Bewertung: 2 / 5
Das Genre [b]"[/b]amerikanische Liebeskomödie"[b][/b] tut sich seit Jahren schwer. Die Drehbücher sind seicht, nach 5 Minuten wird klar wer mit wem am Ende schmusen wird, und die Hauptrolle übernimmt [i]Jason Segel[/i]. Zynisch werden solche Filme dann als Feel-Good-Movie mit Starpower und liebenswerten Charakteren bezeichnet. Das ist ungefähr so, als ob ein Autohersteller dafür gelobt wird, daß Lenkrad, Lüftung und Gaspedal in die Fahrzeuge eingebaut wurden. Manch ein Zuschauer dürfte sich bei einigen dieser Werke gefragt haben, wo ein [i]Lars von Trier[/i] ist, wenn man ihn braucht. Es ist inzwischen so, daß die anarchische Variante des "Romantic Movie"([b]Hangover 1-3[/b] ..) besser zu gefallen weiß, obwohl auch dort meist nur wenig mehr als Durchschnitt geboten wird. Schmalspurmime [i]Bradley Cooper[/i] - verblüffte vor kurzem seine Spötter in dem epischen Drama [b]The Place beyond the Pines[/b] - übernahm wie in [b]Hangover[/b] auch in [b]Silver Linings[/b] die Hauptrolle. In dieser Komödie kämpft [i]Cooper[/i] gegen sein scheinbar gewalttätiges Ego an, um seine Ex zurückzugewinnen. Und als einziger Silberstreifen am Horizont geriert sich diesbezüglich ausgerechnet [i]Jennifer Lawrence[/i]. Und dann ist da auch noch [i]Robert de Niro[/i], der sich nicht ans Playbook hält. Wenn das mal gut geht. [u]Inhalt[/u] Pat Solitano[b]([/b][i]B. Cooper[/i][b])[/b] wird nach 8 Monaten aus der Psychiatrie entlassen, nachdem er den Lover seiner geliebten Frau zusammengeschlagen hat. In Sack und Asche gekleidet versucht er seine Ex zurückzugewinnen, bei diesem Vorhaben läuft ihm im wahrsten Sinne des Wortes die attraktive Tiffany[b]([/b][i]Jennifer Lawrence[/i][b])[/b] über den Weg, die ebenfalls in einer psychischen Krise steckt, aber möglicherweise den Weg zurück zu seiner Frau ebnen könnte. Um sein altes (Liebes)Leben fortführen zu können, erklärt sich Pat bereit mit Tiffany bei einem Tanzwettbewerb mitzumachen. Als zusätzliches Hindernis entpuppt sich aber auch Pats Vater([i]Robert de Niro[/i]), der als neurotischer Zocker Haus und Hof für eine absurde Wette riskiert. [u]Kritik[/u] Wie aus der Inhaltsangabe unschwer zu erkennen ist, muss das Drehbuch eine Menge Eisen biegen, um den vorhersehbaren Roten Faden zu Ende zu spinnen. Der Plot ist hanebüchen, und der Regisseur fühlt sich in keinster Weise dafür zuständig irgendetwas plausibel zu machen oder zu erklären. Weder auf Figuren- noch auf Handlungsebene. Dies allein macht noch lange keinen schlechten Film aus, so lange man sich für die anarchische Variante einer Komödie entscheidet. Aber dieser Quatsch nimmt sich ernst(!). Für den "Humor" ist vor allem [i]Robert de Niro[/i] zuständig, der das spielt, was er seit Jahren ausschliesslich spielt, aber selten hat man ihn dabei so lustlos erlebt. Dazu gesellt sich noch ein "Running Gag"([i]Chris Tucker[/i]), der aber weder beim 1. noch beim 5. Mal zündet. Dabei hätte ein depressives Tanzpärchen auf dem Weg zum Glück einiges Potential für bösartige und politisch unkorrekte Pointen geboten. Aber wer auf den roten Oscar-Teppich will, ist offensichtlich mit einer prüden und müden Veranstaltung besser beraten. Pats Vater bringt das filmische und inhaltliche Niveau am Ende auf den Punkt: "Sind wir hier bei Let´s dance"? [u]Fazit[/u] Als humorvolle Komödie mit tragischen Komponenten versagt der Streifen auf ganzer Linie. Als Liebeskomödie ist er leidlich akzeptabel, was einzig und allein an [i]J Law[/i] liegt, die trotz Unterforderung einen Liebesfunken zünden kann.
Silver Linings - Wenn Du mir, dann ich Dir Bewertung