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Over the Top

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Sohn und Hawk - Hawk und Sohn - Over the Top

Over the Top Kritik

Over the Top Kritik
10 Kommentare - 31.05.2011 von ZSSnake
In dieser Userkritik verrät euch ZSSnake, wie gut "Over the Top" ist.

Bewertung: 4 / 5

Nach der ganzen Vater-Sohn-Thematik bei meiner Indiana Jones III-Kritik und einigen Gesprächen mit Sully zu diesem Film im Kontext um Sylvester Stallones filmisches Schaffen war es mir mehr denn je ein persönliches Bedürfnis, endlich mal ne Kritik zu [b]Over the Top[/b] zu verfassen. Bei dem Film von 1987 unter Regie Menahem Golan und mit einem Drehbuch, welches in Zusammenarbeit von Stallone und Stirling Silliphant entstand, handelt es sich in einen Begriff gefasst ein Sportler-Familien-Drama-Roadmovie.   [b][u]Inhalt:[/u][/b]   Der Trucker Lincoln Hawk hat bereits recht früh aufgrund von schwerwiegenden Differenzen mit seinem reichen Schwiegervater seine Frau Christina und seinen Sohn Michael verlassen. Nun liegt seine Frau schwerkrank im Sterben und bittet darum, dass Lincoln Zeit mit seinem Sohn verbringen soll. Die beiden kommen sich im Laufe der Zeit tatsächlich näher und Michael will bei seinem Vater bleiben. Jedoch versucht Lincolns Schwiegervater Jason Cutler dies mit allen Mitteln zu verhindern.   [b][u]Kritik:[/u][/b]   Over the Top ist auf der Oberfläche als Trucker- bzw. Armdrückerfilm angelegt, zeigt jedoch unter dieser Oberfläche klar die Züge eines Familien-Dramas. Hier ist es sicherlich nicht zuletzt Stallones Drehbuch-Anteil zu verdanken, dass dieses Thema wie bereits in seiner Rocky-Reihe in einen Sportlerfilm verpackt wird. Trotzdem bleibt der Film im Kern eine Vater-Sohn-Geschichte, die einen wesentlichen Anteil an der Handlung hat und vom Film selbstreflexiv aufgearbeitet wird. Daher beginnen wir mit den zentralen Handlungsträgern und ihren Rollen im Film.   [b]Figuren:[/b]   [i]Sylvester Stallone[/i] spielt [i]Lincoln Hawk[/i], einen Trucker der mithilfe eines Armdrückturniers Geld für sein zukünftiges Leben gewinnen will. Der Mann, welcher seine Familie wegen der Differenzen mit seinem Schwiegervater, der ihn für einen Versager hält, verlassen hat, hat ein schweres Los zu tragen. Schuldgefühle gegenüber Sohn und Frau treiben ihn an und sorgen letztlich dafür, um die Beziehung zu seinem Sohn Michael zu kämpfen. Der Name ist hier sicherlich nicht unbeabsichtigt so gewählt und setzt sich aus den Worten Lincoln, der Name des 16. Präsidenten der USA, verantwortlich für die Sklavenbefreiung in den USA und Hawk, dem Falken als Synonym für die Freiheit, zusammen. Hier spiegelt bereits der Name gewisse Eigenschaften der Figur wieder, die sich als Trucker der Freiheit der Landstraße verschrieben hat und zugleich auch auf unfreiwillige Weise frei ist und ohne Familie da steht. Die grundlegende Tragik der Figurenbeziehung zwischen Hawk und seinem Sohn wird erst später im Film aufgedeckt, als sich die Machenschaften des Schwiegervaters gegen Hawk zeigen. Die Rolle wird von Stallone mit beeindruckender körperlicher Verfassung und Präsenz ausgefüllt und man merkt ihr an, dass sie ihm genau auf den Leib geschrieben wurde. Solche Rollen kann Stallone und hier fühlt er sich wohl.   [i]David Mendenhall[/i], welcher für seine Rolle den Young Artist Award gewann, verkörpert Hawks Sohn [i]Michael[/i]. Der Junge wird von seinem Großvater Jason Cutler auf eine Militärschule geschickt und verbringt seine Ferien auf Wunsch seiner Mutter bei seinem Vater Lincoln Hawk im Truck. Mendenhall verkörpert die Probleme seiner Figur gut und spielt überzeugend den jungen Mann aus gutem Haus, der zunächst Schwierigkeiten mit dem ihm unbekannten Vater hat und sich erst an die Lage gewöhnen muss. Seine Darstellung macht einen wichtigen Anteil der aufkeimenden Beziehung zwischen Vater und Sohn aus und vermittelt sie dem Zuschauer aus der Perspektive Michaels.   [i]Robert Loggia[/i] verkörpert [i]Jason Cutler[/i], Hawks Schwiegervater und Michaels Großvater. Der verschrobene, reiche Mann hält Hawk für einen Versager und will mit allen Mitteln verhindern, dass Michael bei ihm lebt. Er macht ihn für die Krankheit seiner Tochter indirekt verantwortlich und lässt ihn das auch spüren. Die intrigante und arrogante Figur wird von Loggia vorzüglich gespielt und gerät im Laufe der Geschichte zum unsympathischen Antagonisten. Zugleich schafft Loggia es jedoch auch die besondere Tragik dieser Figur zu vermitteln, der nach seiner Tochter und seiner Frau nicht noch seinen Enkel verlieren will, besonders nicht an den verhassten Schwiegersohn.   [i]Susan Blakely[/i] hat die Nebenrolle der [i]Christina Cutler-Hawk[/i] inne, die während der Geschichte im Sterben liegt. In den leider recht wenigen Szenen, die sie spielt, macht sie ihre Sache überzeugend und zeigt vor allem die Sorge um ihren Sohn und die nicht geschwundene Liebe gegenüber ihrem Mann. Es zeigt sich generell im Laufe des Films, dass die Beziehung zwischen Hawk und seiner Frau lediglich an Jason gescheitert ist und ansonsten ungeachtet der Differenzen aufgrund der Trennung immer noch Gefühle zwischen beiden vorhanden sind. ____   Der Film bietet selbstverständlich einige großartige Armdrück-Sequenzen, die in dem Armdrück-Turnier am Ende des Filmes gipfeln. Die Eindrücklichkeit des Sports und seine rohe Kraft wird optisch gut inszenier und verleitet besonders in den Szenen, in denen Stallone selbst daran partizipiert, zum unweigerlichen Mitfiebern. Obgleich Stallone neben einigen der Armdrücker eher wie ein Athlet neben einem Schwergewichtsboxer wirkt, spürt man die animalische Kraft bei Stallone, die er in seiner Darstellung, die er nicht zuletzt bei den Rocky-Filmen gut schulen konnte, vermittelt. Auch äußerst gefällig sind die Einschübe, die dem gesamten Turnier zum Schluss das Gefühl einer TV-Übertragung verleihen und in denen die Armdrücker sich vorstellen.   Zudem kann Over the Top insbesondere in den Truck-Szenen mit großartigen und zum Teil fast romantischen Landschaftsaufnahmen punkten. Diese Aufnahmen vermitteln zugleich auch das Gefühl der Freiheit, welche wie bereits erwähnt ja mit Lincoln Hawk personifiziert wird. Dazu passt auch die großartige musikalische Untermalung, aus der die Stücke „In this Country“, sowie „Winner takes it all“ besonders herausstechen und die sich ansonsten irgendwo zwischen 80s Rock und Country ansiedelt.   Die tiefere Allegorie des Filmes liegt in dem Parallelismus zwischen dem Kampf um den Sieg im Armdrücken, der immer eine direkte Konfrontation zwischen zwei Kontrahenten erfordert und dem Kampf um Michael und sein Wohlergehen zwischen den beiden ungleichen Kontrahenten Jason und Lincoln. Hier wurde Stallone mit seiner sehr athletischen Figur gegenüber den Bulligen Armdrückern so besetzt, dass er stets gewissermaßen unterlegen scheint und zugleich zeigt sich seine unbestimmte Unterlegenheit gegenüber Jason in seiner eher schlichten Kleidung eines Truckers. Dieser Kampf auf zwei Ebenen findet sich im gesamten Film und wird als Motiv durchgezogen.   Negativ fällt besonders auf, dass in manchen Sequenzen des Filmes einfach zu viel des Guten gewollt wird. Wenn Hawk mit seinem Truck die Vorderfront des Cutler-Anwesens demoliert, dann geht das schon sehr über das Ziel hinaus und der Film lässt sich zu einem simplen Actionfilm an. Glücklicherweise gibt es kaum solche Szenen, wo der Film aus seinem eigentlichen Rahmen dermaßen ausbricht.   Ebenfalls etwas schwach ist natürlich das etwas voraussehbare Handlungsmuster, das schon gewissermaßen dem klassischen Hollywood-Schema entspricht. Abweichungen gibt es praktisch nicht und so ist jedem Zuschauer bereits spätestens Mitte des Filmes klar, was dabei herauskommt.   [b][u]Fazit:[/u][/b]   Over the Top ist ein kleines Juwel des 80er-Jahre Sportler-Drama-Kinos. Man könnte fast von einem „kleinen Bruder Rockys“ sprechen, der sich allerdings auf einem gänzlich anderen Feld austobt. Das Motiv der Vater-Sohn-Beziehung ist jedenfalls weit besser ausgearbeitet als im drei Jahre später folgenden [u]Rocky V[/u] und weiß ob ihrer Tiefe zu gefallen. Die Nebenfiguren bzw. der Antagonist gefallen ebenfalls und können moralisch und intentional durchaus überzeugen. Die tollen Landschaftsszenen und der großartige Soundtrack können weiter punkten und sorgen für die Road-Movie-Atmosphäre, die der Film über weite Strecken aufrechterhält. Insgesamt hat der Film wie gesagt kaum größere Schwächen und einzig die genannte übertriebene Szene und die Vorausschaubarkeit der Handlung fallen wirklich negativ ins Gewicht.   So bekommt Over the Top als regelrechter Geheimtip   [b][u]8/10 Hüten,[/u][/b]   weil er ein großartiges Feel-Good-Drama mit tollen Darstellern und einer sehr genial Verpackten Vater-Sohn-Geschichte ist. Er hat zwar einige inhaltliche Schwächen und ist weißgott nicht perfekt, trotzdem kann er mit einigen optisch opulenten Schauwerten und viel großen Emotionen aufwarten und das macht ihn so besonders. In jedem Fall würde ich davon abraten den mitunter sehr verreißenden Kritiken zu diesem Film glauben zu schenken, in dem weit mehr steckt, als der erste, oberflächliche Blick verrät.

