AnzeigeN
AnzeigeN

Dinosaurier

Kritik Details Trailer News
Dinosaurier Kritik

Dinosaurier Kritik

Dinosaurier Kritik
0 Kommentare - 13.01.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Dinosaurier" ist.

Bewertung: 2.5 / 5

Der verwaiste Aladar (D.B. Sweeney) wird von Lemuren auf einer Insel aufgezogen. Dann zerstört ein Asteroid sein Zuhause und Aladar begibt sich mit anderen Dinosauriern auf eine Reise. Ihr Ziel ist ein Tal, das Gerüchten zufolge noch nicht zerstört wurde.

Im zeitgenössischen Hollywood gibt es immer wieder diese eine brennende Diskussion um Superheldenfilme. Wenngleich es ganz salopp und sicherlich auch ein wenig ein ganzes Sub-Genre zusammenfasst, haben sich ja etliche Regisseure, von Scorsese bis Spielberg über die sogenannten Theme-Park-Rides der Marvel Studios beschwert. Im Falle von Scorsese mag das berechtigt sein, im Falle von Spielberg sollte man da eher kleinlaut Brötchen backen, wenn man zum einen den Blockbuster – also das Kommerz-Kino – mit geschaffen und zum anderen auch seit etlichen Jahren keinen wirklich bedeutenden Film mehr gemacht hat. Es ist Unterhaltungskino, dafür steht Spielberg und dafür stehen auch Marvel Studios. Vor einigen Jahren gab es das natürlich auch, nicht so sehr in diesem Ausmaße, doch die Technik suchte und fand ihre Wege. Im Jahr 2000 veröffentliche gerade Disney einen Semi-Animationsfilm, der sich mit Realaufnahmen paart und wollte damit wohl als das Wunderwerk der Technik anerkannt werden. Über die Produktionsgeschichte vom Stummfilm, bis hin zu einem Verhoeven-Verschnitt, könnte man wohl eigene Bücher verfassen. Davon abgesehen muss man sich aber schon im Vorhinein die Frage stellen, ob Dinosaurier überhaupt ein beredenswerter Film ist. Und das entschied wohl sichtlich die Zeit.

Mal ehrlich, wer erinnert sich noch daran? Ist das ein Kriterium für einen guten, oder schlechten Film? Nö, an Batman & Robin (1997) und Heaven’s Gate (1980) erinnern sich die Leute. Die Filme sind – wenn auch zumindest ersterer extrem unterhaltsam ist – absoluter Dreck. Auf der anderen Seite stehen aber auch Filme wie Tucker (1988) oder so ein wenig auch der Abenteuerfilm Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten (1984) auf der Liste der Filme, die rein handwerklich, wie auch inhaltlich einem Großteil Spaß machen werden, während man sie im kollektiven Gedächtnis wohl eher weniger erwähnt. Natürlich muss man hier auch sagen, daß das alles selbstverständlich relativ ist. Solange man nicht eine repräsentative Umfrage darüber ermittelt, wird das alles bloß Meinung bleiben. Doch ich würde behaupten, wenn jemand an die großen Klassiker von Francis Ford Coppola und Robert Zemeckis denkt, dann denkt diese Person bestimmt nicht zuerst an diese genannten Beispiele. Im Falle von Dinosaurier ist das Vergessen aber schon ausschlaggebend, weil es eigentlich genau das ist, was dem Film vielleicht zurecht widerfahren ist. Denn eine Geschichte sucht man in dem Film vergeblich. Dino wächst bei Lemuren auf, Meteorhagel kommt, zwingt die Tiere zur Flucht und fertig ist die Geschichte. Ab und zu gibt es da noch kleinere Konflikte, die die Figuren miteinander austragen und fertig ist das.

