Bewertung: 1.5 / 5
Meg war in meiner Wahrnehmung ein kleiner "Geheimtipp" 2018. Zumindest kam es mir so vor, als ob der Film viele positive Meinungen bekam und auch die Trailer waren fast sogar stilvoll. Von daher ist es einer dieser Filme, wo man sich positiv "Ach!" denkt, wenn er als Neuerscheinung beim Streaming-Anbieter des Vertrauens aufpoppt. Heute habe ich ihn dann endlich geschaut und...man, man, man...was für eine Zeitverschwendung...
Trailer zu MEG
Dabei fängt der Film tatsächlich vielversprechend an. Mit seiner Tiefsee-Forschungsstation, die Wissenschaft und Tourismus kombiniert, wandert Meg sogar so ein ganz kleines bisschen in den Spuren von Jurassic Park - nur eben unter Wasser. Wie cool wäre das?
Ein großes Problem ist aber direkt das Tempo, das der Film vorgibt. Wenn man es gutmütig meint, mag man es "kurzweilig" nennen. Nur soll einem dann vermittelt werden, dass das Leben irgendwelcher Figuren auf dem Spiel steht, zu denen man bisher noch null Bindung aufbauen konnte. Und hinterher wird erwartet, dass man traurig ist, wenn was schiefgeht...? Nö.
Was Meg zumindest ansatzweise okay macht ist, dass das "Monster" nicht direkt in voller Klarheit gezeigt wird. Hier hat Jurassic Park ein Parade-Beispiel vorgelegt, wie man eine Gefahr aufbaut: Erst viel andeuten, aber nie wirklich zeigen. Im Rahmen des viel zu hohen Tempos "versucht" Meg das wenigstens auch. Aber nach dem ersten Drittel ist auch das dann hinfällig.
Die Figuren sind allesamt ziemliche Klischees und Stereotypen, wie man sie schon zig mal gesehen hat. Auch bei voranschreitender Spielzeit baut sich einfach keine wirkliche Bindung auf. Ob nun jemand gefressen wird, oder nicht...who cares?
Das Monster selbst ist so platt...es frisst und frisst und frisst...selbst z.B. nach einem Wal hat es immer noch Hunger. Warum es jetzt das eine Boot, oder den einen Schwimmer angreift und den anderen nicht, erscheint ziemlich willkürlich bzw. von der Story diktiert. Auch wenn es wissenschaftlich betrachtet Quatsch war, so hat Jurassic Park z.B. die schöne Regel aufgestellt: Beweg dich nicht, dann kann dich der T-Rex nicht erkennen.
Kombiniert wird der Film mit einem mega offensichtlichen Versuch, auch auf dem asiatischen Markt punkten zu wollen. Klaro, Whitewashing muss es jetzt auch nicht sein, aber auf mich hat es irgendwie krampfhaft gewirkt.
Der Vergleich mit JP ist durchaus etwas überhöht, da es einfach ein Film für die Ewigkeit ist. Und von Meg so ein Meisterwerk zu erwartet, ist naiv. Aber ganz am Anfang ist so ein mini bisschen dieses Potenzial vorhanden, zumindest zu überraschen und einen echt soliden Film abzuliefern. Statt dessen ist es ein riesen großes Trash-Fest. Und weil es so repititiv ist, nützt auch das vermeintliche Tempo nichts mehr...
Und die weichgespülte Altersfreigabe verhindert, dass man ein paar wirklich brutale Szenen sieht. So hätte der Film vielleicht wenigstens durch Schocker unterhalten können...
Sicher, "mal" ist sowas unterhaltsam. Und unter den Trash-Filmen ist es einer der höherwertigeren. Aber macht es das zu einen guten Film? Nein. Es sind Klischees und Stereotypen, die man schon x-mal gesehen hat. Ein paar nette Bilder, ansonsten Zeitverschwendung.