Over the Top Bewertung
Bewertung des Films
810

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10 Kommentare
MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
09.06.2011 09:04 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.948 | Reviews: 184 | Hüte: 616
@ TheGodmother:

Dann auf, entweder in die Videothek oder in den Handel und kaufen wink Du kannst natürlich auch, wenn du nicht viel Zeit und keine großen Ansprüche hast hingehen und ihn dir auf Youtube anschauen, da steht er auch drin: Over the Top

Allerdings ist DVD vermutlich schon die bessere Alternative. Ich wollt dem Film hier einfach ein kleines Denkmal setzen, dass seiner Würdig ist, im Gegensatz zu den gefühlten 100.000 Verrissen im Netz.
"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
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TheGodmother : : Moviejones-Fan
06.06.2011 16:20 Uhr
0
Dabei seit: 02.07.09 | Posts: 2.270 | Reviews: 20 | Hüte: 1
Den habe ich ewig nicht gesehen. Einer meiner Lieblings-Sly-Filme. Habe meinem Herzblatt letztens schon gesagt, dass wir den unbedingt mal kaufen müssen..
 
hach.. toller Film.. Würde den unheimlich gerne mal wieder sehen..
MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
01.06.2011 08:44 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.948 | Reviews: 184 | Hüte: 616
Ich finde besonders bei den Filmen, bei denen Stallone selbst das Drehbuch geschrieben hat, spürt man diesen Antrieb. Da kann man eigentlich immer aus der Geschichte unter der Oberfläche ne Menge Charaktertiefe und nicht selten Tragik und Drama herauslesen. Das spürt man und daher machen die Filme neben der oft sehr heroischen Oberfläche einfach verdammt viel Spaß. Und gleichzeitig schaffen sie es immer wieder zu berühren. Das kann ein (obgleich auch sehr guter) Die Hard z. B. nicht von sich behaupten. Der funktioniert einfach als sehr guter Actionfilm und obwohl im Verhältnis zu seiner Frau Konfliktpotenzial angelegt ist, wird diese Ebene doch stark vernachlässigt und kaum ausgeleuchtet.
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Sully : : Elvis Balboa
01.06.2011 08:40 Uhr | Editiert am 01.06.2011 - 08:48 Uhr
0
Dabei seit: 29.08.09 | Posts: 10.557 | Reviews: 30 | Hüte: 555
Wieder eine neue Tätigkeit für mich (Muse) ;o)))))
 