Es ist ja klassische Familienpropaganda, die Dinosaurier ins Zentrum seiner „Geschichte“ rückt. Vor dem Angesicht des nahenden Untergangs ist, das alles was zählt. Natürlich ist das auch so eine wunderschöne Metapher, die sich heute, wie damals leicht karikieren ließe. Man kann das ungefähr so verstehen. Menschen, die so einen Film produzieren, sehen dem Untergang entgegen und nichts, was man all die Jahre getan hat, hat in Anbetracht dessen, noch eine Bedeutung. Natürlich wird dieser Film nie offiziell systemisch. Dazu ist er viel zu beschäftigt damit, mit seinen Naturaufnahmen, in Kombination mit Trick zu prahlen. Aber auch hier gibt es ja deutlich bessere Beispiele, wodurch der Film zwar was 3D-Animationen angeht sicherlich einige begeistern konnte, doch inhaltlich deutlich hinter Werken wie Falsches Spiel mit Roger Rabbit (1988) zurücksteckt. Und mal ganz unter uns, daß will im Falle des Neo-Noir-Films, der ebenfalls von Zemeckis inszeniert wurde, schon etwas bedeuten. Denn schließlich ist auch der zu weiten Teilen nur eine Ansammlung von Klischees. Erstaunlich ist im Falle von Dinosaurier, daß die Botschaft auch unmittelbar mit dem Untergang, besser gesagt dem Neubeginn verbunden ist. Das heißt, daß es in gewisser Weise also immer einen Neuanfang geben muss, der alte Strukturen einreißt. So etwa die Übertragung auf die Gegenwart, ansonsten wäre der Film ja wirklich nur nutzlos.

Das Problem bei Dinosaurier ist, daß der Film abseits dessen, daß er rein dramaturgisch bestenfalls nett ist, nicht wirklich viel zu bieten hat. Es wirkt wie ein technischer Protz, so etwa im Stile eines James Cameron-Films. Doch insgesamt ist der Film eben auch nett. Es ist eine kurzweilige Geschichte, die natürlich niemals an die großen des Dinosaurier-Subgenres heranreicht und sich inhaltlich in jedem Fall mit In einem Land vor unserer Zeit (1988) messen lassen muss. In jedem Vergleich würde dieser Film hier abstinken, daher sollte man sich vielleicht nicht mit vergleichen oder klar mit dem Film aufhalten.

Auch wenn Dinosaurier zu den Ursprüngen der Menschheit zurückwill, versuchte er seiner Zeit ein technisch innovatives Werk zu sein. Das erfand das Rad nicht neu, zumindest aus retrospektiver Sicht. Insgesamt lässt sich über den Film sowohl inhaltlich als auch historisch wenig sagen, wodurch er relativ belanglos bleibt.

Dinosaurier Bewertung
Bewertung des Films
510

Weitere spannende Kritiken

The First Avenger - Civil War Kritik

The First Avenger: Civil War Kritik

Poster Bild
Kritik vom 28.04.2024 von ProfessorX - 0 Kommentare
Die Avengers haben in den Jahren seit ihrer Existenz unzählige Leben gerettet, aber auch Kollateralschäden verursacht. Daher sind die Vereinten Nationen der Meinung, daß Superhelden eine stärkere Kontrolle brauchen. Um das zu bewerkstelligen wird das sogenannten Sokovia-Abkommen...
Kritik lesen »

Challengers - Rivalen Kritik

Challengers – Rivalen Kritik

Poster Bild
Kritik vom 27.04.2024 von ProfessorX - 11 Kommentare
Der ehemalige aufsteigende Tennis-Stern Tashi Duncan (Zendaya) trainiert nach dem Ende ihrer Karriere ihren Ehemann Art Donaldson (Mike Faist). Dieser ist eher ein durchschnittlicher Spieler, steigt aber nach und nach zum Profi auf. Nach einem Tiefschlag, meldet seine Frau in bei einem auf niedrigem...
Kritik lesen »
Mehr Kritiken
Was denkst du?
Ich stimme den Anmelderegeln beim Login zu!

Forum Neues Thema
AnzeigeY