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Fast & Furious 9

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Fast & Furious 9 Kritik

Fast & Furious 9 Kritik

Fast & Furious 9 Kritik
0 Kommentare - 18.05.2023 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Fast & Furious 9" ist.
Fast & Furious 9

Bewertung: 3.5 / 5

Als eines Tages Jakob Toretto (John Cena) auf der Bildfläche erscheint, hat dieser ein Hühnchen mit seinem Bruder Dom (Vin Diesel) zu rupfen. Zusammen mit der Cyber-Terroristin Cipher (Charlize Theron) versuchen sie die Familie um Dom, Letty (Michelle Rodriguez), Mia (Jordana Brewster) Roman (Tyrese Gibson), Tej (Ludacris) und die anderen zur Strecke zu bringen. Doch als Dom Unterstützung von ihrem totgeglaubten Freund Han (Sung Kan) erhalten, scheint die Familie stärker denn je.

Wenn man versucht einem Freund begreiflich zu machen, was Fast & Furious eigentlich ist, dann muss man es geschickt anstellen, die Reihe zu erläutern. Im ersten klauten sie DVD-Player, im neunten fliegen sie mit Autos ins All. Was ist das? Eine sehr geschickte, sehr eindeutige Frage, die da aufkommt, wenn man sich mit den Filmen befasst. Fast & Furious 9 stellt in diesem Sinne also keine Ausnahme mehr dar, wenn es darum geht, Absurdität um Absurdität aneinanderzureihen und dies, irgendwie über eine so enorme Laufzeit zu strecken. Was genau passiert da also, wie sollte man sich dem annähern, kann man das noch irgendwie ernst nehmen. Was bedeutet Fast & Furious 9 eigentlich überhaupt? Nun, mit Sicherheit sind das spannende Personalien auf dem Tisch, wenn es darum geht, mit dem Werk zu werben. Was ein Vin Diesel, da schauspielerisch abliefert, grenzt an einer geschickten Mischung an Mittsechziger in Midlifecrisis und Schlaganfall im Gesicht. Es ist so peinlich, wenn er wie so ein schlechter Stadt-Prediger von irgendwelchen Geschichten aus der Vergangenheit erzählt und dann darüber nachdenkt, was sein Sohnemann nun zu seinem Papa sagt. Das ist eine Form von Selbstdarstellung, die man einfach nicht mehr so richtig nachvollziehen kann. Vielleicht lebt Diesel seinen Narzissmus aus, vielleicht glaubt er wirklich, daß Fast & Furious in irgendeiner Weise mit Tolkien vergleichbar wäre. Es ist aber so herrlich bescheuert, in jedweder Hinsicht.

Trailer zu Fast & Furious 9

Auch in den folgenden Absätzen kann ich eigentlich nur noch mit einer Art Gefühlsbeschreibung über dieses Werk sprechen. Da gibt es dann klar auch ein paar Dinge. Zum Beispiel diese mehr als eindeutige Homoerotik, die zwischen den Figuren immer wieder mitschwingt. Gerade bei Tej und Roman ist das ja schon länger so ein Thema. Diese kindischen Frotzeleien, die da ausgetauscht werden und der absolut juvenile Grundton, der sowieso über allem thront, während niemand etwas davon zu bemerken scheint. Ja, dieser Film ist kindisch. Ist natürlich jetzt keine intellektuelle Glanzleistung darauf zu kommen und selbst unter den doch sonst so ruppigen Straßenkindern, die dann mal Männer wurden, gibt es jetzt auch die Nerds. Man erinnere sich an The Fast and the Furious: Tokyo Drift (2006), indem es plötzlich um ganz andere Charaktere ging und der so eindeutig in den 2000ern behaftet ist, während er laut Fast & Furious 7 (2015) so eindeutig in den 2010er Jahren spielen soll. Tja und diese ehemaligen Arbeiterjungs, die auch so ein wenig Ghetto spielen wollen, sind dann von den sehr coolen Dudes, zu den Nerds der gesamten Reihe verkommen. Ja, jetzt gibt es sogar Tech-Nerds in Fast & Furious. Sie arbeiten irgendwie, aus unerfindlichen Gründen an einer Rakete oder so und werden dann benötigt, um ins All zu fliegen. Warum, was genau passiert da eigentlich gerade? Man wird es wohl nie beantworten können.

Dann baut der Film Mysterien auf. Interessant ist, daß eines, daß wahrscheinlich nur noch die hartgesottenen Fast & Furious-Fans durch den Originalfilm The Fast and the Fuirous (2001) in Erinnerung haben, hier aufgelöst, oder besser gesagt ausdefiniert wird. Es war eine Finte, Mea Culpa. Es ist kein Mysterium, es ist nur daß, was erklärt, warum Dom eigentlich sein Leben lang Verbot auf allen Strecken hat. Und dann kommt es zur Spaltung. Warum der Patriarch der Torettos plötzlich einen Bruder hat und warum der Jahrzehntelang unerwähnt blieb, man weiß es nicht so genau. Aber das hat sicherlich alles seinen Grund, oder so. Irgendwie ist es ja schließlich auch egal. Und auch die Figuren und was sie tun sind letzten Endes egal. Dann kommt da plötzlich noch irgendwie Cipher ins Spiel und man fragt sich, warum sie dann im Hannibal Lecter-Gedächtnis-Gefängnis gefangen gehalten wird. Sie haut dann irgendwie ab und irgendwie vertragen sich die Brüder. Es ist wie bei Shakespeare oder so. Denn der tiefste aller Fälle kann ja nur dann geschehen, wenn es in der Familie stattfindet. Und dann ist es natürlich ein riesiges Missverständnis und sie werden einmal alle Freunde sein. So ungefähr: Ach so, du magst mich doch, ja dann Piss ich jetzt meine Hose gelb. - Wer die Referenz verstanden hat, hat gelebt. - Und irgendwie weiß man gar nicht, was man sagen soll, man ist wunderbar irritiert, ob des Irrsinns, ob der völligen Idiotie, mit der man sich hier fassen soll. Was ist da los?

Natürlich kommt Fast & Furious 9 nicht drumherum, daß man sich beschweren muss, daß der Film keinerlei Relevanz mehr aufweist. Die Arbeiter sind zu Helden geworden, irgendwie hüpfen verkommene Hollywoodstars durch Bild. Zumindest solche, die es sich noch nicht mit Diesel verscherzt haben. Tote kommen wie am Fließband wieder zu den Lebenden, mit den absurdesten Begründungen. Die Bösen sind nur Böse um Böse zu sein und werden gut, wenn die guten wollen, daß sie gut werden. Vieles von dem, was man da sieht, kann man also Inhaltlich eigentlich nicht gut finden. Es sei denn, man hegt so gar keinen Anspruch an Kunst. Anders sieht es dann bei einer gewissen ironischen Distanzierung aus, indem man vielleicht eine der herrlichsten Komödien seit Jahren betrachten kann. Und dafür gebührt allen Beteiligten, ähm, ich meinte Familienmitgliedern, höchster Respekt.

Die Sparwitze über Rädchen und Neuerfindungen erspare ich allen an der Stelle. Fast & Furious 9 ist ein Film, der absurd ist. In jedem Belang peinlich, Post-Pubertär, pathetisch, geschwängert und irgendwie nur noch hirnlos und sinnlos zugleich. Jedwede Wendung, jedweder Kniff, sind nur schwer nachvollziehbar und dennoch, ist das Werk darin tatsächlich brillant.

Fast & Furious 9 Bewertung
Bewertung des Films
710

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