Bewertung: 4.5 / 5
Dieser Film ist nicht ganz leicht einem Genre zuzuordnen. Aber dass er unterhaltsam ist, kann man wohl nicht abstreiten.
Ein überzeugender Cast ist schon mal die halbe Miete.
Da haben wir zunächst den über weite Strecken herrlich ungemütlicher Laurence Olivier als Maxim de Winter.
Joan Fontaine als seine zweite Frau ( deren Vornamen wir nie erfahren ) wirkt hier sicher nicht nur auf mich wie ein Mauerblümchen. Judith Anderson als Mrs. Danvers, die einen wahren Totenkult um Rebecca veranstaltet, darf Unbehagen verursachen.
Immerhin hat "Danny" ihre Herrin vergöttert. Und so sieht sie die neue Frau eher als Eindringling...
In Nebenrollen treffen wir auf charismatische Mimen wie George Sanders, Reginald Denny, Nigel Bruce, eine außergewöhnlich sympathische Gladys Cooper, C. Aubrey Smith und Florence Bates. Ich habe Gladys besonders hervorgehoben, da ich sie aus zwei anderen überragenden Filmen kenne, wo sie eine Über-Mutter ist, unter der eine Tochter zur alten Jungfer wird:
"Getrennt von Tisch und Bett" ( Deborah Kerr als Tochter ) und "Reise aus der Vergangenheit" mit der unvergleichlichen Bette Davis.
Die aufwühlende Musik von Franz Waxman passt.
Die Bilder sind stark. Folgerichtig erhielt Kameramann George Barnes für seine Arbeit den Oscar, ebenso wie der Film selbst.
Darüber hinaus gab es neun weitere Nominierungen, u.a. für Hitch, Waxman, Judith Anderson und die Hauptdarsteller. Alle hatten es verdient, wie ich finde.
Joan Fontaine und Nigel Bruce waren übrigens bei Hitchcock´s nächsten Film "Verdacht" wieder mit von der Partie.
Und obwohl ich mit Joan Fontaine normalerweise nicht viel anfangen kann ( ich mag ihre Schwester Olivia de Havilland umso mehr ), rangiert der Film in meiner Topliste mit Filmen von Alfred Hitchcock ganz weit vorn. Er ist zu Recht ein Klassiker geworden.