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Einer flog über das Kuckucksnest

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Normalität vs. Geisteskrankheit

Einer flog über das Kuckucksnest Kritik

Einer flog über das Kuckucksnest Kritik
2 Kommentare - 01.07.2014 von filmfreak180
In dieser Userkritik verrät euch filmfreak180, wie gut "Einer flog über das Kuckucksnest" ist.

Bewertung: 5 / 5

"Einer flog über das Kuckucksnest" ist wohl einer der besten Filme, die ich je gesehen habe! Der Film gilt nicht umsonst für viele Kritiker als absoluter Klassiker und räumte seiner Zeit sicherlich zu Recht fünf Oscars ab. Doch was macht "Einer flog über das Kuckucksnest" eigentlich zu einem absoluten Meisterwerk der Filmgeschichte? Ich denke der größte Faktor für meine Faszination gegenüber diesem Glanzstück der Filmgeschichte ist wohl die schauspielerische Leistung von Jack Nicholson. Seine Performance ist schlichtweg atemberaubend! Ohne ihn in der Hauptrolle wäre der Film wohl nur halb so gut gewesen oder besser gesagt, gar nicht vorstellbar. Jack Nicholsons Charakter R.P. McMurphy wirkt trotz seiner nicht ganz moralischen Vergangenheit in jedem Moment des Films absolut sympathisch und charismatisch. In einigen Szenen wird der Schauspieler physisch und psychisch an seine Grenzen getrieben, die Jack Nicholson allerdings so authentisch und realitätsnah verkörpert, dass man kaum glauben mag, dass dies nur eine schauspielerische Performance sein soll. Darüber hinaus ist der Film in seinem Genre wohl einer der besten Vertreter. Ich wurde selten so stark von einer Tragikomödie gefesselt! Dabei würde ich den Film schon fast als eine Komödie bezeichnen. Der Regisseur Miloš Forman hat zahlreiche lustige und komödiantische Szenen kreiert, dass ich teilweise am Boden lag vor Lachen. Diese komödiantischen Situationen zünden jedoch auch bei wiederholter Sichtung, denn selbst nach der mittlerweile 5. Sichtung bekam ich teilweise noch enorme Lachanfälle. „Einer flog über das Kuckucksnest“ ist allerdings nie so humoristisch, dass der Film ins Lächerliche abdriftet oder dadurch gar seine Botschaft aus den Augen verliert. Der Film übt unterschwellig sehr starke Gesellschaftskritik aus, was auch durch das dramatische Ende nochmals verdeutlicht wird… Aber worum geht es eigentlich in "Einer flog über das Kuckucksnest"? Die Handlung ist schnell erzählt: Um den Knast zu entgehen gibt sich der Draufgänger und Kleinganove R.P. McMurphy (Jack Nicholson) vor Gericht als unzurechnungsfähig aus und lässt sich in eine staatliche Nervenheilanstalt einweisen. Doch was ihn dort erwartet, hätte er sich niemals träumen lassen: Die emotionslose Stationsschwester Ratched (Louise Fletcher) führt ein brutales, menschenverachtendes System und die hilflosen Insassen vegetieren in Angst und Verzweiflung vor sich hin. R.P. McMurphy nimmt die Herausforderung an, und lehnt sich gegen das System der Klinik auf... „Einer flog über das Kuckucksnest“ ist ein Film, bei dem der gnadenlose Kampf um die Freiheit im Vordergrund steht. Der Film übt eine starke Kritik an die Unterdrückung der Menschen, verdeutlicht durch das vorherrschende System einer psychiatrischen Klinik. Man könnte den Film somit in erster Linie als eine Art soziale Auseinandersetzung zwischen Individualität und Zwang bezeichnen. Die Patienten der Klinik werden von der Stationsschwester Ratched stets gnadenlos unterdrückt, sodass die Insassen dort nie in der Lage sein werden, sich eine eigene Meinung zu bilden oder Selbstbewusstsein aufzubauen. Krankenschwester Ratched gilt für die Allgemeinheit als Ausdruck der „Normalität“. Sie verkörpert das Lustlose im Leben und gilt als Macht der Vernunft. Ratched hat einen exakten Plan, der prinzipiell nicht hinterfragt werden darf. Diese Zielvorstellung beherrscht den kompletten Tagesablauf und die „Heilung“ der Patienten. Ein Platz für die individuellen Bedürfnisse der Insassen gibt es nicht; spezielle Wünsche werden nicht berücksichtigt… Erst mit dem Eintreffen von R.P. McMurphy ändert sich die Sichtweise der Patienten. McMurphy stellt die Grundregeln der Irrenanstalt gehörig auf den Kopf und er zeigt den Menschen dort, worauf es im Leben ankommt: Agilität, Phantasie, Lebenslust. Der Definition, was als „normal“ gilt und was nicht, ist McMurphy gänzlich abgeneigt. Er führt den Insassen vor Augen, was das Leben zu bieten hat. Außerdem macht McMurphy deutlich das jeder Mensch Fehler macht. Alle Leute haben ihre ungewöhnlichen Angewohnheiten und Macken. Doch nur weil einige Angewohnheiten der Patienten zu speziell und „unnormal“ sind, kann man diese Menschen nicht als verrückt bezeichnen und schon gar nicht als Menschen zweiter Klasse behandeln. „Einer flog über das Kuckucksnest“ ist somit ein sehr nachdenklicher, amüsanter und faszinierender Streifen. Die schauspielerischen Leistungen von Jack Nicholson und Louise Fletcher sind schlichtweg atemberaubend! Die einzelnen Szenen des Films bestechen durch grandiose Dialoge und sind perfekt durch konzipiert! Ein Film, den man sich immer wieder angucken kann, ohne dass er an Qualität verliert! Ein tolles Statement über das Leben und die Freiheit…

Einer flog über das Kuckucksnest Bewertung
Bewertung des Films
1010

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2 Kommentare
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filmfreak180 : : Verfluchter
01.09.2014 15:35 Uhr
0
Dabei seit: 11.07.11 | Posts: 972 | Reviews: 10 | Hüte: 13
Vielen Dank für das Feedback! Jack Nicholson ist natürlich ein wahrer Meister unter den Schauspielern, aber so überzeugend wie in Einer flog übers Kuckucksnest hat er selten gespielt, da stimme ich dir absolut zu!
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JuelzBandana : : Moviejones-Fan
02.08.2014 21:54 Uhr
0
Dabei seit: 19.08.13 | Posts: 325 | Reviews: 2 | Hüte: 18
Ich will mich bei dir nur schnell bedanken, dass du zu einem der besten Filme aller Zeiten eine sehr gute Kritik geschrieben hast.

Wenn ich an Jack Nicholsons Performance denke, dann bekommw ich jetzt noch Gänsehaut
Warum kann man nicht einfach cool sein?
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