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Midway - Für die Freiheit

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Midway – Für die Freiheit Kritik

Midway - Für die Freiheit Kritik

Midway - Für die Freiheit Kritik
0 Kommentare - 20.01.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Midway - Für die Freiheit" ist.
Midway - Für die Freiheit

Bewertung: 2.5 / 5

Nach einem Angriff der Japaner auf den amerikanischen Flottenstützpunkt Pearl Harbor sinnen die Soldaten auf Rache. Unter ihnen auch der draufgängerische Pilot Dick Best (Ed Skrein). Ein halbes Jahr nach den Ereignissen zeichnet sich eine neue Katastrophe ab. So ist Edwin Layton (Patrick Wilson) vom militärischen Geheimdienst der festen Überzeugung, daß die Japaner die US-Aufklärungsbasis auf den abgeschiedenen Midway-Inseln einnehmen wollen, um so die amerikanische Westküste anzugreifen. Daraufhin gibt Admiral Chester W. Nimitz (Woody Harrelson) der US-Flotte den Auftrag, den Japanern eine Falle zu stellen und die scheinbar aussichtslose Schlacht zugunsten der USA zu drehen.

Große Regisseure haben einen nicht näher definierten Pakt geschlossen, nach welchem sich die Meister dieser einem ganz speziellen Thema im Kino widmen. Der Zweite Weltkrieg, eine Mahnung an die pervertiertesten Gedanken, der Menschheit, die unsägliches Leid und Zerstörung über so viele Menschen brachte, die einfach nur so waren, wie sie eben waren. Kaum ein Krieg ist eindeutiger zu verorten, wie es dieser Krieg war und so ist natürlich klar, daß sich ein solches Thema auch für die Kinos, für Dramen im Allgemeinen und vieles Weiteres eignet. Denn in Dramen geht es eben auch darum, komplexe Sachverhalte zu Versimpeln und gleichzeitig, die größtmöglichen Gedanken und Gefühle herbeizuführen. Nun sind diese Filme natürlich in gewisser Weise auch Fließbandprodukte, um Preise und Lorbeeren im Allgemeinen abzugreifen, wodurch sie als reines Produkt neben eventueller inhaltlicher Qualitäten in jedem Fall auch den Effekt erfüllen wichtige Werke zu sein. Wichtig und gut, werden in Hollywood häufig gleichgesetzt, sind in ihren Grundfesten aber eben alles andere als vergleichbar. Denn auch der inhaltlich seichteste Film, kann immer noch ein guter, bis brillanter Film sein. Und so bleibt die Frage, ob Roland Emmerich, der mal mehr, mal weniger Erfolgreich darin ist, unterhaltsame Filme schaffen zu können, auch hier mit diesem Werk einen guten Film abgeliefert hat. Und letzten Endes ist die Antwort erschreckend ernüchternd. Nein.

Midway – Für die Freiheit berichtet von einer alles entscheidenden Schlacht, so scheint es, in der die Amerikaner gegen die Japaner kämpften. Man kann dies durchaus als Zirkelschluß einer begonnenen Reise verstehen, die Michael Bay mit seinem Werk Pearl Harbor (2001) begonnen hatte. Nun hat Bays Werk tatsächlich das Glück unglaublich simpel und unglaublich unterhaltsam zugleich zu sein. Im Falle von Emmerich, der tatsächlich primär auf einen großen Cast, als auf tatsächliche Gefühle und fesselnde Action setzt, kann man das aber nicht bestätigen. Denn das Werk ist in jedweder Hinsicht einfach nur seelenlos. Viel zu gute Schauspieler geben sich die Klinke in die Hand, sprechen irgendetwas Pathetisches und dann knallt und brummt es. Es ist zwar nicht so, daß der Film dafür, daß Emmerich ohnehin fast nur B-Movies inszenierte, nicht auch diesen Qualitäten entspräche, also zumindest rein inszenatorisch, doch das Problem ist, er schafft es nicht, den Zuschauer in irgendeiner Weise an die Figuren zu binden. Person XY zieht in den Krieg und hat eine Frau zuhause. Person XY gibt Befehle und sagt irgendetwas Erschrockenes, ob der vorherrschenden Zustände. Person XY kämpft und verdeutlicht irgendwie Zuversicht. Und so weiter und so fort. All das, was in diesem Film passiert, ist in jedweder Hinsicht erwartbar. Und damit sind nicht mal die tatsächlich historischen Ergebnisse jener Schlacht gemeint, sondern das Verhalten der Figuren in ihrer eigenen Filmlogik. Und dann gibt es da viel zu viele von ohne. Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen, wenn Ed Skrein, Patrick Wilson, Luke Evans, Aaron Eckhart, Dennis Quaid und Woody Harrelson sich die Klinke in die Hand geben. Und man fragt sich, wofür.

