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Killer’s Bodyguard

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Killer’s Bodyguard Kritik

Killer’s Bodyguard Kritik

Killer’s Bodyguard Kritik
0 Kommentare - 11.01.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Killer’s Bodyguard" ist.
Killer’s Bodyguard

Bewertung: 3.5 / 5

Michael Bryce (Ryan Reynolds) ist der weltbeste Sicherheitsagent und Personenschützer. Nun bekommt er den Auftrag, den bemüht-berüchtigten Auftragsmörder Darius Kincaid (Samuel L. Jackson) zu beschützen. Dieser soll im Austausch für seine Frau Sonia (Samla Hayek) vor den internationalen Strafgerichtshof in Den Haag geführt werden. Dort soll er gegen den weißrussischen Diktator Vladislav Dukhovich (Gary Oldman) aussagen, was dieser mit allen Mitteln zu verhindern versucht. Bryce und Kincaid sind seit Jahren bereits Feinde und haben selbst unzählige Male versucht einander zu töten, doch nun müssen sie zusammenarbeiten.

Manchmal kommt es vor, daß man Kunst komplett aus seinem Kontext nehmen muss, um aufzuzeigen, warum diese funktioniert, oder auch eben nicht. Im Falle von Killer’s Bodyguard lässt sich das auf jeden Fall sagen und so ist gleich zu Beginn klar, daß sich das Werk, daß mit zwei hochkarätigen Schauspielern in den Hauptrollen prahlt, zumindest inhaltlich nicht besonders ist. Sicherlich ist eines der Probleme der gezeichnete Kontrast, den besonders der Auftragsmörder Darius Kincaid deutlich macht. Der Mann, der sein Geld damit verdient andere Leute zu töten, wird zum Kronjuwel einer Aussage gegen den verbrecherischen Diktator Vladislav Dukhovich. Da werden also die Weichen gestellt, die die Hauptfiguren klar abgrenzen und aufzeigen sollen, daß es eben auch noch schlimmer geht, als ein Auftragsmörder zu sein. Kincaid hingegen macht es selber auch überdeutlich, indem er seine Arbeit damit legitimiert, daß er selber ja nur Menschen umbringt, die Böse sind. Wie auch immer man das feststellen mag, so offenbart sich zwischen den Zeilen also, daß das eigentlich rebellische und A-Moralische am Film, gar nicht so rebellisch ist. Viel mehr kann man hier die Bildung eines Konservatismus und einen Anpassungsversuch beobachten, weil auch das Leben beider Figuren zwischen der Arbeit eher stinknormal wirkt. Sie haben beide eine mehr oder minder feste Beziehung, haben Probleme in dieser, die es zu überkommen gilt und die Liebe ist alles. Es gibt da sogar hin und wieder recht peinliche Dialoge, die das unterfüttern.

Was man hier vor allem präsentiert bekommt, ist ein sogenannter Buddy-Film, ein Werk über eine sich entwickelnde Freundschaft. Das Sub-Genre gehört ja eigentlich Shane Black, der mit seinem Drehbuch zu Lethal Weapon – Zwei stahlharte Profis (1987) auch diesen Film hier sehr stark beeinflusst hat. Und man kann sagen, daß es vor allem die Chemie zwischen Reynolds und Jackson ist, die hier sehr angenehm daherkommt. Die beiden Schauspieler scheinen sich auf jeden Fall zu mögen und da stört es auch nicht, daß Ryan Reynolds sarkastisches und ironisiertes Schauspiel voller Limitierung ist. Für Samuel L. Jackson hingegen geht es primär darum, endlich mal wieder er selbst zu sein. Ist er doch im Marvel Cinematic Universe über die Jahre hinweg etwas beschnitten worden, so kann er hier etwas mehr Freidrehen. Da gibt es dann lauter Anzüglichkeiten und etwas mehr Gelächter in seinem Gesicht. Auch das viel zu inflationär angewendete Motherfucker kommt dem Schauspieler das ein ums andere Mal über die Lippen. Und das macht Spaß, gehört Samuel L. Jackson doch zu jenen Schauspielern, die in der Regel jeden noch so beschissenen Film aufwerten können. Das ist der Grund, warum er zum Beispiel in den Star Wars-Prequels (1999-2005) nie richtig zur Geltung kam. Wer einen kastrierten Jackson sehen möchte, der hat da die Möglichkeit. Doch hier ist er einfach er selber.

Es ist eigentlich interessant zu beobachten, wann Killer’s Bodyguard in die Kinos kam. Da hat sich nämlich innerhalb von nicht mal zehn Jahren in Hollywood ein breitgefächerter Wandel aufgetan. An der Figur von Salma Hayek lässt sich das sehr gut erkennen. So ist ihre Figur im gesamten Film absolut passiv. Sie ist ohnehin eigentlich kaum zu sehen und wenn, ist sie dann in einem Gefängnis, wo sie etwa einen Mithäftling dazu abrichtet, den Kopf Richtung Wand zu drehen. Und interessant ist das vor allem deshalb, weil die Figur von Hayek stark sexualisiert wird, mit den oberen Reizen geprahlt wird und auch Witze daraus gezogen werden, daß sie eben eine solche Oberweite hat. Da merkt man, daß der Film eben kurz vor dem Weinstein-Skandal noch veröffentlicht wurde. Insofern mag man das vielleicht auch etwas kritisch betrachten. Das ist aber wirklich ein interessantes Beispiel. Denn zum einen werden hier durchaus Witze in Szene gesetzt, die man vielleicht auch unabhängig der politischen Komponente als Geschmacklos erachtet, auf der anderen Seite ist es aber auch genau dieser Hang zur Freizügigkeit, der den Film so wenig aus der dadurch sich anbahnenden Prüderie in Amerika rettet. Denn ja, MeToo ist ein wichtiges Thema, aus welchem Hollywood häufig die falschen Schlüsse zieht. An der Stelle ist das Thema aber zu hoch und komplex, um es wirklich anhand des Films zu besprechen. Grundsätzlich lässt sich aber sagen, daß Sexualität und auch Sex wieder mehr im Kino stattfinden muss.

Insgesamt ist das hier sicher kein tiefsinniger Film und vielleicht ist er zur Mitte hin auch hin und wieder mal sehr langweilig. Auf der anderen Seite bietet Regisseur Patrick Hughes aber auch genug Material in seinem Kernsegment, daß es man den Film durchaus dafür loben muss. So etwa eine Kampfszene in einem Restaurant, die ein oder andere Verfolgungsjagd und auch Schießereien, die man sich gerne ansieht. So als reiner Actionfilm macht das dann durchaus Spaß.

Sicher, Killer’s Bodyguard wird nie ein Film sein, an den man sich in Jahrzehnten erinnert und sagt, daß sei ein verkanntes Werk gewesen. Es ist eben ein klassischer Actionfilm, der hier noch ganz moderat Technik mit handgemachter Action kombiniert. Wenn etwas heraussticht, dann ist es vor allem die Chemie zwischen den Hauptdarstellern, die den Film tatsächlich ein wenig über das Mittelmaß rettet.

Trailer zu Killer’s Bodyguard

Killer’s Bodyguard Bewertung
Bewertung des Films
710

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