Bewertung: 5 / 5
"Nazis sind Scheiße" aber verdammt guter Filmstoff für einen Tarantino-Film!! Die Handlung spielt wieder einmal, wie bei allen Tarantino-Filmen eine untergeordnete Rolle, was aber nicht allzu negativ betrachtet werden sollte, den Tarantino versteht als einer der ganz wenigen die Essenz des Kinos in einzelnen Momenten festzuhalten und genau diese kleinen Momente sind es die dem Zuschauer im Gedächtnis bleiben. Obwohl der Film über zwei Stunden lang ist, setzt er sich aus gerade einmal fünf Szenerien zusammen. Tarantino zieht die Geschichte nicht unnötig in die Länge ,sondern eher in die Breite. Das wird im vierten Kapitel allzu deutlich , als einige deutsche Soldaten sich Namen von Berühmtheiten auf die Stirn kleben und jeder muss den eigene Namen erraten. Was hier als unnötiges Stück Film angesehen werden könnte , entpuppt sich als Charakterstudie vom feinsten. Einer der coolsten Charaktere des Film ist Aldo Raine, gespielt von Brad Pitt der hier einfach nur grandios übertrieben spielt . Mit seiner Skalp-Ansprache hat er sich und seine Rolle auf Immer und Ewig im kollektivem Popkulturgedächtnis eingebrannt. Pitts Rolle und vor allem seine Schauspielkunst ist jedoch nichts gegen die von Christoph Walz als Judenjäger Hans Landa. Jede noch so kleine Szene in der Walz auf der Leinwand präsent ist , reist er sofort an sich und vereinnahmt sie fast vollkommen für sich. Landa ist ein Soziopath, wie er im Buche steht, er ist hochintelligent, und hat die Lächerlichkeit der Nazis längst durchschaut. Der Academy sollte diese Leistung ein Oscar wert sein. Das in Sachen Schauspielkunst weibliche Pendant zu Walz ist der französische Nachwuchsstar Mélanie Laurent , die in Ihrer Rolle als Femme Fatale mehr als überzeugt und einen der schönsten Racheengel der Filmgeschichte abgibt. Hoffentlich gibt es von dieser Dame bald noch mehr im Kino zu sehen. Über die anderen Schauspieler gibt es ähnliches zu berichten, das würde jedoch den Rahmen sprengen (zB Mike Myers oder einer der Ärzte). Wer Filme vor allem Western mag ,von Sam Peckinpah mit seinen Slow - Motion - Momenten bis zu Sergio Leone dem “Meister der dreckigen Visagen” ,dem wird dieser Film gefallen! 10 von 10 Skalps für einen der schönsten Liebeserklärungen an das Kino
Inglourious Basterds Bewertung