Denn es ist ja so, daß man auch zum Thema allgemein nichts mehr zu sagen hat. Das ist nicht das alleinige Problem von Midway – Für die Freiheit. Denn tatsächlich haben viele dieser Filme, wie etwa The King’s Speech – Die Rede des Königs (2010), Herz aus Stahl (2014), Allied – Vertraute Fremde (2016), Hacksaw Ridge – Die Entscheidung (2016), Die dunkelste Stunde (2017), Dunkirk (2017) oder Jojo Rabbit (2019) nur marginal eine künstlerische Relevanz und das wirft natürlich auch bei Emmerichs Ausflug in dieses Gefilde die Frage auf, was nun einen guten Film ausmacht. Relevanz ist natürlich subjektiv, doch es gibt eben auch genügend Alternativen zu diesem Film, von dem manche mal mehr, mal weniger gut sind. Und dann kann man sagen, daß es vielleicht bedingt durch das Sammelsurium an Schauspielern durchaus unterhaltsam sein kann, sich damit zu befassen. Allerdings gelingt es Emmerich ja auch nie, den Zuschauer irgendwie an den Gefühlswelten dieser Figuren teilhaben zu lassen und das erklärt sich eigentlich nur mit Inkompetenz des Drehbuchs oder von Emmerich selbst. Denn am Cast kann es bei diesen Namen sicherlich nicht liegen. Und dann stellt Emmerich natürlich unmissverständlich klar, wofür man in diesem Krieg kämpft. Pathos hier, Pathos da. Ja, es ist wichtig für diese Werte zu kämpfen und das würde vermutlich auch niemand verneinen. Doch das ist eben der kleinste gemeinsame Nenner, der Konsens, den niemand verneinen würde, aber auch nicht aussprechen müsste, weil der Film damit zu keiner Erkenntnis kommt. Eben für die Freiheit, Liebe, für die Schwägern, Werte und so weiter und so fort.

Klar man könnte sich jetzt hier über die Effekte lustig machen. Doch eigentlich ist das genau das, was Midway – Für die Freiheit in gewisser Weise besonders macht. Es ist sehr plastisch und erinnert dabei wieder so ein wenig an Michael Bays Werk. Das ist gut, weil es die Fiktionalität des Werkes unterstreicht. Klar sind die Effekte eher durch fehlendes Geld und Inkompetenz so zustande gekommen. Allerdings erweist sich dieser Film damit zumindest auf einer Ebene, als etwas, was sich von der Realität trennt und damit einen künstlerischen Wert hat. Wer die Realität sehen will, soll eine Doku schauen. Das hat nichts mit Film zu tun. Es tut mir leid, daß so sagen zu müssen, aber es ist so.

Ein Film, den niemand gebraucht hat, der keine neue Erkenntnis gewinnt und sich hinter dem Merkmal der Erinnerungskultur auch nicht verstecken kann. Es ist wichtig, was der Film da zeigt, aber eben nicht gut. Und das ist schade, weil Midway – Für die Freiheit durchaus ambitionierter Müll sein könnte, doch dafür setzt Emmerich viel zu sehr auf Konventionen, in denen er einen Cast verschleudert und insgesamt auch nicht gut genug ist.

Trailer zu Midway - Für die Freiheit

Midway - Für die Freiheit Bewertung
Bewertung des Films
510

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