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Iron Man 3

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Iron Man 3 Kritik

Iron Man 3 Kritik

Iron Man 3 Kritik
0 Kommentare - 28.02.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Iron Man 3" ist.
Iron Man 3

Bewertung: 3.5 / 5

Nach den verheerenden Ereignissen in New York ist Tony Stark (Robert Downey Jr.) zunehmend angeschlagen. Doch viel Zeit zum Erholen bleibt ihm nicht, denn der mysteriöse Mandarin (Ben Kingsley) stellt die Ordnung der Welt auf den Kopf. Nun muss Stark all diejenigen beschützen, die ihm wichtig sind. Darunter auch seine große Liebe Pepper Potts (Gwyneth Paltrow). Nach einem Anschlag auf sein Anwesen in Malibus verschwindet der ehemalige Playboy und wird zunächst für tot gehalten. Schritt für Schritt kämpft er sich zurück zu seinen alten Fähigkeiten und will erneut den Kampf gegen den Mandarin aufnehmen.

Man nähme einen Charakterdarsteller auf dem Niveau von Ben Kingsley. Von denen gibt es ja, mit Verlaub gesagt, ohnehin nicht sonderlich viele und dann inszeniert man ihn, als den großen, bösen und die ultimative Gefahr, für den Protagonisten, in diesem Falle Iron Man. Tja und wie das im Post-Modernen Hollywood ist, muss da halt noch etwas passieren, denn stupide Grundkonzepte, dürfen nicht durch eine stupide Geschichte enttarnt werden. Daraus hat ja M. Night Shyamalan eine ganze Karriere gemacht, also ist die Regel klar. Ja, es stimmt schon, man hätte den sogenannten Mandarin-Twist durchaus besser handhaben können, anders schreiben können. Doch viel schwerwiegender als dieses Problem, ist tatsächlich der Gedanke um den US-Präsidenten Matthew Ellis, der hier zu einer komplett passiven, schützenswerten Figur deklariert wird. Ein Mann, der den Zorn des Volkes auf sich gezogen hat, weil er irgendwelche Öllobbyisten vor dem Gefängnis gerettet hat und ja, da merkt man schon so ein wenig die liberale Haltung der Marvel Studios. Denn wie so häufig in dieser Art von Blockbuster wird ein Problem erkannt und es werden, sofern überhaupt Schlüße gezogen werden, die falschen Schlüße gezogen. Es ist in etwa wie bei Clint Eastwoods Œuvre. Denn auch in Gran Torino (2008) oder The Mule (2018) lassen sich durchaus systemische Probleme erkennen, doch die Figuren sind nicht in der Lage – im Falle von Eastwood tatsächlich wegen Verblendung und im Falle von Iron Man 3 aus neoliberalem Gesabbel heraus – dort die richtigen systemischen Analysen darzustellen. Und das ist tatsächlich wirklich das Problem von diesem Werk.

Trailer zu Iron Man 3

Davon abgesehen ist dieser Film politisch auch extrem aufgeladen. Zunächst beginnt das wie eine Schnitzeljagd, die für Iron Man eine Art Zirkelschluß zum Original darstellen soll. Die Figur, wieder nur das wissenschaftliche Know-how im Gepäck, sucht nach Zusammenhängen zwischen Terroranschlägen in den letzten Monaten. Und ja, es stellt sich eben heraus, daß eine Firma eben deformierte Veteranen eingesammelt hat und sie in unethischen Experimenten zu tickenden Zeitbomben verwandelt. Und das ist an der Stelle keine Metapher, sondern ein Tatsachenbericht. Nun gibt es da mehrere Ebenen, die eine Rolle spielen und die es nach und nach aufzudröseln gilt. Zum einen wäre wieder einmal das Militär, daß eben schon immer eine nicht unwesentliche Rolle im Iron Man-Franchise spielte. Hier wird zunächst tatsächlich amerikanische Außenpolitik in einem recht guten Licht dargestellt, wenn Iron Patriot eben in fremde Länder eindringt und da unschuldige drangsaliert. Davon abgesehen zeigt diese Art der Darstellung von Soldaten ansonsten nichts Heroisches. Es werden eben Menschen gezeigt, die von einem System in einen Krieg geschickt wurden und dort lädiert zurückkehren. Traumatisiert und selbst das Schicksal der Familie, besser gesagt der Angehörigen spielt dann eine Rolle. Nun werden sie also von dieser Firma namens A.I.M. aufgesammelt, um einen persönlichen Rachefeldzug gegen Tony Stark zu führen. Allerdings werden eben auch viele von ihnen einfach in die Luft geprägt.

