Bewertung: 3.5 / 5
Die Wiederbelebung der "of the dead"-Reihe und für mich ist "Land of the dead" der am meisten unterbewertete Beitrag zu dieser Reihe. Eine konsequente und logische Fortführung der bisherigen Filme und immernoch Intelligenter als das Gros vergleichbarer Filme (und ich meine hiermit nicht nur Zombie-Filme). Alle funktionierenden Gesellschaftsformen sind Vergangenheit und die Menschheit hat sich einer Karikatur von Ordnung unterworfen. Einige Wenige herrschen über den Rest und der Einzelne ist sowieso damit Beschäftigt sich um sein eigenes Wohl zu kümmern. Romero lässt hier jegliche subtile Form der Kritik hinter sich und zeigt nur noch plakativ was ist, bzw. was werden könnte. Dabei benutzt er eine völlig offensichtliche Symbolik, die erst gar nicht versucht sich einen Anstrich von Hintergründigkeit zu geben. "Land of the dead" sagt uns: "Es ist schon alles zu spät!" und somit ist hier auch gar kein Platz mehr für sensible Andeutungen einer Problematik. So weicht auch die sanfte (so sanft war sie ja auch gar nie) Kritik an der Konsumgesellschaft einer Verurteilung des Kapitalismus als Ganzem. Solange wenige Privilegierte den Rest (und das sind hier Menschen, wie auch Zombies) unterdrücken, ist kein friedliches Miteinander möglich. Brot und Spiele funktionierte noch nie sonderlich lange. Romero schafft aber mit "Land of the dead" keine Betroffenheit, er will den Zuschauer nicht Warnen oder irgendwie Belehren...er stellt sich vielmehr über die Dinge und zeichnet ein sarkastisches und gehässiges Bild der Situation. Und desöfteren hatte ich auch das Gefühl, dass Romero hier einige persönliche Motive einfliessen ließ...sozusagen sein "Fuck you" an die Filmindustrie, die ihm ja nie wirklich angemessen gegenübertrat. Natürlich hat der Film auch seine Schwächen, grösstes Manko mag sein, dass Romero kaum Augenmerk auf die Charaktereinführung, wie auch die Entwicklung dieser richtet. In der Mitte des Films läuft "Land of the dead" auch kurz einmal Gefahr, zum reinen Action-Reisser zu werden, was sich aber nach relativ kurzer Zeit zum Positiven wendet. Die Kritik an der kognitiven Entwicklung der Zombies kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Diese wurde schon in "Dawn of the dead" angedeutet und in "Day of the dead" dann immens weitergeführt. Und man kann Blub aus jenem Film nicht abkulten und den Tankstellen-Zombie aus "Land of the dead" als unlogisch abtun...wenn Snyder Tote rennen lässt, hat das ja auch nicht wirklich etwas mit Logik zu tun, sondern mehr mit der Aufwertung der Actionelemente.und letztendlich macht ja hier auch keiner der Zombies sein Abi nach. Ich kann da gut mitgehen und sehe da auch die Linearität seit "Night of the living dead". Wie bei Romero gewohnt: Standig Ovations für die Masken und Gore-Effekte.sowieso verwunderlich das Film so veröffentlicht werden durfte! Fazit: Für mich: Aufwerten...für allen Anderen: noch mal völlig open minded angucken!
Land of the Dead Bewertung