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Kampf der Titanen

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Äußerst enttäuschend

Kampf der Titanen Kritik

Kampf der Titanen Kritik
0 Kommentare - 09.04.2010 von Petra82
In dieser Userkritik verrät euch Petra82, wie gut "Kampf der Titanen" ist.

Bewertung: 2.5 / 5

"Kampf der Titanen" war einer der Filme, auf die ich mich in den letzten Wochen am meisten gefreut habe. Diese Art von Kino entspricht einfach meinem Geschmack und ich sehe lieber solche mythischen Filme als Copthriller, aber das nur am Rande. Und wenn ich sage, dass "Kampf der Titanen" mich enttäuscht hat, dann nicht, weil der Film die mythologische Vorlage nur am Rande gestreift hat.

Kurz zum Inhalt: Perseus, Halbgott und Sohn des Zeus, erfährt von seiner Abstammung auf äußerst dramatische Weise. Er gelangt in die Stadt Argos und um diese sowie die Prinzessin Andromeda vor einem Seeungeheuer zu retten - und gegen die Götter zu kämpfen - begibt er sich auf eine gefahrvolle Reise, um ein wirkungsvolles Mittel zu finden (ich möchte niemanden spoilern, der das Original nicht kennt...).
Wenn ich es zusammenfasse, hatte der Film mehr schwache als starke Momente und das wurde bereits recht schnell klar. Er ist äußerst schnell geschnitten und legt ein wenig die "Harry Potter-Film"-Mentalität an den Tag, wie ich es immer gern nenne: Stationen schnell abzuhaken, um bloß nichts zu verpassen, aber alles mit Macht in 100 Minuten zu pressen. Dem ganzen Film fehlte es an Esprit, Szenen wurden nicht zelebriert, wie es einem solchen Stoff gerecht werden könnte. Götter! Titanen! Großartige Schlachten! Leterrier verstand es nicht, die Inhalte berauschend darzustellen, und nur von Special Effects kann heute kein Film mehr leben. Das sah man an den Kritiken zu "Transformers 2" und eben auch an "Avatar". Außerdem wirkten die Tricks recht halbgar und der Olymp oder Argos recht künstlich. Dann doch lieber gute alte Handarbeit und Modelle, die ich Tricks immer noch vorziehen würde, wenn es zur Szene passt.
Wenn die großartigen Namen nicht gewesen wären - Liam Neeson, Ralph Fiennes, Mads Mikkelsen, Pete Postlethwaite - würde der Film im B-Movie-Sumpf versinken. Sam Worthington erwähne ich hier bewusst nicht, da sich dieser meiner Meinung nach erst noch beweisen muss. Keine Frage, ich sehe ihn gern, aber in "Kampf der Titanen" hatte er bis auf einige Kampfszenen kaum Möglichkeiten, sein schauspielerisches (mimisches) Talent zu beweisen.

Leterriers Version, so man es denn so nennen kann, war plump und zusammengeschustert. Beispiele? Natürlich können die Götter goldene Rüstungen tragen, aber das erinnerte mich leider doch zu sehr an Ritter aus dem 12. Jahrundert. Natürlich kann man Bubo, die liebenswerte, aber umstrittene Eule aus dem Original erwähnen, aber der wenn auch gelungene Witz zeigt, dass Leterrier keine Achtung vor dem Original hat. Er hat großartige Möglichkeiten verschenkt, den Stoff episch werden zu lassen, keine Vorstellung der Götter vorgenommen (die bloß in der Gegend rumstanden...Namen wie Hera! Apollon! Poseidon!), obskure Handlungsstränge (Hades, der sich gegen Zeus auflehnt) oder eine doch recht hübsche Gorgone erschaffen. Hier hat das Original, allen Unzulänglichkeiten hinsichtlich Tricks und Langatmigkeit aus heutiger Sicht zum Trotz, eindeutig mehr Charme und wenn ich die Wahl hätte zwischen beiden Filmen, würde ich den ersten wählen. Man mag heute von Ray Harryhausen mit einem etwas abfälligen Lächeln ob der überholten Tricks sprechen - er hat es im Gegensatz zu allen Tricktechnikern des Remaks jedoch geschafft, den Figuren Seele einzuhauchen. Und jeder, der über das Original im Fernsehen schmunzelt, der es erst jetzt 30 Jahre später kennenlernt, verkennt in meinen Augen die großartige Schaffenskraft eines Menschen, der Filme mit Herzblut zum Leben erweckt hat - und das können die Leterriers und McGs dieser Welt von sich nicht behaupten. Die nehmen nur einen Stoff, verwursten ihn, so dass etwas halbwegs Passables rauskommt, holen sich noch die passenden Tricktechniker, damit man was auf die Zuschauer loslassen kann. Sie haben es meiner Meinung nach aber nicht verstanden, den Stoff, ob nun Terminator, Hulk oder Perseus, den Zuschauern (und Fans!) wirklich näherzubringen und gerecht werden zu lassen. Regisseur sein allein ist nicht abendfüllend, wenn man sich mit dem Inhalt nur oberflächlich auseinander setzt, und diese fehlende Begeisterung werfe ich Leterrier hier vor.

"Kampf der Titanen" hätte ohne Frage ein großartiger Film werden können und es wird nicht wenige Zuschauer geben, die in ihm einen tollen Actionfilm sehen werden. Das ist mir aber zu wenig. Und in diesem Zusammenhang fürchte ich mich fast davor, wenn die mythologischen Vorlagen weiter so adaptiert werden. Es ist nichts gegen künstlerische Freiheit einzuwenden - auch das Original nahm nur Anleihen an der Perseusgeschichte - aber der Film wirkt, als wenn man gleichzeitig das Beste aus allen Welten integrieren wollte, um ja nichts zu verpassen und zu sehen, wie die Zuschauer reagieren. Selbst Herakles kam indirekt im Film vor, als zwei Kämpfer zu Perseus stoßen und plötzlich vom Nemeischen Löwen und der Hydra faseln. Der Film ist keine Hommage an das Original, sondern nimmt sich, was gut funktioniert hat und vergewaltigt den Stoff. Ich gebe "Kampf der Titanen" 5/10 Punkten, da ich aus dem Kino ging und statt eines zauberhaften Abenteuers einen durchwachsenen Actionstreifen gesehen habe. So, als ob man in einen faden Burger beißt, der keinen Geschmack hinterlässt.

Kampf der Titanen Bewertung
Bewertung des Films
510

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