Das von Dir angesprochene Los muß ja fast jeder Stallone Film tragen. Da ist dann der unterschätzte "Flucht oder Sieg" ein Fußballfilm, Rocky ist ein Boxerfilm, Rambo ein hirnloser brutaler ActionDepp... die Liste läßt sich endlos fortführen. Aber nicht nur Kritiker tragen zu diesem Bild bei, sondern auch Leute, die sich als Stallone Fans bezeichnen, aber wenn man genauer hinschaut, mögen die eben gerade die Aspekte, wegen denen die Kritiker die Filme verurteilen. Das heißt, selbst sie sehen gar nicht den tieferen Sinn in den Filmen... Und dann gibts eben zum Glück noch die Leute, die DAS sehen, was auch einen Stallone höchstwahrscheinlich antreibt: Den Kern der Geschichten!

Es kommt im Leben nicht darauf an wie viel Du austeilst, sondern darauf wie viel Du einstecken kannst und trotzdem weiter machst!

MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
01.06.2011 08:28 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.948 | Reviews: 184 | Hüte: 616
Die Begeisterung hab ich sogar selbst noch rausgelesen, als ich mir meine Kritik nochmal im Nachgang durchgelesen hab :-)

Ich mag den Film einfach und das will ich auch gar nicht verhehlen. Trotzdem fand ich auch, dass er endlich mal ne angemessene Kritik verdient hatte, die die inneren Werte des Films zu würdigen weiß. Wenn man andere Kritiken dazu liest, klingt das immer alles, als wenns ein totaler Leistungssport-Reißer wäre, in dems nur ums Armdrücken und Leistungsgesellschaft geht. Und das stimmt einfach nicht. Daher dieses persönliche Bedürfnis meinerseits, das endlich mal richtig zu stellen..dazu angeleitet hat wie erwähnt unsere Diskussion über den Film :-) Du bist meine Muse wink
"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
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Sully : : Elvis Balboa
01.06.2011 08:21 Uhr
0
Dabei seit: 29.08.09 | Posts: 10.557 | Reviews: 30 | Hüte: 555
Zunächst: Mensch da ist mir, trotz Kontrolle, in meinem letzten Kommentar der eine oder andere Tippfehler durchgerutscht. ;o) Naja...
 
Zum Thema: Na da sind wir uns ja insgesamt dann doch wieder einig! Bei mir ist es eine nüchterne Betrachtung, aus anderen Erfahrungen heraus + eben doch auch einem Schuß Emotionen, die zum Glück auch in Deinen Kritiken nicht fehlen. Ich für meinen Teil finde es immer angenehm wenn eine Kritik eine persönliche, emotionale Note trägt, die jeweils auch die Euphorie oder die Abneigung unterstreicht.

Es kommt im Leben nicht darauf an wie viel Du austeilst, sondern darauf wie viel Du einstecken kannst und trotzdem weiter machst!

MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
01.06.2011 07:34 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.948 | Reviews: 184 | Hüte: 616
Ich kann deine Punkte gut nachvollziehen. Da liegts einfach an der Generation und dem persönlichen Umgang, bzw. den Erfahrungen mit dem Film, dass er von mir nur 8/10 bekomemt. Allerdings würde ich dir ins der Sache mit dem Laster schon zustimmen, man kann sie auch so deuten. Dann passt sie ebenfalls sehr gut zur Handlung. Für mich wirkte sie einfach im Nachhinein als etwas zu viel des Guten...naja. Hätte ich aus reiner Begeisterung gesprochen, hätte er von mir vielleicht auch 10/10 bekommen. Aber ich hab ja versucht das Ganze etwas nüchterner zu sehen, weil ich irgendwo auch den Anspruch hatte, eine nachvollziehbare und möglichst objektive Kritik hier auf der Seite vertreten zu haben :-)

Dass die Motive des Films heute halt durch Hollywood und das obligatorische Happy-End ziemlich totgelaufen sind und jeder halbwegs firme Filmegucker schon ab Mitte des Films weiß, wohin der Hase läuft, ist halt einfach der Filmpolitik der letzten 2 Jahrzehnte zu schulden, die den Zuschauer bereits mit dem Happy-End sozialisiert.

