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Guardians of the Galaxy Vol. 3

Kritik Details Trailer News
Das letzte große Aufbäumen des MCU?

Guardians of the Galaxy Vol. 3 Kritik

Guardians of the Galaxy Vol. 3 Kritik
2 Kommentare - 04.05.2023 von Manisch
In dieser Userkritik verrät euch Manisch, wie gut "Guardians of the Galaxy Vol. 3" ist.
Guardians of the Galaxy Vol. 3

Bewertung: 4 / 5

Ich finde es tatsächlich schwer von diesem Film zu erzählen, weil einerseits ziemlich viel passiert ist, und andererseits auch nicht.

Der Cast ist mittlerweile ziemlich groß - und wächst im Laufe des Films immer weiter. Jede dieser Figuren hat so ihre eigene Motivation, die sie loswerden möchte. Noch dazu gibt es die übergeordnete Handlung, die sich letztlich auf 2 Ebenen abspielt: Die “Echtzeit” und die Rückblenden, die Rocket im Koma hat. Und gerade die Echtzeit-Story ist auch wieder eine bunte Reise an viele verschiedene Orte.

Trailer zu Guardians of the Galaxy Vol. 3

Es passiert also letztlich einiges.

Trotz allem hatte nicht das Gefühl, dass ZU VIEL passiert, oder irgendetwas nur extrem halbherzig behandelt wird, was eigentlich viel wichtiger hätte sein sollen.

Gut, eine kleine Ausnahme ist vielleeeeicht Starlord selbst. Dieser ist zu Beginn des Films ein ziemliches Wrack. Und ich dachte erst, dass gezeigt wird, dass Rocket z.B. nur wegen Quills Alkoholkonsums im Koma liegt, weil er irgendwas verbockt hat. Dieses toxische Selbstmitleid hätte ich als Story-Teil ganz spannend gefunden. Letztlich wurde das vielleicht etwas zu schnell beiseite gewischt. Aber das ist eher Meckern auf hohem Niveau - geht ja nicht um einen Oscar fürs beste Drehbuch hier.

Ohne jetzt konkret auf alle Einzelheiten der einzelnen Charaktere eingehen, will ich lieber sagen, dass Gunn meiner Meinung nach einen wirklich guten Job macht, hier die richtige Balance aus allem zu finden.

Obwohl viel passiert, zeigt er letztlich in den jeweiligen Momenten weitestgehend das, was gezeigt werden muss, um insgesamt die Entwicklung und Aussage zu treffen, die getroffen werden sollen. So wird aus einer Szene, die erstmal nur wie ein Comedic Relief wirkt, später der ernste Vorwurf, Charakter XY würde nur Quatsch machen.

Dabei kann eine Figur durchaus auch mal etwas zurückstecken - das tut es dann aber im Dienste des Gesamtwerkes.

Beispielsweise ist der High Evolutionary nicht der größte Bösewicht ever. Viel mehr ist es eine Art Weltraum-Elon-Musk. Halt so ein Tech-Typ mit shitty Charakter und seltsamen Visionen, für den der Zweck die Mittel heiligt. Aber es ist kein magischer, fast unbesiegbarer Bimbambum-Typ, der das ganz Universum unterjochen will. Und der High Evolutionary hat eine durchaus schlüssige Motivation und ist nicht einfach nur böse, weil isso.

Jedenfalls wird Chukwudi Iwuji als High Evolutionary nicht unnötig krass in den Vordergrund gespielt. Zum Großteil lebt er von den Rückblenden - und auch von den Dingen, die er erschaffen hat. Gerade die Verbindungen aus Kuscheltier und Maschine haben etwas von perversem Body-Horror, die visuell gut verdeutlichen, wie der Bösewicht tickt, ohne dass er selber in Erscheinung treten muss - und für einen Disney-Film durchaus mutig sind. Ich würde sagen, teils sogar mutiger, als beim eigentlich als Horror angekündigten Dr. Strange 2.

