vor allem mit umwerfenden Effekten. Letzteres wurde sehr schnell möglich, denn das 3D-Kino wurde innerhalb kürzester Zeit etabliert. Das machte es natürlich für viele Regisseure sehr schwer, gute Filme zu drehen, was man in den letzten Monaten ganz besonders gut sehen konnte. Kurz gesagt: Die Ansprüche wurden viel zu hoch geschraubt und viele in der Zeit in Produktion befindliche Filme waren schon während der Post-Production von vornherein ein absoluter Flop. So erging es auch M. Night Shyamalan und seiner Realverfilmung "Die Legende von Aang". Schon wenige Tage nach dem US-Kinostart wurde sein Film buchstäblich in der Luft zerrissen und mit ihm veranstaltete man ein wahrhaftiges, öffentliches Vorführprogramm a la Hexenjagd, sowohl in den USA als auch in Europa, wobei sich die deutschen Kritiker regelrecht auf den Film stürtzten. Tatsächlich ist der erste Teil der Aang-Trilogie besser als es viele auf den ersten Blick vermuteten. Er bietet gute Effekte (die lediglich in der 3D-Fassung unter aller Sau sind), die Darsteller sind passend gecastet worden (auch, wenn der Hauptdarsteller ein paar Schwierigkeiten in Sachen Mimik hat), der Soundtrack ist ein typischer J-N-H-Klassiker geworden und die Story ist nicht nur kindgerecht, sondern auch gut nachvollziehbar, wenn sie auch sehr klischeebelastet ist. Auch köstümtechnisch ist "Die Legende von Aang" ein echter Hingucker. Die Kostüme sind sehr detailliert und passen sich vorzüglich an die jeweiligen Darsteller und Statisten an. Lediglich bei manchen Kamerafahrten und den ein oder anderen Bändiger-Effekt hätte man sich ein bisschen mehr Mühe geben können. Die deutsche Vertonung des Films ist mehr als sehr gut gelungen, ganz besonders hervorstechen tun die weiblichen Synchronstimmen, die besonders stark, wenn auch unfreiwillig, Tränen in die Augen zaubern. Aber auch die männlichen Synchronsprecher sind exzellent ausgesucht und bilden in fast jeder Szene ein tragendes Element der Story. Markante Haupt- und Nebendarsteller sind definitiv vorhanden und ihre Leistung ist durchaus sehenswert. Natürlich hätte so manche Szene besser gespielt werden können, aber das kann man diesem Film dennnoch verzeihen. Einzige Makel des Films sind Folgende: 1. Die billigen 3D-Effekte, die eindeutig von mangelnder Hingabe und zu wenig Herzblut her rühren; 2. Die stark abgekürtzte Story, was eigentlich gar nicht so schlimm wäre, hätte man da nicht ein paar wichtige Übergangslücken übersehen; so aber kann der Film einen schnell aus dem Fluss der Story bringen; 3. Die viel zu schwachen Massenszenen, bei denen einem immer wieder unwiderruflich klar wird, dass "Die Legende von Aang" kein typisches Fantasy-Epos im Herr-der-Ringe-Stil ist; ABSCHLIEßENDES FAZIT: "Die Legende von Aang (3D)" ist ein guter Fantasyfilm für Kinder und ein absolutes Muß für jeden Familienabend. Aber auch Fans der Trickserie kommen voll auf ihre Kosten, denn es werden nicht nur die bekanntesten Charaktere der Ersten Staffel der Serie erwähnt, nein, die stark abgekürtzte Story kann auch, trotz einiger weniger Übergangslücken, überzeugen und den Zuschauer an den Bildschirm bannen. Wer an dem Film Gefallen gefunden hat, kann also getrost zugreifen. Für alle Anderen, die weder Film noch Serienvorlage kennen bleibt nur Eines zu sagen: Netter Kinderfilm, für Erwachsene aber zu anspruchslos.
Die Legende von Aang Bewertung