Bewertung: 3.5 / 5
Ich habe mir letzten Samstag "Inglourious Basterds" angeschaut, nachdem ich es leider vor der Oscar-Verleihung nicht mehr geschafft habe. Gerne hätte ich damals schon gewusst, dass Christoph Waltz den Oscar eindeutig verdient hat und so musste ich mich auf die glühenden Aussagen meiner Freunde verlassen, die meinten, er spiele grandios.Und das tut er. Alles in allem ist der Film kein typischer Tarantino, aber an äußerst vielen Stellen sind Ähnlichkeiten zu seinen Werken wie bspw. "Kill Bill" zu erkennen. Leider kann man sich dabei des Gedankens nicht ganz erwehren, dass er versucht hat, alles genauso zu machen. Die Musik war mal wieder mit großem Fingerspitzengefühl ausgewählt (unfassbar gut "Cat People" von David Bowie gegen Ende des Films), aber sie erinnerte mich eben stark an einige seiner früheren Werke.
Dabei ist der Film an sich ein sehr eigenständiges Werk, das überzeugt. Über die Story muss ich bestimmt keine großen Worte verlieren: Brad Pitt und seine Kumpels gehen im besetzten Frankreich der 1940er Jahre auf Nazijagd, töten und skalpieren die Hunde. Waltz spielt dabei den Judenjäger Hans Landa, der eine unbändige Freude daran hat, seinen Job präzise auszuführen. Seine vordergründig sympathische Art kann von einer Sekunde auf die nächste kippen und eine äußerst sadistische Ader zu Tage treten lassen. Der höchste Preis der Filmwelt ist damit absolut gerechtfertigt an Christoph Waltz gegangen, denn es war eine Freude, ihn spielen zu sehen. Daneben verblassten Namen wie Brad Pitt oder große deutsche Schauspieler, die es im Film zuhauf gab. Und auch Til Schweiger hatte einen netten Part, der sogar im Gegensatz zu einem anderen Namen gezeigt hat, dass er mehr drauf hat: Diane Kruger. Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass es sich hierbei nicht um Gezicke handelt, aber die Frau hat einmal mehr bewiesen, dass sie nichts drauf hat. Mag sein, dass ihre deutsche Synchronisation schwächelt und im Original alles besser rüberkommt, aber ich komme nicht umhin mich zu fragen, ob Tarantino mit seinem Gemächt entschieden hat, als er ihr die Rolle gab und wenn er mit ihr über den Roten Teppich flaniert. Sie war in meinen Augen der große Schwachpunkt in in diesem Film, der streckenweise Längen hatte, mich aber nicht gelangweilt hat.
Ich gebe "Inglourious Basterds" 7 Punkte, die zu 8 tendieren, aber weil er schauspielerische Lücken hat und so manche Länge, kann ich nicht aufrunden. Er mag auch wie geschehen nicht den Oscar als bester Film verdient haben, aber Tarantino hat meiner Meinung nach wieder etwas geschaffen, das überrascht und sich nicht an Normen hält. Super.
Inglourious Basterds Bewertung