Bewertung: 2.5 / 5
Die Kleinganoven One Two (Gerad Butler), Bob (Tom Hardy) und Mumbles (Idris Elba) werden bei einer Grundstückspekulation von dem Londoner Paten Lenny Cole (Tom Wilkinson) übers Ohr gehauen und stehen nun mit Schulden in höhe von zwei Millonen Pfund da. Zum Glück treffen sie auf die Buchhalterin Stella (Thandie Newton), welche für den russischen Miliardär Uri Obomavich (Karel Roden) arbeitet. Dieser möchte Coles Kontakte im Stadtrat nutzen, um sich eine Baugenehmigung zu erschleichen.
Guy Ritchie versammelt in seinem Gangsterfilm ein britisches All-Star-Ensemble, welches von Gerad Butler angeführt wird. Der Brite, der vor allem heute für B-Movie-Ami-Propaganda-Filme bekannt ist, soll also den Film tragen. Und ich weiß nicht ob es dem Umstand geschuldet ist, daß ich in Gerad Butler immer nur noch Gerad Butler sehen werde, aber ich muss an der Stelle sagen, daß er das nicht tut. Butler wirkt hier stocksteif und es fehlt ihm eindeutig an Charisma. Natürlich ist es vielleicht auch unfair es so zu bewerten, immerhin steht er hier neben dem brillanten Tom Hardy, dem brillanten Tom Wilkinson und dem brillanten Idris Elba. Dennoch ist seine Darstellung mehr als lahm.
Doch das ist nicht das einzige Problem. Denn während man Rock N Rolla schaut, wird man das Gefühl nicht los, daß alles auch schon besser gesehen zu haben. Denn ja, Guy Ritchie dreht in der Regel den immer gleichen Film wieder und wieder. Doch während er in den meisten Filmen tatsächlich noch eine Menge variert, so wirkt Rock N Rolla wie eine komplette Kopie von seinem genialen Debüt Bube, Dame, König, grAS. Wir haben ein Paar Jungs, die durch ein Geschäft mit einem zwielichtigen Mann unter Druck geraten. Einzig die Verpackung ist anders, und hat sich eben zeitgemäß vom Drogengeschäft in die Immobilienbranche verschlagen.
Und wenn man schon einen so tollen Cast hat, dann ist es bedauerlich, daß die Schauspieler so wenig eingesetzt werden. Ja, spätestens nach der Hälfte verliert es sich, und denkt darüber nach, wie schön es doch wäre etwas besseres zu sehen. Hinzu kommt, daß sogar der ein oder andere Charakter recht verwirrend ist. Doch nicht im guten Sinne. Denn irgendwie gibt es mitten im Film ein Outing, welches zum einen völlig belanglos ist und einen auf der Anderen Seite auch mit Fragezeichen zurücklässt. Ich lasse das mal so stehen, wenngleich ich gerne wüsste was Ritchie uns damit sagen wollte.
Im Endeffekt fehlt es an so vielem, was einen guten Guy Ritchie-Film ausmacht. Die schnellen Schnittmontagen sind so gut wie gar nicht vertreten. Dialoge wirken gewollt ernst und auch die Charaktere langweilen.
Es ist fast so als habe Guy Ritchie versucht Guy Ritchie zu kopieren und nicht verstanden, warum er eigentlich so erfolgreich ist. Die zeitgemäße Anpassung der Immobilienspekulationen scheint hier der ausschlagbende Grund für die Produktion gewesen zu sein, wenngleich die Story kopiert wurde. Ein toller Cast, bis auf den wichtigsten Darsteller im Film und alles im allem eine sehr müde Nummer, die keinen Stil hat, möchtegern verwirrend und weit Weg von Ritchies Qualitäten ist.