Und da man in Aldrich Killian ebenso einen Kapitalisten sehen muss, wie Tony Stark ebenso noch einer ist, kann man sagen, daß der Kapitalismus eben jene Menschen in den Tod schickt. Nun ist das natürlich nicht so offenkundig, weil eben Tony Stark und auch Killian so ein wenig als Philanthropen in Erscheinung treten. Und ja, es muss eben gesagt sein, daß Iron Man 3 eben auch ein neoliberales Gedankengut ist und eben nicht das Ideal einer perfekten Welt zeichnet, sondern das Ideal einer perfekten neoliberalen Welt. Das ist zwar mehr, als man häufig bekommt, aber eben auch kein Utopia. Unterdessen breitet der Mandarin eben jene Botschaften per Video aus und es ist klar, auf was der Film damit anspielt. Man muss dieses Werk einfach als Kommentar auf etwaige Verschwörungstheorien um Osama bin Laden lesen. Dieser war ja auch nach dem 11. September 2001 relativ in aller Munde und damit, daß der Mandarin eben in Amerika zu finden ist, persifliert dieser Film auch einige Verschwörungstheorien die besagten, daß bin Laden eben auch irgendwo in Hollywood oder dergleichen seine Videos dreht. Natürlich kann man an der Stelle fragen, warum der Film eine Verschwörungstheorie bestätigt. Nun, daß ist natürlich sehr abstrakt, weil eben der Mandarin auch nicht bin Laden ist. Aber man könnte es eben auch so deuten, daß auch die Amerikaner an der Gewalt eine gewisse Mitschuld tragen, was natürlich keine Anschläge legitimiert. Doch wie auch Tony Stark bereits sagte, er habe seine eigenen Dämonen erschaffen.

Und einer dieser Dämonen ist dann die Biologin Maya Hansen. An einer Stelle im Film zitiert sie den berühmten Wernher von Braun-Satz über die V2-Rakete. Nun muss man sagen, daß Hansen ehrlich gesagt kleinere Brötchen backt, als es von Braun und seine Kollegen taten. Und es ist auch nicht zwingend vergleichbar, die Welt zu zerstören und Amerika in einen kapitalistischen Terrorstaat zu verwandeln. Das hinkt sicherlich und auch hat Marvel damit eben starken Antifeminismus bewiesen, weil die Figur letzten Endes unter der Kontrolle eines Mannes steht, wie auch Pepper Potts letzten Endes nur die Jungfrau in Nöten bleibt. Klar, gegen Ende wird das ein wenig abgewandelt, aber für einen großen Teil der Geschichte bleiben die Damen hier sehr passiv. Im Übrigen steht die Figur damit im direkten Kontrast zur Comicverlage nach Warren Ellis. Hin und wieder finden sich dann auch kleinere Anspielungen auf Werke wie Fröhliche Weihnachten (1983) oder Terminator (1984) wieder, die den Film zusätzlich sympathisch machen.

Von vielen verachtet und gescholten, wird Iron Man 3 tatsächlich zu Unrecht häufig auf seinen Twist reduziert. Werdet erwachsen kann man da nur mahnen, weil der Film trotz einiger unglücklicher Ansätze tatsächlich mit zu den intelligentesten Werken des Marvel-Universums gehört. Man hatte vielleicht etwas anderes erwartet, doch im Prinzip ist der Film eben in jedem Moment die Aufarbeitung eines oder mehrere Traumata. Entweder auf Tony Stark bezogen, oder auf die amerikanische Gesellschaft.

Iron Man 3 Bewertung
Bewertung des Films
710

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