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Santa Clause - Eine schöne Bescherung

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Santa Clause - Eine schöne Bescherung Kirtik

Santa Clause - Eine schöne Bescherung Kritik

Santa Clause - Eine schöne Bescherung Kritik
0 Kommentare - 21.12.2021 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Santa Clause - Eine schöne Bescherung" ist.

Bewertung: 3 / 5

Scott Calvin (Tim Allen) bekommt am Weihnachtsabend Besuch von seinem Sohn Charlie (Eric Lloyd). Als er seinen Sohn zu Bett bringen will, sehen sie wie der Weihnachtsmann von ihrem Dach fällt. Er verschwindet, doch sein Mantel, eine Karte und die Rentiere bleiben zurück. Scott zieht den Mantel an und wird somit zum neuen Santa und gemeinsam fahren sie zum Nordpol, wo sie von der Elfe Bernard (David Krumholtz) eingelernt werden.

Was müssen das für Zeiten gewesen sein, in welchen ein Mann bedingt durch äußere Umstände unter den Feiertagen zu leiden hat. Scott Calvin ist das Produkt einer klammheimlichen Revolte gegen den Fortschritt, in welcher der herrschende, weiße Mann seine Vormachtstellung zugunsten allen Übels auf dieser Welt aufgibt. So oder so ähnlich mag wohl das härteste Urteil über die Widerstände in Calvins Leben lauten. Denn tatsächlich leidet Calvin. Er leidet darunter, nicht der Vater zu sein, der er gerne wäre. Er leidet darunter, einen Job zu haben, der ihn nicht glücklich macht und er leidet ebenfalls darunter, keine Liebe zu finden. So ist Calvin vor allem in die Arbeit vertieft und dahingehend, greift diese Weihnachtsgeschichte viele altbekannte Muster auf, nach welchen die Hauptfigur nun verstehen muss, was wirklich wichtig ist am Fest. Natürlich ist das rührselig und man lässt sich gerne davon berieseln, nur um an den Punkt zu kommen, an welchem man Beifall klatschen möchte und zustimmt.

Doch so einfach ist das nicht und auch wenn man vielleicht der Auffassung ist, daß Calvin als Vater nicht zwingend Sicherheit garantieren kann, so bleibt doch die Frage, was die eigentlichen Ziele im Leben sind. Denn eigentlich wollen doch alle miteinander auskommen und befreundet sein. Das merkt man auch an der Beziehung, die Calvin zu seiner Exfrau Laura pflegt, die stets darum bemüht ist, daß sie, ihr neuer Mann, ihr Sohn und Calvin alle miteinander auskommen. Was hier gezeichnet wird, ist natürlich die Nesthäkchenmentalität stereotyper Frauenbilder im Hollywoodkino und somit auch nicht sonderlich interessant. Viel spannender ist da der von Judge Reinhold gespielte Psychologe Dr. Neil Miller. Denn zum einen entlarvt auch dieser Film abermals die Herangehensweise der Psychologie als pseudowissenschaftliches Geschwafel, während Reinhold hier abermals das selbstsichere Ekel raushängen lässt. Nun ist das hier zwar nicht unbedingt gleich wie in Gremlins – Kleine Monster (1984). Aber dennoch ist es belustigend zu sehen, mit welchen pseudopädagogischen Konzepten sich die Figur der ganzen Problematik innerhalb der Familie annimmt.

Ohnehin wirken die Probleme alle etwas arg konstruiert. So gilt es für Calvin, so gilt es für seine Exfrau und so gilt es für ihren gemeinsamen Sohn. Es ist so unfreiwillig komisch, diesem Trashfest der Gefühle beizuwohnen, wenn Charlie wieder und wieder von seinem Vater enttäuscht wird. Irgendwie tragen die Schauspieler das auch und ein Tim Allen als Weihnachtsmann ist spätestens ab dem Zeitpunkt irre komisch, wenn er seinen Fettsuit bekommt. Allein die Vorstellung ein Weihnachtsmann habe die Aufgabe adipös zu sein, grenzt an Fanfiction über die pure Mythologie des Weihnachtsmannes. So wird der Fish-out-of-Water Calvin an den Nordpol geführt und muss sich unter der strengen Miene des erfahrenen Elfen erklären lassen, wie der Hase läuft. Das ganze Szenario wirkt dermaßen abseits der Realität und auch die Skizzierung der Welt, die kunterbunten Elfenkinder und eigentlich alles an diesem Ort schreit nach Hilfe. Denn wer wollte nicht schon einmal wissen, wovon sich der Weihnachtsmann ernährt und warum das wichtig ist. Es sind diese kleinen Details, die die Welt so greifbar machen und dennoch kommt man nicht umhin, ab und zu, auch die Hände über dem Kopf zusammenzuschlagen. Insofern macht der Film alles richtig, weil er eben um seine absurde Prämisse weiß und sich gleichzeitig darin suhlt.

Tim Allen scheint auch wie geboren für diese Rolle. Schließlich legt er die gesamte Laufzeit über ein Dauergrinsen, versteckt hinter ernsten Momenten auf. Fraglich bleibt, ob der Fokus bewusst auf dem Overacting seines Hauptdarstellers liegt, oder ob Allen dies selbst nicht aufgefallen ist. Doch das fügt sich großartig in die ohnehin schon etwas dürftige Geschichte und so verliebt es auch mit dem gesamten Rest. Denn auch die visuellen Effekte sind zwar nicht unterirdisch, bringen den Zuschauer aber in jedem Fall zum Lachen und was übrig bleibt, ist vermutlich ein Trashfestspektakel, über welches Kinder eventuell staunen, aber Erwachsene in jedem Fall lachen können.

Santa Clause – Eine schöne Bescherung ist ein Film, der seinen Reiz aus dem Absurdem zieht. Schauspieler und Prämisse tun ihr Bestes, einen skurrilen Kultfilm zu schaffen, der noch ob der Qualität den Test der Zeit bestehen soll. Klar ist die Geschichte und auch die Belehrung gegen Ende etwas zu viel des Guten. Dennoch spielt der Film mit dermaßen guten, kleinen Einfällen, die einem die Kinnlade runterklappen lassen, weil das nun wirklich keiner mehr erwarten konnte.

Santa Clause - Eine schöne Bescherung Bewertung
Bewertung des Films
610

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