Bewertung: 3 / 5
Die Musicalversion von "The Shape of Water":
Progressive Träumer, ethnische Minderheiten und gesellschaftlich Ausgestoßene wachsen zu einer Familie zusammen und treten mit ihrer Zirkusshow gegen das weiße, reiche Establishment und dessen Vorliebe für das Theater an.
Trailer zu Greatest Showman
Indem "The Greatest Showman" den primitiven, rein auf Spaß und Unterhaltung ausgelegten Zirkus dem kultivierten, gebildeten Theater gegenüberstellt und dies durch P.T. Barnum und einen Theaterkritiker kommentieren lässt, wirft der Film zudem die Frage nach der Definition von Kunst auf.
"Die erhabenste Kunst ist die, andere glücklich zu machen"
- P.T. Barnum -
Als ernsthaftes Biopic über P.T. Barnum und die damaligen gesellschaftlichen Verhältnisse taugt "The Greatest Showman" wahrscheinlich kaum, aber das möchte der Film auch gar nicht sein, dafür ist sein Blick zu deutlich nach vorne auf unsere heutige Zeit gerichtet. Neben dem oben beschriebenen Inhalt lässt sich das auch an musikalischen Anachronismen erkennen. So klingt das Lied "The Greatest Show" wie ein (deutlich besserer) Pop-/Rocksong aus dem Radio und gegen Ende stimmt das Publikum mit "We Will Rock You"-Klatschen in die Reprise ein.
Ansonsten gelingt es "The Greatest Showman" als (Musical-)Märchen nicht, eine solch atmosphärische Dichte wie "The Shape of Water" oder der Genrevorgänger "La La Land" zu erzeugen, die inhaltliche Reife von "La La Land" wird man hier ebenfalls nicht finden. Aber auch das war von vorneherein nicht die Intention des Films, denn "The Greatest Showman" folgt da ganz P.T. Barnums Kredo: "Wenn die Zuschauer mit einem Lächeln nach Hause gehen, habe ich mein Ziel erreicht."
Und genau dieses Lächeln erzeugt der Film.