Bewertung: 4 / 5
Wenn es ein Mitarbeiter von Walt Disney-Filnen verdient hat, nie vergessen zu werden , dann ist das für mich Don Bluth. Sei es als Animationsdirektor für die Disneyfilme "Bernhard und Bianca", oder als Maler für Zwischenbilder bei "Dornröschen" - die Zahl an Arbeiten für den Mäusekonzern ist groß. Trotzdem sollte seine wahre Karriere als Produzent von hochwertigen Zeichentrickfilmen erst durch die Unstimmigkeiten des Studios Ende der 70er Jahre beginnen: Da Bluth mit der Entwicklung der Filme, die zunehmend auf Sparsamkeit bedacht waren, nicht zufrieden war, kündigte er im Jahr 1979 seinen Job, um mit zwei anderen Zeichnern, die ähnlich dachten wie er, seine eigene Firma "DON BLUTH PRODUCTIONS" zu gründen, um den Literaturklassiker "Frau Frisby und die Ratten von NIMH" ansprechend und ernsthaft unter dem Titel "Mrs. Brisby und das Geheimnis von NIMH" umzusetzen. Auch wenn das große Risikoprojekt an den Kinokassen nicht ganz den erwünschten Erfolg erzielte, lohnte sich die Mühe trotzdem: "Mr. Brisby und das Geheimnis von NIMH" ist ein herzlicher, etwas düsterer Animationsfilm geworden, dessen Beliebtheit bis heute anhält!
1.: Die Story
Die alleinerziehende, vierfache Mäusemutter Mrs. Brisby muss mit dem Tod ihres verstorbenen Mannes zurechtkommen. Als ihr jüngster Sohn Timmy an einer Lungenentzündung erkrankt, bekommt sie von ihrem Freund Mr. Ages zwar Medizin, jedoch muss ihr Sohn drei Wochen lang das Bett hüten. Eigentlich kein Problem, doch in diesem Jahr will der Bauer das Feld, auf dem sie wohnen, früher pflügen als sonst. In ihrer Not schafft sie es zusammen mit der verliebtenKrähe Jeremy, die gefürchtete alte Eule um Rat zu bitten. Diese gibt der Feldmaus einen Rat, einen, der ihr Leben kompett verändern wird...
2.: Die Animation
Man kann nur staunen über die Qualität, die Don Bluth und sein kleines Team ablieferten: Die Animationen und Hintergründe sind unberschreiblich Detailverliebt und dem Setting entsprechend, man merkt, dass hier Profis am Werk waren!
3.: Die Zielgruppe
Für ganz kleine Kinder ist "Mrs. Brisby und das Geheimnis von NIMH" etwas zu gruselig: Nicht nur die Eule, auch die Ratten von NIMH könnten für schlaflose Nächte sorgen. Ab sechs Jahren - wie die FSK entschied - steht dem Filmvergnügen je nach Psyche jedoch niichts mehr im Weg. Allerdings ist der Inhalt nicht ganz ausgeglichen: Während vorhin eine gruselige Szene zu sehen war, folgt im nächstten Moment ein lustiger Spruch von Jeremy, nur um kurz darauf wieder in einer bedrohlichen Umgebung zu enden. Vor allem aber werden Figuren eingeführt, die hinterher nicht mehr viel zu sagen und zu tun haben, was es den Kindern oft schwierig macht, der Handlung zu folgen. Notfalls können aber auch die Eltern erklären, sodass man über diese Schwäche hinwegsehen kann.
Leider sind Hintergrundinformationen z.B. über den Tod von Jonathan Brisby oder die Lebensweise der Ratten im Rosenbusch rar gesät. Wenn man wirklich ALLE Einzelheiten des Films verstehen und verarbeiten möchte, sollte man ihn sich mehrfach ansehen.
4.: Fazit
Wenn Don Bluth´s Weg in den Kinos so verlaufen wäre wie bei seinem Erstlingswerk, würde heute kein Hahn mehr nach ihm krähen, erst später sollte er mit Filmen wie "Feivel, der Mauswanderer" oder "in einem Land vor unserer Zeit" für jeden Zeichentrickfan unvergesslich werden. Trotzdem avanchierte "Mrs. Brisby und das Geheimnis von NIMH" zu einem Klassiker, und einer Erinnerung an die Zeit, in der man noch echtes Herzblut in Filme steckte, um sie zu Sternen am Cineastischen Himmel werden zu lassen.