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Dirty Dancing

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"Ich habe eine Wassermelone getragen"

Dirty Dancing Kritik

Dirty Dancing Kritik
0 Kommentare - 01.05.2014 von MarieTrin
In dieser Userkritik verrät euch MarieTrin, wie gut "Dirty Dancing" ist.

Bewertung: 4 / 5

Wer kennt ihn nicht, DEN Tanzfilmklassiker aus dem Jahre 1987? In unglaublicher Regelmäßigkeit im Fernsehen gezeigt und doch… immer wieder gerne geschaut. Die Geschichte ist an sich recht simpel. Die Familie Houseman begibt sich 1963 auf einen Urlaub in einem großen Ferienhotel. Das ganze Ressort ist darauf ausgerichtet, den Gästen eine schöne Zeit und einen schönen Urlaub zu ermöglichen, inklusive vieler Veranstaltungen wie etwa Tanzkursen. Frances Houseman (Jennifer Grey), von allen nur Baby genannt, schaut sich abends etwas um und landet dabei im Bereich der Angestellten. Dort hilft sie einem Angestellten, den sie zuvor schon kennen gelernt hat, seine drei Wassermelonen zu einem Haus zu tragen. Dort feiern die Angestellten abseits der prüden Hotelgäste und des biederen Hotelbesitzers ihre eigene Party und lassen sich auf den Titel [i]Do you love me[/i] (The Contours) gehen. Die etwas naive Baby, die mit ihrer unerschütterlichen Art jedem helfen möchte und sich für den Weltfrieden einsetzen möchte, ist ziemlich überrascht von der ausdrucksstarken Tanzweise. Als jedoch der Tanzlehrer Johnny Castle (Patrick Swayze), auf den Baby schon ein Auge geworfen hat, mit seiner Tanzpartnerin Penny (Cynthia Rhodes) hinzukommt und das Geschehen auf der Tanzfläche mitbestimmt, kann Baby nicht umhin, mit den Beinen zu der Musik mit zu wippen. Als Johnny sie entdeckt, fordert er sie auf, mitzutanzen und versucht der steifen Baby einen Hüftschwung beizubringen. Doch das ist nur der Anfang. Als Penny unerwartet schwanger wird und der Arzttermin auf die wichtigste Aufführung der Saison fällt, möchte Baby helfen und für Penny einspringen. Innerhalb kürzester Zeit muss Johny ihr nun die ganze Aufführung beibringen und das ohne Vorkenntnisse. Die beiden verbringen von daher viel Zeit miteinander… Es entwickelt sich eine klassische Liebessgeschichte zwischen dem Bad Boy und dem wohlbehütetem Mädchen aus gutem Hause. Vorurteile gegenüber dem armen Tanzlehrer sind dabei genauso wie die arroganten höheren Angestellten wie der Medizinstudent Robbie (Max Cantor), der sich für etwas besseres hält, oder der gut betuchte Sohn des Hotelbesitzers (Lonny Price), der nicht davor zurückschreckt mit seinem Geld zu prahlen, vorprogrammiert. Aber auch, wenn Klischees der Dreh- und Angelpunkt der Handlung darstellen, schaffen es die Schauspieler und der Regisseur Emile Ardolino, dass man die Figuren einfach mögen muss. Besonders die Entwicklung der naiven Baby zu einer erwachsenen Frau, die ihren eigenen Weg geht, wird von Jennifer Grey sehr gut dargestellt. Die Wandlung wird auch durch ihre Garderobe betont: mit der Zeit lässt Baby ihre langen Wolljacken zuhause und tauscht sie gegen kurze Shorts und Tops ein. Auch Johnny bleibt nicht der blasse gut aussehende Tanzlehrer. Mit der Zeit lernen Baby, die Zuschauer und Zuschauerinnen ihn besser kennen. Besonders letztere werden wohl heute wie damals noch schmachtend vor dem Fernseher sitzen, wenn Patrick Swayze Gefühle zeigt. Damit ist kein Weinen gemeint, sondern schon seine Verzweiflung angesichts seines nicht sehr aussichtsreichen Jobs und der reichen weiblichen Hotelgäste, die ihn nur benutzen wollen. Denn hinter der Fassade des coolen Tanzlehrers in der Lederjacke und der Sonnenbrille steckt ein verletzbarer Mann, der vor Angst, seinen wichtigen Job zu verlieren, sich nicht gegen den hochnäsigen Sohn des Hotelbesitzers wehren kann. Auch, wenn der 2009 verstorbene Patrick Swayze noch in vielen anderen Filmen mitgespielt hat ([i]Ghost-Nachricht von Sam[/i]; [i]Gefährliche Brandung[/i]), wird seine Rolle als Johnny in Dirty Dancing immer seine Paraderolle bleiben. Das wird insbesondere noch durch den extra für den Film komponierten Titel [i]She’s like the wind[/i], der von Swayze (zusammen mit Wendy Fraser) gesungen wird, betont. Der Rest des Casts bleibt eher im Hintergrund, obwohl niemand seine Rolle besonders schlecht darstellt. Auch hier werden oft Stereotypen bedient und nur wenige Nebencharaktere stärker beleuchtet. Außerdem wird zwar eine schlechte Beziehung der beiden Schwestern angedeutet, aber nicht weiter ausgeführt und erklärt. Die reine Behauptung von Babys Schwester Lisa (Jane Brucker), sie würde jetzt im Gegensatz zu Baby im Mittelpunkt stehen und Baby würde nur neidisch