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Fast & Furious 7 - Zeit für Vergeltung

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Fast & Furious 7 Kritik

Fast & Furious 7 - Zeit für Vergeltung Kritik

Fast & Furious 7 - Zeit für Vergeltung Kritik
0 Kommentare - 16.05.2023 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Fast & Furious 7 - Zeit für Vergeltung" ist.
Fast & Furious 7 - Zeit für Vergeltung

Bewertung: 3.5 / 5

Nachdem die Familie Owen Shaw (Luke Evans) zur Strecke gebracht hat, sinnt sein Bruder Deckard (Jason Statham) nach Rache. Nachdem bereits ein Familienmitglied ermordet wurde und Luke Hobbs (Dwayne Johnson) krankenhausreif geschlagen wurde, trommelt Dom (Vin Diesel) zusammen mit Brian (Paul Walker) und Mia (Jordana Brewster) die Familie zusammen. Um den gefährlichen Mann zu erledigen, geht die Crew einen Handel mit dem mysteriösen Mr. Nobody (Kurt Russell) ein, der für die Regierung arbeitet. Sie sollen die Hackerin Ramsey (Nathalie Emmanuel) befreien.

Es ist eine schwere Last, ein schweres Erbe, daß Fast & Furious 7 schon im Vorhinein mit sich trägt. Klar ist, daß wohl jeder weiß, was damit gemeint ist und es ist leider auch etwas bedeutend für diesen Film, der sich natürlich unweigerlich anschickt, auch ein Vermächtnis zu sein. Daher ist es natürlich rein technisch auf jeden Fall spannend, über dieses Werk zu reden. Aber auf inhaltlicher Ebene muss man sagen, daß dieser Film, der so nahtlos an seinen Vorgänger anknüpft, durchaus einige Probleme hat. Darüber braucht man eigentlich auch nicht streiten und dennoch fragt man sich, wie das alles so vonstattengeht. Es ist vielleicht so, daß dieser siebte Aufguss der Fast-Saga der Teil ist, der mit Abstand am wenigsten von einem wirklichen Film hat. Und das liegt vor allem daran, daß die zusammengesetzte Geschichte, die der Film sich anschickt zu erzählen, eigentlich nur noch ein unfertiges Drehbuch ist. Irgendwie werden die Hauptfiguren in die Situation geworfen. Irgendwie scheinen die Regierungsorganisationen nichts Besseres zu finden. Irgendwie gelingt es irgendwem in ein Krankenhaus zu gelangen und irgendwie fallen dann Autos aus irgendwelchen Flugzeugen, die dann irgendwie noch eine Hackerin retten müssen, um irgendwie das zu finden, was irgendwie die Welt vernichten kann oder wird. Es ist alles irgendwie nur noch ein Versatz von einem Versatz, den man irgendwie zusammenmischt. Ja, dieser Film hat mit Abstand das katastrophalste Drehbuch aller bisherigen Fast & Furious-Filme.

Trailer zu Fast & Furious 7 - Zeit für Vergeltung

In seinem Kern berichtet der Film von der Familie, wer hätte es gedacht. Ein Mitglied stirbt und die Familie kommt zusammen, um ihre ganz eigene Vorstellung von Justiz unter einer sehr dubiosen Organisation auszuführen. Ein Mann, Owen Shaw. Er will das Team, daß seinen Bruder zum Krüppel gemacht hat und plötzlich entbrennt eine Schnitzeljagd um den halben Planeten, der Dom und seine Familie auch an Orte führt, mit denen man als Demokrat zwar nichts zu tun haben will, die aber aufgrund ihrer Schauwerte, dann doch irgendwie Teil der Geschichte sind. Und wenn man eines diesem Film hier wieder einmal nicht absprechen kann, ist es daß, daß man hier wieder einmal einen Superlativ nach dem nächsten raushaut. Es ist erstaunlich, schließlich denkt man in diesen Filmen doch eigentlich immer, daß man schon alles gesehen hat. Doch plötzlich springen Autos aus Wolkenkratzern, ein Mann, der seinen Arm im Gips hat, trägt eine Mini-Gun und schießt wie wild um sich und sehr vieles, sehr, sehr vieles explodiert aus unerfindlichen Gründen. Da zeigt sich ganz eindeutig, daß man sich vom Genre des reinen Actionfilms schon lange wegbewegt hat. Doch was ist Fast & Furious 7 dann überhaupt, wenn er kein reiner Actionfilm ist. Nun, klar irgendwie Familienfilm. Allerdings gibt es da noch etwas anderes. Diese Helden, der Arbeiterklasse, werden hier, mitsamt fehlender Gesetzte der Physik zu waschechten Superhelden erklärt. Ganz im Stile der 2010er eben. Jeder muss ein Held sein. Es sind keine Menschen, die hier gezeichnet werden, sondern eben waschechte Götter.

