Bewertung: 5 / 5
Oft erreichen Fortsetzungen von erfolgreichen Animationsfilmen nicht die Qualität des Vorgängers. Dies war schon bei Shrek, sowie auch bei Ice Age der traurige Fall. Doch der dicke und sympathische Panda zeigt uns, dass dies nicht immer die erschreckende Realität sein muss. Also Bühne frei für den Sommer-Hit Kung Fu Panda 2! Man könnte denken, dass sich der “nur“ leicht übergewichtige Panda Po nach der Rettung Chinas auf die faule Haut gelegt hätte und dass leben als angesehner Drachenkrieger in vollen Zügen genießen würde. Und er tut dies, aber auf seine ganz eigene Art: Denn im ganzen Land fallen Wölfe über das Land her und stehlen alles Metal für den machthungrigen Pfau Shen, der mit diesem kostbaren Rohstoff mächtige Kriegswaffen baut, um damit ganz China (mit all seinen unzähligen Provinzen) zu unterjochen droht. Nun liegt es am ihm und den furiosen Fünf diese Invasion Einhalt zu gebieten. Dies hört sich nicht gerade anspruchsvoll an, aber dies täuscht. Denn Kung Fu Panda 2 ist wohl einer der tiefgründigsten Animationsfilme der letzen Jahre. Dies liegt vor allem daran, dass Po versucht seine eigene Vergangenheit in Erfahrung zu bringen und die verschiedenen Beziehungen der Charaktere (vor allem Po zwischen und Tigris) verleihen dem Film noch ein paar zusätzliche Ebenen, welche überraschenderweise gut ausgearbeitet, sowie durchdacht sind. Somit ist Kung Fu Panda 2 den meisten Kinofilmen (natürlich im Gebiet der Animationsfilme) in Sachen Storytelling nicht nur einen Schritt voraus und ist außerdem, wegen dieser Tiefgründigkeit, nicht nur für die kleinen unter uns ein sehenswertes Spektakel. Aber nicht nur die Story, sondern auch der grandiose Humor ist gelungen. Denn der Film ist nur so vollgestopft von tollen Wortwitzen und spaßigen (Action)Einlagen, welche in Sachen Kreativität denn anderen “vermeintlichen“ Sommerkomödien mehrere (Spaß)Stufen über sind. Dies wird zum Beispiel gegen Ende deutlich (Vorschicht: Spoiler!): Als Po auf dem Dach eines hohen Gebäudes steht und dem Bösewichten Shen seine Kampfansage zu ruft, versteht dieser unten rein gar nichts und man muss unwiderruflich in hellen Gelächter ausbrechen (so war es zumindest bei mir der Fall). Aber solche witzigen Szenen würden ja ziemlich an Effekt verlieren, wenn die Synchronsprecher nur unterer Durchschnitt wären. Aber man muss sich bei diesem fundamentalen Aspekt keine Sorgen machen, denn diese ist mit einem Wort: GRANDIOS! Gerade Hape Kerkeling verleiht dem wuschlig weichen Panda einen angenehmen Esprit und haucht der Figur viel Leben ein. Auch der böse Lord Shen, welcher von Hans-Jürgen Dittberner vertont wurde, besitzt passend zu seiner Gattung (Pfau = Vogel) eine krächzende, sowie bösartig angehauchte Stimme. All die andern Stimmen leisten Ästhetik auf höchstem Niveau und jeder wird damit glücklich werden. Wer jedoch mehr will, der kann auf die englische Tonspur wechseln und kommt in den Genuss von der hervorragenden Arbeit von Angelina Jolie, Dustin Hoffman und Jack Black. Das ganze bisherige positive Gesamtbild wird mit einer tollen Technik und wohlklingender Musik vollends abgerundet. Während uns ersteres mit einem hervorragendem Bild, welches außerordentlich ausdrucksstark ist und die Atmosphäre mal heiter und mal bedrohlich (abhängig von der Farbabmischung) darstellt und außerdem das alles mit viel Liebe zum Detail. Unsere Ohren werden hingegen mit asiatisch angehauchter Musik (geschaffen von Hans Zimmer) auf Höchste verwöhnt, auch wenn die Soundabteilung nicht mit der technischen Seite mithalten konnte. Trotzdem überzeugen beide Kriterien und setzen gleichzeitig neue Maßstäbe, zumindest in Sachen der butterweichen Animationen. Denn nicht nur Po ist butterweich, sondern auch die Kämpfe sind herrlich flüssig choreographiert und es ist die reinste Freude den kampflustigen Gesellen bei ihrem täglichen Broterwerb zuzusehen. Was soll ich dann dazu noch weiteres sagen? Kung Fu Panda 2 ist ein toller Animationsfilm, welcher Kinder und Erwachsene gleichermaßen zufriedenstellen wird. (Fast) alle Witze sind gelungen und sind dabei wahre Schenkelklopfer. Die Technik zaubert uns wahre Augenschmäuse auf unsere verwöhnte Netzhaut und musikalisch wird auch hohes Niveau geboten. Deshalb kann ich dem Film nur eine Wertung von ganzen [b]5 von 5 ganzen furiosen Kämpfern[/b] geben. Außerdem spreche ich dem Film das Prädikat [b]„BESONDERS SEHENSWERT“[/b] zu. Noch zum Ende kann man sogar eine Parallele zu einem andern Dreamworks Film ziehen: „Für immer Shrek“ ähnelt „Kung Fu Panda“ auf die Weise, dass eine Szene in beiden Filmen leicht verändert vorkommt: Während auf der Geburtstagsfeier von Shrek´s Kindern ein nerviger dicker Junge sich zu seinem eigenem Geburtstag einen „Brüller“ vom leicht überfordertem Ogervater wünscht, kommt in Po´s Geschichte ein kleines dickes Schwein vor, welches die Teilhabe vom Drachenkrieger persönlich zum seinem Geburtstag wünscht. Na, wer sieht/liest die Gemeinsamkeit?
Kung Fu Panda 2 Bewertung