sein, wirkt irgendwie aus der Luft gegriffen. Ebenfalls aus der Luft gegriffen wirken an der einen oder anderen Stelle die Dialoge. Zwar sind Zitate wie das oben genannte oder „Mein Baby gehört zu mir“ sehr bekannt, doch würde man sich aus heutiger Sicht etwas mehr Realitätsnähe und Einfallsreichtum wünschen. Wenn Baby ihre Liebe gesteht, ist das nachvollziehbar, jedoch nicht vollkommen überzeugend, da die Wortwahl leicht gekünstelt wirkt. Viel besser kommen dagegen die Blicke herüber, sowohl von Baby als auch von Johnny. Es ist wirklich ein Zeichen von Chemie zwischen den Hauptdarstellern, wenn der Zuschauer das Gefühl hat, dass sich hinter den Blicken ganze Dialoge verbergen. So stechen letztendlich die Szenen hervor, in denen die Charaktere nichts sagen, ohne jetzt den Wert der anderen Szenen zu schmälern. Die Dialoge bleiben aber ein wesentlicher Kritikpunkt. Ein Kritikpunkt könnte auch die Story sein, wenn der Film nicht stattdessen mit seinem unglaublichen Charme punkten würde. Ein etwas wohlhabenderes Mädchen trifft auf einen Tanzlehrer und springt für die eigentliche Tänzerin ein. Beim gemeinsamen Üben verlieben sich die beiden inklusive dramatischen Höhepunkt und Happy End. Eine Story, die einerseits auf einen Bierdeckel passt, aber dennoch zu schön ist, als dass sie Mann (oder in diesem Fall wohl häufiger Frau) nicht gut finden könnte. Eine Liebe, die Konventionen überwindet und die allen zeigt, was möglich ist, wenn man für sich einsteht und an sich glaubt. Zu romantisch und verklärt? Aber nein, das ist Dirty Dancing! Das ist kein Film, den man sich anschaut, um tiefgehende Story serviert zu bekommen, sondern ein Film um zu träumen. Insbesondere auch davon zu träumen, selbst so tanzen zu können wie die Darsteller. Den Beweis für diese Träumerei liefern mit Sicherheit die vielen Tanzkurse, die die Tänze À la Dirty Dancing anbieten oder das Musical, das 2004 seine Weltpremiere hatte. Was wäre Dirty Dancing ohne die perfekte Musik und die fast schon legendären Tanzszenen? Viele der Titel sind bis heute mit dem Film verbunden, insbesondere der Haupttitel des Films [i](I’ve had) the Time of my life[/i] (Bill Medley & Jennifer Warnes), im Jahr 1988 sogar mit einem Oscar für den besten Filmsong ausgezeichnet. Wie auch schon [i]She’s like the wind[/i] und [i]Hungrey Eyes[/i] (Eric Carmen) wurde der Titel perfekt an den Film angepasst. Besonders markant wirkt die Melodie von dem Titelsong in instrumentaler Form, dass in einigen Szenen bereits die aufkeimende Liebe andeutet. Die jeweiligen Lieder werden teilweise in die Handlung integriert, wie z.B. [i]Love is strange[/i] (Mickey & Sylvia), das Baby und Johnny im Film mitsingen oder die Songs untermalen bestimmte Handlungen wie Babys Lernprozess. Dieser Prozess wird insbesondere deutlich, als mit mehreren kurzen Schnitten gezeigt wird, wie Baby versucht, auf einer Brücke und Treppe die Tanzschritte hinzubekommen (begleitet von The Surfaris mit [i]Wipeout[/i]). Die Kameraführung setzt die Tanzszenen perfekt in Szene. So wird bei den wichtigen Tänzen das Paar sowohl in der Totale als auch in der Halbtotale gezeigt. Ein weiteres Beispiel aus der Zeit, in welcher Baby den Mambo lernt, ist eine Nahaufnahme von den Füßen der Tänzer. So wirkt es umso amüsanter als Baby zu Anfang immer zu früh anfängt und dem armen Johnny auf die Füße tritt. Die ganze Geschichte spielt zwar in den 60ern, doch kommt man nicht umhin, den Einfluss aus den 80ern mit zubekommen. So wirken insbesondere die Frisuren und Klamotten der Angestellten, der Tanzriege, als ob sie eher aus dem letzteren Jahrzehnt stammen würden oder zumindest davon inspiriert sind. Andererseits wird so der Unterschied zu den Angestellten und den biederen Hotelgästen verdeutlicht, als auch die späteren Entwicklungen von den 60ern zu den 80ern, sowohl gesellschaftliche als auch musikalische, angedeutet. So fragt sich der Hotelbesitzer gegen Ende des Films nicht umsonst, ob sein Ferienkonzept überleben wird. Wollen denn junge Leute heute noch den Foxtrott lernen? Der Film gibt darauf im übertragenen Sinne eine eindeutige Antwort. Manche Menschen lieben den Film und andere hassen ihn, wobei mir letztere bisher nur selten über den Weg gelaufen sind. Fest steht, dass wenn man zu den erstgenannten gehört und den Film liebt, sich den Film immer wieder anschauen kann. Eine Liebesromanze, ein Tanzfilm und vor allem ein Klassiker dieses Genres aus den 80er Jahren! Ein Film, der selbst heute noch nicht seinen Charme verloren hat. 4 Hüte!

Dirty Dancing Bewertung
Bewertung des Films
810

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