Bewertung: 2 / 5
Seit einigen Jahren ist der berüchtigte Jigsaw-Mörder (Tobin Bell) nun tot. Unterdessen hat Mark Hoffman (Costas Mandylor) seine Arbeit übernommen und das Morden geht weiter. Nur wenige Menschen haben die grausamen Spiele des Mörders mit der Puppe überlebt, und damit eine eigene Selbsthilfegruppe unter der Leitung von Bobby Dagen (Sean Patrick Flanery) gegründet. Dagen selbst schrieb ein Buch über sein Erlebnis mit Jigsaw, doch wie sich herausstellt, gab es dieses nie und so wird Dagen nun das Zeile eines neuen grausamen Spiels.
Wenn dieses Franchise ab diesem siebten Teil nun mal rekapituliert, dann kann man eigentlich gar nicht so recht glauben, daß man bereits sieben Filme davon gesehen hat. Und auch unglaublich ist, daß Regisseur Kevin Greutert nach Teil sechs, auch den siebten inszeniert hat. Denn das merkt man. Man merkt es deshalb, weil dieser Film eigentlich sehr, sehr starke parallelen zu seinem Vorgänger aufweist: Zum einen werden die Fallen wie nie zuvor in einer Art JumpN Run-Spiel in Szene gesetzt. Das bedeutet, daß sich der Protagonist irgendwie von Szene zu Szene retten muss und dabei über Leben und tot entscheidet.
Trailer zu Saw 3D - Vollendung
Natürlich ist die gesamte Ausgangslage hier doch ein wenig anders - So hatten wir doch in Saw VI einen Mann, der ein absoluter Unsympathling, war und andere ausbeutete. Hier wiederum haben wir einen Mann, der einfach etwas behauptet hat, was so nie passiert ist. Man könnte jetzt sagen: Tja, pech gehabt. Karma eben. Doch recht so eine "Charakterisierung" aus, um diese Story zu rechtfertigen? Allgemein kann man sagen, haben sich die Drehbuchautoren damit keinen Gefallen getan, da sie einfach keine Charaktere schreiben, die in irgendeiner Weise dem Zuschauer nahe gingen, geschweige denn rechtfertigen können, warum so ein Mensch so leiden muss. Vielleicht ist das aber auch die große Krux am Ganzen. Denn wir sollen ihn hassen, aber auch mögen. Irgendwie paradox.
Der Film möchte (ähnlich wie sein Vorgänger) mit allen möglichen Mitteln eine Mediensatire sein, und ist dabei erschreckend einfallslos. Über unnötige Rückblenden muss ich an der Stelle wohl nicht mehr reden. Und auch die Eingangsszene, die Leute umbringt, nur weil sie einander Lieben/nicht lieben. Das ist so dermaßen inhuman und fast schon pervers, Dabei scheint diese zur Schaustellung ähnlich wie Die Tribute von Panem sein zu vollen, nur besitzt einfach nicht die nötige Clevernis und das große Schauspiel. Sicherlich werden das auch einige mit dem Allseits beliebten Wort Satire rechtfertigen und deshalb jede Kritik am Vorgehen abschmettern wollen.
Was tatsächlich mal neu in der Reihe ist, ist der Umgang der Opfer mit diesen traumatischen Erlebnissen. Was wirklich Spannung, Drama und Substanz gehabt hätte, wird aber auch durch zu wenig Screentime wieder zur Nichte gemacht. Man hat hier Chancen verspielt, denn wir hätten durchaus das Recht gehabt zu erfahren, wie Menschen damit umgehen. Stattdessen serviert uns der Film hier nochmal Folterszenen der Einzelnen Personen in Rückblenden, da wir uns ja nicht vorstellen können, was passiert ist... ?
Ab einem gewissen Punkt sind diese Fallen einfach nur noch ekelhaft und abstoßend. Irgendwie entstammt das wohl pseudointellektuellen Freigeistern, die ihren Spaß am Gore haben. Auch Saw 3D steht dabei in dieser arroganten Tradtion, sich für einen Film zu halten, der einenw irkliche Aussage hat. Nur hat er das Leider nicht so ganz. Und wenn doch, ist sie mal wieder äußerst fragwürdig.
Auch die immer wieder aufkommenden Twists im Franchise werden hier ein weiteres Mal ad absurdum geführt, wenn Charaktere auf einmal wiederkehren, die schon lange vergessen waren und eigentlich schon immer ein Teil im große Puzzle von Jigsaw sein sollten? Na, zumindest Cary Elwes Rückkehr hat was. Wenngleich sein Handlungsstrang völig aus dem Nichts auftaucht und auch in ein weiters Nichts führt. Für mich wird er einfach immer Mel Brooks Robin Hood sein. Da kann er machen was er will.
Und wie inzwischen auch üblich, hat der Film notgedrungen wieder ein Paar neue Cops, die nach Jigsaws Erben suchen. Das ist aber an der Stelle auch eigentlich alles, was man über diese Charaktere sagen kann.
Den Wortwitz mit der Nervensäge verkneif ich mir an der Stelle mal. Aber nervig ist Saw 3D alle mal. Da die Reihe einfach blutleer ist. Es gibt rein gar Nichts mehr zu erzählen, und dennoch weidet sich der Film in seinem eigenem vermeintlichen Intellektualismus und seiner Pseudotiefgründigkeit. Die Gewalt schockt nicht im mindesten und eigentlich ist alles egal. Ein Paar nette Ansätze gibt es zwar, doch sie werden nicht ordentlich ausgespielt.