Die Story insgesamt gefällt mir insofern, da sie nicht “das nächste große Ding” ist, welches das MCU komplett verändert bzw. es um die Zukunft des ganzen Universums geht o.ä. und man sich mit Superlativen überbietet. Viel mehr ist es eine vergleichsweise kleine Story, bei der die Entwicklung der Figuren im Vordergrund steht.

Besonders gelungen finde ich dabei, dass es sich so anfühlt, als würde sich aus allen 3 Teilen (Naja, mit Avengers-Auftritten und so…) ein Kreis schließen. Es ist nicht “irgendein random neues Abenteuer, hauptsache neuer Teil”, sondern baut alles aufeinander auf. Sei es Knowhere, diverse Figuren des Collectors, Warlock, oder natürlich Rockets schwierige Vergangenheit, die vorher immer nur angedeutet wurde. Man bekommt das Gefühl, Gunn wusste von Anfang an, welche größere Geschichte er erzählen will - aber es fühlt sich auch so an, als würde er wirklich innerhalb dieses kleinen Guardians-Komos aufgehen und ihn gleichermaßen zusammenhalten.

Auch beim Humor beweist Gunn ein Händchen für Dialoge und Situations-Komik, die mich persönlich deutlich mehr ansprechen, als in anderen MCU-Einträgen. Klar sind auch sehr stumpfe Momente bei, aber auch eher subtilere, wie z.B. die Dynamik einer gewissen Fledermaus-Familie, deren Sprache man nicht verstehen muss, um zu verstehen, was gerade los ist. Oder das Lästern über Mitarbeiter.

Großes Lob an der Stelle übrigens auch noch einmal für den ersten Trailer (die ganzen Folge-Trailer schaue ich mittlerweile gar nicht mehr). Der hat meiner Meinung nach wirklich nicht zu viel vom Film verraten bzw. einen teilweise sogar eher auf eine falsche Fährte gelenkt.

Kleine Abzüge gibt es meinerseits eigentlich nur für Folgendes:
1. Gab es ein paar Momente, wo bestimmte Figuren eiiiiniges abbekommen haben. Durch die Trailer-Stimmung auch ein paar Interviews wirkte es so, als wärs das dann wohl. Aber letztlich ist nix passiert. Allen voran muss ich da an Drax denken, der voll in Brust und Rücken geschossen wird - aber in der nächsten Szene ist das alles wieder vergessen.

2. Während die absolute Stärke von Guardians Vol. 1 noch die Musik war, welche den Walkman fast zum eigenen Charakter des Films werden ließ, wirkte die Platzierung der Tracks in Teil 3 leider ziemlich beliebig, Hauptsache “cool”.

Aber das ist verkraftbar, da der Rest sonst passt.

Ich würde mich aus dem Fenster lehnen und sagen, dass mit Guardians of the Galaxy Vol. 3 ein Stück weit das tatsächliche Ende von Phase 1-3 gezeigt wurde. Es ist ein letztes Aufbäumen des MCU, ein Film der “alten” Machart, der noch einmal die Stärken ausspielt, für die das MCU eigentlich mal stand.

Bei den anderen Filmen aus Phase 4 und 5 hatte ich das Gefühl, dass man sie nur noch für die Post Credit Szenen schaut. Ansonsten gab es eher schwache Drehbücher mit dämlichen Entscheidungen diverser Figuren und heftige Nostalgie-Trips. Gerade die letzte Post Credit Szene aus GotG 3 unterstreicht das fast sogar.

Wenn Guardians 3 die Art und Weise ist, mit der Gunn DC groß machen möchte, dann wird sich Marvel demnächst warm anziehen müssen.

Guardians of the Galaxy Vol. 3 Bewertung
Bewertung des Films
810

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2 Kommentare
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Manisch : : Moviejones-Fan
05.05.2023 15:39 Uhr
0
Dabei seit: 19.10.18 | Posts: 1.372 | Reviews: 27 | Hüte: 62

@luhp92
Danke (:

AfD-Verbot (:

MJ-Pat
Avatar
luhp92 : : BOTman Begins
05.05.2023 12:04 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.380 | Reviews: 180 | Hüte: 634

@Manisch: Top.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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