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Last Action Hero

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Last Action Hero Kritik

Last Action Hero Kritik

Last Action Hero Kritik
0 Kommentare - 10.02.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Last Action Hero" ist.

Bewertung: 3.5 / 5

Der elfjährige Danny (Austin OBrien) liebt Actionfilme und vor allem seinen heißgeliebten Star Jack Slater (Arnold Schwarzenegger). Eines Tages schenkt Nick (Robert Prosky), Vorführer in Danny Stammkino, diesem eine magische Eintrittskarte. Dadurch findet sich Danny in der Welt von Jack Slater IV wieder. Zusammen erleben die beiden eine Menge Abenteuer, während Danny versucht Jack davon zu überzeugen, daß sie sich in einem Film befinden.

Das Kino der 1980er Jahre ist für viele Menschen der Maßstab, an dem ein Superlativ nach dem anderen folgen musste. Klar, so einfach zu kategorisieren ist das Kino nie, weil es eben von Land zu Land, von Genre zu Genre, von Ästhetik zu Ästhetik, von Strömung zu Strömung und von Künstler zu Künstler unterschiedlich ausfallen kann. Man könnte auch diese Aufzählung bis in die Unendlichkeit weiterführen. Doch wenn man sich diese Epoche vor Augen führt, dann kommt man unweigerlich irgendwann auch auf das große Action-Kino zu sprechen, von dem Hollywood heute noch zehren möchte und Filmfans gerne mal sagen, daß darunter ihre Lieblingsfilme zu finden sind. Arnold Schwarzenegger, Chuck Norris, Sylvester Stallone, Jean-Claude van Damme oder Dolph Lundgren sind diese Überwesen, die ob ihrer selbst optimierten Aura so eine Art Titanenkino etabliert haben, was natürlich auch eine Reaktion auf den Kalten Krieg war. Denn wann, wenn nicht im Krieg, braucht man Helden? Im Prinzip sind sie als Marke eigentlich die Vorläufer des tatsächlichen Superhelden-Kinos, daß vor allem die 2010er Jahre dominierte. Tja und in dieser Zeit, zur Jahrzehntwende Ende der 1980er Jahre machte sich auch ein weiterer Regisseur einen Namen. Sein Name ist John McTiernan und er ist durchaus ein interessanter Regisseur, weil er mit gängigen Konventionen bricht.

Insofern ist auch Last Action Hero irgendwo ein typischer Film für McTiernan. Denn während er vor allem in Stirb langsam (1988) einen klassischen unscheinbaren Arbeiter gegen eine Horde von Terroristen antreten ließ, wirkt Last Action Hero schon eher wie eine Parodie auf den Männlichkeitskult. Es geht hier viel um die Bedeutung von Filmen und ihren Stars. Wenngleich einem dieser Meta-Humor irgendwann sauer aufstoßen könnte, so ist der Film vor allem daran interessiert zu zeigen, wie albern letzten Endes Actionfilme auch sein können. Gleichermaßen stellt der Film sich aber auch als Huldigung des Kinos im Allgemeinen heraus. Natürlich gelingt des ob der Genre-Festigung nicht in allen Belangen, zumal eher weniger Leute die ein oder andere Hommage, die nicht aus den 1980ern stammt, verstehen werden. Eigentlich findet dieser Film auf einer reinen Meta-Ebene statt, als es noch nicht anstrengend war und man vom Regisseur – nennen wir ihn mal zufälligerweise Taika Waititi – hören musste, wie schlau und Meta sein Film doch ist. Dabei ist das im Prinzip auch ein Fantasy-Film, indem McTiernan versucht, die Realität mit der Filmrealität im Film zu verknüpfen. Das gelingt auch tatsächlich sehr gut, weil man sowieso schon gut darauf vorbereitet wird, daß es sich hierbei um eine Parodie handeln muss. Und dann wiederum ist es ja auch wohl auch ein Traum vieler Menschen, so zu sein, wie die Idole. Man hört das ja immer wieder, wenn man im Spiel ist, daß man gerne diese oder jene Person wäre. Heute vielleicht Iron Man und Konsorten, aber übertragbar ist das wohl auf jede Zeit.

Unterdessen wirkt selbst die Geschichte wie ein Film jener Tage. Recht plump und ab einem gewissen Punkt auch kaum noch wichtig, wird hier ein Klischee nach dem anderen angebrochen. Über Mafia-Filme, über Polizeifilme mit cholerischen und dunkelhäutigen Captains, – ja, sie waren erstaunlicherweise häufig die Bosse, wenngleich es nach wie vor auch einen systemischen Rassismus gab und gibt – einer mehr oder minder zu beschützenden Frau. Hier lässt der Film irgendwie eine sehr klischierte Romanze mal außen vor. Wenngleich natürlich der Junge zu träumen wagt. Und haufenweise Explosionen. Es ist fast so, als greife das Hot Fuzz – Zwei abgewichste Profis (2007) Jahre später wieder auf. Natürlich zitiert Last Action Hero auch nicht jedes Klischee, zum Beispiel das, mit dem verstorbenen Partner und dieser einsamen Wolf-Mentalität. Doch muss der Film das auch gar nicht, weil er bedingt durch seine parodistischen Anleihen auch generell ein gutes Pacing hat. Mitunter wirkt das sogar wie Nonsens, wenn plötzlich alles in die Luft geht. Und eigentlich sollte man dabei auch recht schnell merken, daß den Figuren nicht allzu viel passieren kann. Immerhin ist das auch Genrekonform und häufig im Film generell ein Tabu. Doch McTiernan ist eben auch ein überaus begnadeter Regisseur in Sachen Action, wodurch immer eine gewisse Anspannung im Raum steht.

Last Action Hero fühlt sich dabei an wie ein Zirkelschluß oder ein Resümee einer Epoche und will damit eigentlich auch aufzeigen, wie albern das doch irgendwo ist. Doch der Blick ist hier nie von oben herab. Ist natürlich auch schwierig, wenn man selber Filme wie Predator (1987) inszenierte und insofern bleibt der Tonus alle Zeit sympathisch und kurzweilig. Natürlich könnte man tiefsinnigere Charaktere schreiben. Aber es liegt nun mal auch in der Natur der Sache, daß etwa Protagonisten nie über einen peinlichen und naiven Vaterkomplex hinausgehen. Selbst dabei wirkt Arnie hier noch cool und insofern macht der Film da alles richtig.

Wahrscheinlich hat man in Hollywood nicht gerne gesehen, wie albern das eigene Kino wirklich ist. Denn Last Action Hero ist definitiv ein verkanntes Werk. Es ergibt nicht alles Sinn und die Geschichte ist vielleicht auch einfach nur ein Meta-Gag. Doch was für einer und damit auch ein Zirkelschluß für ein Kino, daß durchaus auch heute noch etwas kritischer betrachtet werden könnte.

Last Action Hero Bewertung
Bewertung des Films
710

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