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Rambo 3

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Rambo III Kritik

Rambo 3 Kritik

Rambo 3 Kritik
0 Kommentare - 04.03.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Rambo 3" ist.

Bewertung: 1.5 / 5

Zurückgezogen lebt John Rambo (Sylvester Stallone) seit geraumer Zeit in einem buddhistischen Kloster. Er scheint seinen Seelenfrieden gefunden zu haben und glaubt demütig daran, zu viel Blut vergossen zu haben. Eines Tages erhält er die Nachricht, daß sein ehemaliger Mentor, Colonel Trautman (Richard Crenna) in russische Gefangenschaft geraten ist. Ihm droht der Tod, weshalb Rambo sich entscheidet, seinem Freund zur Hilfe zu eilen. Dafür muss er nur weit hinter die feindlichen Linien, im trostlosen Afghanistan. Schnell muss Rambo erkennen, daß sein Plan nicht ausreicht, um zu Helfen.

In Sylvester Stallones Studien zum Thema Politik hätte man wirklich anwesend sein müssen. Es ist ja schon fast beispiellos wie man hier ein reines Politikum schafft und dabei unglaublich reaktionär daherkommt. Als Sinnbild für das willkürliche Verständnis amerikanischer Außenpolitik kann Rambo III ganz gut herhalten und er zeigt auch wie wenig Ideale eigentlich in diesem Land stecken, daß sich anschickt zu retten spätestens seit Ende des Zweiten Weltkriegs verstehen sich idiotische, Pardon, patriotische Amerikaner als die Erretter der freien Welt. Natürlich wissen solche in entschiedenen Funktionen schon etwas mehr über das Verständnis amerikanischer Außenpolitik. Ganz einfach ausgedrückt geht es um Ressourcen und darum, daß sich zu der westlichen Option keine weitere dazugesellt. Nun ja, jeder der etwas zu sagen hat, hat sich schon gegen Amerika positioniert, obwohl man natürlich sagen muss, daß die andere Option wahrlich kein bisschen besser ist. Aber was ist denn eigentlich so reaktionär an Rambo III? Im Prinzip ist man sich schon irgendwo selbst treu geblieben und zeichnet John Rambo als Beschützer des Individuums. Hier ausgedrückt durch die Mudschahedin, die man hier vor den Russen schützen muss, denen man Waffen und Ausrüstung zusichert. An sich erst mal nicht so falsch, aber wo das hinführen würde, wissen alle Amerikaner spätestens seit dem 11. September 2001.

Viel Film in diesem amerikanischen Propaganda-Werk gibt es eigentlich nicht. Es beginnt mit dem Gewissen, daß der Konflikt Rambo eigentlich nichts angeht. Ehrlich gesagt hat er da recht. Doch als Rambos Freund und Vertrauter Col. Sam Trautman in Gefangenschaft gerät, ändert sich alles. Plötzlich macht er sich auf den Weg, um seinen Freund zu retten und den Mudschahedin zu helfen. Dann werden ordentlich Russen zerballert und der Film ist wieder vorbei. Wie bereits vorausgeschickt ist dieser Konflikt natürlich etwas komplexer, als ihn Sylvester Stallone inmitten der 1980er Jahre aufarbeitete. Gut und Böse halten nicht da die Waage. Die Frage, die man sich allerdings stellen könnte, ist, ob der Film nicht seit dem Jahr 2022 sogar eine unfreiwillige Renaissance erleben könnte. Denn immerhin ist die Ausgangslage, die etwaige, gegenwärtige Konflikte haben, durchaus vergleichbar. Also mit dem Film, nicht mit dem Konflikt, aus dem Rambo kommt. Insofern ist das einfache Feindbild hier schon eher anzuwenden. Klar, anderes Land, andere Zeit. Aber in seinem Kern könnte Rambo III damit eben auch aktueller nicht sein: Doch das ist eben immer noch Propaganda aus einer anderen Zeit, die auch Konfliktparteien darstellt, mit denen man im besten Fall gar nichts zu tun hat.

Als Film jedenfalls beobachtet man unsägliche Hundert Minutenlang, wie irgendein einzelner auf irgendwelche Leute losgeht und einfach rumballert. Da wird dann nicht mehr politisch gedacht, oder überhaupt gedacht. Alles dreht sich darum, Menschen zu retten. Vor allem den einen Menschen, der Rambo alles bedeutet. Die grundsätzliche Ausgangslage lässt derweil vermuten, daß zwischen Trautman und Rambo auch eine gewisse Homoerotik mitschwingt. Natürlich würde man das nicht laut aussprechen, schon gar nicht im maskulinen Kino der 1980er Jahre. Aber wieso man diesen Mann retten muss und ihm sich dermaßen verbunden fühlt, daß kann man wirklich nur noch mit patriotischem Idiotismus erklären, oder mit einem gewissen Sehnen nach diesem einen Mann. Denn ehrlich gesagt ist es ja schon auffallend, daß das sexuelle Verlangen von Rambo keinerlei Rolle in diesem Film spielt. Nun, mir ist natürlich auch klar, daß diese Analyse zu Rambo III ein wenig weit hergeholt sein könnte. Aber der Film negiert es nicht und bietet sich da schon manchmal an. Und dann fliegen eben Dinger durch die Luft. Menschen, Waffen, Erde und ein Helikopter. Wer ab dem Zeitpunkt den Eindruck hat, daß der Film nun wirklich anfängt Spaß zu machen, dem kann man das wirklich nur gönnen. Allen anderen sei gesagt, es wird nichts mehr passieren: Das schlimmste liegt hinter einem und dann ist das Werk auch schon zu Ende.

In diesem Film versucht man aus unerfindlichen Gründen der Figur John Rambo etwas Mystisches zu geben. Das geht sogar so weit, daß es an eine Parodie grenzt. Natürlich wird’s jetzt Meta, denn immerhin wurde das auch schon parodiert. Und zwar von Jim Abrahams in seinem Spoof-Film Hot Shots! Der zweite Versuch (1993). Dort spielte sogar Richard Crenna im Prinzip die gleiche Rolle wie in den Rambo-Filmen. Und ja, an so was muss man dann unweigerlich denken. Wenngleich hier keine Parodie benötigt wird, um den gesamten Film als albern abzutun. Es ist das politische Verständnis eines wirklich dummen Kindes, daß der Film in die Welt setzt. Und gleichsam ist das eben auch keineswegs unterhaltsam, weil der Film eben nichts weiter erzählt. Blaues Licht leuchtet blau, daß wissen wir nun. Für Fragen über den Vietnamkrieg und den Ost-West-Konflikt wendet man sich vielleicht aber dann doch besser an andere Leute.

Rambo III ist eine Zerstörungsorgie vom Allerfeinsten. Politisch simplifiziert, wird es gleichsam verdummt und eher den eigenen Bedürfnissen angepasst, als der Realität. Unglaublich reaktionär, schlecht gespielt und zu Teilen wirklich lachhaft, hat Stallone hiermit wirklich bewiesen, daß er wohl einer der erfolgreichsten schlechtesten Schauspieler der Filmgeschichte ist.

Rambo 3 Bewertung
Bewertung des Films
310

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