Das Filmzitat ist (ich musste nachgucken, wusste aber, dass ich es schonmal gehört habe) aus Titanic.
"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
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Sully : : Elvis Balboa
31.05.2011 20:33 Uhr | Editiert am 31.05.2011 - 20:36 Uhr
0
Dabei seit: 29.08.09 | Posts: 10.557 | Reviews: 30 | Hüte: 555
Auch von mir 10 Punkte für  "...diese präzise forensische Analyse" (hab da gleich mal ein Filmzitat untergebracht, vielleicht erräts Du ja wo es herkommt) ;o)
 
Ich habe den Film vor ein paar Monaten mit meiner Tochter geschaut (war bei ihr das erste Mal) Sie fand ihn auch toll! Ist schon was besonderes diese Filme der "nächsten Generation" vorzustellen. ;o) Die Szene mit dem Truck und dem Foyer der Villa, fand ich allerding im Gegenteil zu Dir, gar nicht übertrieben. Sie spiegelte für mich eher die Verzweiflung wieder, mit der Hawk um seinen Sohn zu kämpfen bereit war! Auch dass das Muster des Films vorhersehbar war, empfinde ich nicht so sörend. Dies hat aber auch Gründe: ich erinnere mich noch, als ich den Film Ende der 80er zum ersten Mal sah. Da war es eben nicht klar ob er seinen Sohn bekommen wird und ob er den Endfight gewinnen wird. Was also aus heutiger Sicht vorhersehbar scheint, weil man es seit damals schon in zig Varianten gesehen hat, war eben damals noch nicht so ausgelutscht. Ein weiterer Grund: Der Charme und das Herz, dass aus diesem Film regelrecht herausstrahlt, macht jedliche Schwächen wett. Mir ist so ein Film, der sicher auch für Manchen etwas kitschig rüberkommt, zig mal lieber als die Art  Filme, wie sie heute gemacht werden, die einfach recht gefühlskalt  oder zu "bodenständig" sind...
Wegen all dieser Aspekte und weil ich mit diesen Filmen aufgewachsen bin und diese mich geprägt haben, erhält Over the Top von mir die volle Punkt -oder Hutzahll! ;o)

Es kommt im Leben nicht darauf an wie viel Du austeilst, sondern darauf wie viel Du einstecken kannst und trotzdem weiter machst!

MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
31.05.2011 14:40 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.948 | Reviews: 184 | Hüte: 616
Oh, ich sehe, noch ein Kenner, den Sully und ich in unseren kleinen Club der Over the Top-Freunde aufnehmen könnten. wink

Find ich cool, dass du die Gelegenheit hattest, den Film im Kino zu sehen...ich war damals leider erst ein Jahr alt und dementsprechend kognitiv sicherlich noch nicht in der Lage, diesen Film in einer Weise zu würdigen die über ein "dada" hinausginge. wink

Die restlichen Songs des Soundtracks gefallen mir auch alle sehr gut, leider hab ich den Soundtrack nicht zuhause und kann ihn nur mittels Film hören, da bei Youtube auch praktisch alle Songs daraus wegen Urheberrechtsansprüchen in Deutschland gesperrt sind. Das mit Frank Stallone wollt ich noch erwähnt haben, habs aber vergessen irgendwie, danke nochmal für den nachgeschobenen Hinweis. Ist Frank nicht auch der "Anführer" der "Take it back"-Acapella-Gruppe aus den Rocky-Filmen? Ich meine mich zu erinnern, dass er das ist...
"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
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MrNoname : : BOT Gott
31.05.2011 13:50 Uhr
0
Dabei seit: 16.06.10 | Posts: 1.682 | Reviews: 18 | Hüte: 25
noch eine sehr gute kritik von dir, der ich einmal mehr gerne 10 punkte gebe.
stimme mit dir auch in allen punkten deiner kritik überein. "take it higher" hab ich übrigens immer noch auf meiner trainings-songlist oben smile (übrigens hat slys bruder frank einen song zum soundtrack beigesteuert, nämlich "bad night" - so wie für viele andere filme seines berühmteren bruders auch )
 
ich kann mich noch an den abend erinnern, als ich den film mit einem freund im kino gesehen kann: gartenbau-kino in wien (damals das grösste kino österreichs mit seinen 736 sitzplätzen und einer grossbildleinwand.)  wir sassen in der letzten reihe, vor uns waren kaum 10 weitere besucher. wir sind mit dem film voll mitgegangen, und beim letzten kampf sind wir alle aufgesprungen und haben sly angefeuert, als wären wir live dabei laughing
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