Bewertung: 5 / 5
Bei dieser spanisch-mexikanischen Produktion schrieb Guilermo del Toro das Drehbuch und führte hierbei auch die Regie. Er erzählt in diesem Fantasydrama die Geschichte eines jungen Mädchens nach dem Ende des spanischen Bürgerkrieges, in jener Zeit, in der noch vereinzelt Rebellengruppen die Sprache erheben.Der Cast besteht aus eher unbekannten Schauspielern. Deswegen werde ich nur kurz Ofelia, die zentrale Figur in diesem Fantasydrama, anführen, die von Ivana Baquero gespielt wird. Die Handlung des Films erzählt, wie schon oben erwähnt, die Geschichte eines Mädchens, in der Zeit nach dem spanischen Bürgerkrieg, das mit ihrer schwangeren Mutter zu ihrem neuen Vater, Hauptmann Vidal, in ein Haus in den Bergen Nordspaniens gefahren wird, um den Rebellen auszuweichen. Doch auf der Fahrt hält das Auto auf Grund ihrer schwangeren Mutter kurz an, wobei Ofelia aussteigt und einen Stein findet der wie ein Teil eines Steingesichtes aussieht. Gleichauf entdeckt sie aufgeregt nur wenige Meter davon entfernt eine mystische Steinstatue in der sie diesen abgebrochenen Stein fixiert. Plötzlich kriecht eine Stabheuschrecke aus dem Mund dieser Statue. Sie sieht der Heuschrecke gespannt zu wie sie sich in die Lüfte erhebt und weg fliegt. Nach diesem Ereignis setzt sich Orfelia wieder ins Auto und die Fahrt geht weiter. Beim entlegenen Landhaus angekommen...
Der Drehbuchautor Del Toro hat sich bei der Geschichte dieses Filmes redliches Lob verdient, weil er zwei Handlungsverläufe, den Realen, in der Nachkriegszeit, und den Fiktiven, die Märchenwelt, der sich im Geiste Ofelias abspielt, so miteinander verknüpft und doch wieder getrennt hält, dass einem einzigen akrobatischen Balance Akt gleich kommt, wodurch es niemals zu einem Gefühl einer Verwirrung kommt. In der Mächenwelt lebt Ofelia ihre Ängste und Fantasien aus, die ein einziges Sammelsurium ihrer Bücher darstellt und bewältigt allerlei surreale Aufgaben, dessen Reichweite bis in die reale Welt ragen. Düsterer dagegen spiegelt die andere Seite des Films, die Grausamkeit der Zeit nach einem Krieg wieder. Alle zwei Handlungen, die hier, in diesem Fantasydrama, so wundervoll und eindrucksvoll verschmelzen, hätten auch eigenständig sehr gute Filme abgegeben.
Die Dialoge sind sehr aufschlussreich, grundsätzlich sehr eloquent aufgebaut und geben genügend Informationen an den Zuseher weiter um sich ein seriöses Bild der einzelnen Charaktere vorstellen zu können. Der Kamerastil und die erreichten farbenfrohen Aufnahmen sind stark positiv zu werten, weil der Film dadurch einen unvergesslichen Stil entwickelt, der sich mit der Länge des Filmes, oder je tiefer sich Ofelia in die geheime Märchenwelt versetzt, stärker und ausgeprägter wird. Einziger Kritikpunkt den ich hierbei unterbringen kann, aber nicht unbedingt muss, denn immerhin ist es eine relative Ansicht, ist die Tatsache, dass der Film zwei Szenen besitzt in denen die Brutalität ins unermessliche steigt. Aber das hängt wirklich nur von der Ansicht dieser Szenen ab, denn jeder bewertet so etwas anders. Mich persönlich hat dies ein wenig gestört, weil der Film doch immerhin von einer eher jüngeren Protagonistin sowie teils märchenhaften Welt handelt.
Die Fabelwesen die in „Pans Labyrinth“, also im Geiste Ofelias ihren Auftritt haben, sind sehr grotesk und am Anfang doch ein klein Wenig gewöhnungsbedürftig, weil sie eher wie Monster aussehen und nicht wie Märchenwesen. Als sehr gelungen sind auch die visuellen Effekte zu bezeichnen, die für eine nicht englischsprachige Produktion, anhand der sonstigen Arbeit, sowie Regie eher darauf schließen, dass diese Produktion eine amerikanische ist. Denn von den Bilden, aber auch vom Drehbuch her ist „Pans Labyrinth“ Feinkost vom feinsten, das fängt bei den einzelnen Kameraeinstellungen geht über die Darstellung der Fabelwesen bis hin zu den Dialogen der Protagonisten. Einfach wunderbare Arbeit wurde hier geleistet, in Allen zu bewertenden Filmsparten.
Die Filmmusik, aber auch der Ton, gehören meines Erachtens zu den positiven Aspekten des Filmes. Der Komponist hat hierbei ein gelungenes Hauptthema komponiert, das in mehreren Phasen des Filmes wiederkehrt und sich sehr gut an die jeweilige Szene fügt.
Fazit:
Meiner Ansicht nach ist „Pans Labyrinth“ der beste nicht englischsprachige Film den ich mittlerweile gesehen habe, weil dieser mit einem sehr guten Drehbuch, perfekten Kameraeinstellungen, sowie einer wunderbaren Farbenvielfalt und mit einer grandiosen dramaturgischen Geschichte, bestehend aus zwei Handlungsebenen, aufzeigt und den Zuseher in seinen Bann zieht. Einziger eventueller Kritikpunkt ist die seltene aber übertriebene Brutalität, was nicht unbedingt hätte sein müssen. Aber dennoch hat der Film nur eine Wertung verdient und diese lautet 10/10 Sterne.
Pans Labyrinth Bewertung