Nun ist Fast & Furious 7 ein Film, der eindeutig mit der Zeit ging. Das kann man nicht nur an den eindeutigen Bildern und Modernisierungen in optischer Hinsicht betrachten, sondern auch im Werte-Konservatismus. Denn die erfüllenden Stereotypen um irgendwelcher Hacker-Nerds und auch das ein oder andere Bildchen von Geschlechtern, die hier bedient werden, sind modernisiert in jedweder Hinsicht. Hacker sind heute heiß, oder wie auch immer Roman Pierce das so umschreibt. Dabei ist es interessant, daß dieser Film, der eigentlich wie seine Vorgänger auch auf Hochglanz gemünzt ist, mit diesem Kommentar etwas an Komplexität gewinnt. Denn tatsächlich wäre das klischierte Bild, sogenannter „Nerds“, ja eines von irgendwelchen stark übergewichtigen, unrasierten und ungepflegten Männern in dunklen Kammern. Nun haben wir mit der Hackerin Ramsey das genaue Gegenteil dieser Thesis. Die Frage ist nun aber, ob Fast & Furious 7 dadurch oberflächlich wird, oder ob er nicht das genaue Gegenteil ist. Denn tatsächlich ließe der Film ja beide Thesen zu. Zum einen, weil er uns wieder einmal mit recht gutaussehenden Film-Menschen konfrontiert, die dem Zuschauer irgendwie ähnlich sein sollten, es aber eindeutig nicht sind. Und dann wiederum wäre da die Kehrseite, weil das klischierte Bild von Menschen am PC doch ein anderes ist, als der Film es zeigt. Und damit kommt man unweigerlich in eine missliche Lage, wenn man über das Aussehen und die reine Figurenzeichnung von Fast & Furious 7 und Hollywood im Allgemeinen reden will. Letzten Endes kann man hier keine richtige Antwort geben.

Bleiben wir aber mal beim Thema Technik. Denn tatsächlich bedient der Film sich einem Mittel, dem sich auch schon The Dark Knight (2008) widmete. Die völlige Überwachung, durch ein Programm. Natürlich sieht dieser konservative Film das nicht so kritisch und zeigt auf, daß das Auge Gottes, wie es genannt wird, auch dann nur Gutes bewirkt, wenn es in den Händen von guten Leuten ist. Die Ironie dessen ist aber, daß der Film nie so richtig deutlich werden lässt, wo denn die Gefahr liegt, wenn ein solches Programm dann wirklich mal in die falschen Hände gerät, was ja tatsächlich einer der Subplots im Film ist. Und dann wird der Film schon wieder idiotisch, weil er diese Denkleistung nicht erbringen möchte, um sein eigenes Drehbuch nicht vollkommen willkürlich wirken zu lassen, oder weil die Macher tatsächlich der Auffassung sind, daß vielleicht eine führende Instanz doch etwas Gutes für sich hat. So oder so, ist das äußerst problematisch. Tja und dann, dann bleiben eigentlich nur noch alberne Actionsequenzen. Alberner Pathos, alberner Kitsch und leider nicht so alberner Comicrelief. Sicherlich, wir reden hier im Prinzip über ein B-Movie. Es ist ein Film, der völlig Banane ist, daher zählt vielleicht auch das Argument, daß man das Hirn besser mal ausschaltet. Wer ein bisschen Denken kann, wird sich davon auch nicht einlullen lassen, insofern leiden ja nur diejenigen, die auch Leid empfinden.

Auf emotionaler Ebene, so muss man vielleicht leider doch noch Finale sprechen, muss man sagen, daß das natürlich funktioniert. Es ist emotional, weil es natürlich so ins echte Leben reingrätscht, wenn man das mal so sagen darf. Aber da muss man die Macher tatsächlich loben, daß sie einen doch für die Reihe sehr passenden und stilvollen Weg gefunden haben, die echte Tragödie metatechnisch aufzuarbeiten.

Neu ist an Fast & Furious 7 nichts. Der Film bekommt tatsächlich eine unangenehme Schwere, die sich gleichsam mit einigen unangenehmen Fragen deckt. Das ist alles sehr rührselig und auch zu Recht, wie ich finde. Man darf da wirklich nicht mitdenken, sondern muss es wohl erleben, um das verarbeiten zu können.

Fast & Furious 7 - Zeit für Vergeltung Bewertung
Bewertung des Films
710

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