Bewertung: 4 / 5
Paris ist eine wunderschöne Stadt, mit tollen Sehenswürdigkeiten und Geheimnissen, die niemand oder nur sehr wenige kennen. Es wurde also Zeit, dass die Hauptstadt von Frankreich die Liebesbotschaft bekommt die er verdient. Kein geringerer als Woody Allen hat sich dafür an die Arbeit gemacht und das Ergebnis kann sich sehen lassen. “Midnight in Paris” besitzt Humor, Stil und viel Herz, passend also zur Hauptstadt Paris. Woody Allens Filme sind immer so eine Sache, am besten beschreibt sie als Hit oder Miss. Entweder man mag sie, oder man mag sie nicht. Seine letzten Filme haben mich nicht angesprochen, “Vicky Cristina Barcelona” konnte mich aber sehr gut unterhalten. Sein neuester Film zugleich der erste Film, der über 100 Mio. Dollar einspielen konnte, ist also auch Allens erfolgreichster Film. Verantwortlich für die Regie und das Drehbuch, kann sich der Film sehen lassen. Allen präsentiert den Zuschauern tolle Bilder und zeichnet ein wundervolles Portät von Paris, überzeugend verknüpft mit einer kreativen, intelligenten Geschichte, die einen in seinen Bann zieht. Dabei hilft auch die tolle Atmosphäre, die während dem Film entsteht und einen permanent verfolgt. Das Drehbuch besitzt außerdem Charaktere, mit denen man sich identifizieren kann und Sympathien für sie hegt. Zudem sind sie sehr authentisch. Der Film ist schön verspielt, wird aber nie zu chaotisch. Owen Wilson spielt Gil, einen etablierten Hollywood-Drehbuchautoren, der sich unbedingt als Schriftsteller beweisen. Von seiner Partnerin kommt wenig Unterstützung, und so taucht er in Paris ab, um bei seinen Kollegen Ernest Hemingway und F. Scott Fitzgerd Hilfe zu finden. Dabei verliebt er sich in Adriana. Owen Wilson habe ich mir nur schwer in der Rolle vorstellen können, doch er bringt die Figur total gut rüber und es ist schön, ihn mal nicht in einer überdrehten Komödie zu sehen. Rachel McAdams ist seine Partnerin Inez, und zum Glück besitzt sie nicht so viel Screen Time, denn sie knüpft an ihre “Girls Club” Zeiten an und nervt permanent, was aber hauptsächlich am Drehbuch liegt. Marion Cotillard als verführerische, geheimnisvolle Adriana ist eines der Highlights im Film, denn immer wenn sie auftaucht kann man sicher sein das etwas tolles passiert. Außerdem ist sie verdammt sexy und besitzt eine überraschend gute Chemie mit Owen Wilson. “Midnight in Paris” ist ein wunderschön gefilmter Film, der zurecht für vier Oscars nominiert wurde und einen verdient mit nach Hause nahm. Vieles in der Komödie ist gelungen und super umgesetzt, doch besonders faszinierend ist der Plot. Nach Logik sollte man nicht suchen, denn die wird man nicht finden. Doch der Zuschauer macht sich darüber keine Sorgen und genießt die Zeitreise, die Gil unternimmt. Genau da ist der Film am stärksten, wenn Gil auf Ernest Hemingway oder F. Scott Fitzgerald trifft, sich mit ihnen über Romane austauscht oder einfach mit ihnen ins Gespräch kommt. Woody Allen schwärmt in Nostalgie, und alles ist schön untermalt mit toller Musik, passend zur französischen Kulisse. Dabei ist jede historische Figur auf seine Art und Weise unterhaltsam, was zum Spaß beiträgt. Die Szenen mit Gils Partnerin Inez waren öde, da ich Inez überhaupt nicht leiden konnte. Doch Allen weiß, wo die Stärken liegen und zum Glück sehen wir Gil öfters am Abend als mit Inez. Und auch hier darf die Liebe nicht fehlen, und mit Adriana besitzt Gil die stärksten Momente im Film. Das Ende ist vorhersehbar, aber immer noch überzeugend. Wer leise Töne, Woody Allen und Paris liebt, kommt an “Midnight in Paris” nicht vorbei.
Midnight in Paris Bewertung