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Sons of Norway

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Viva la Revolución

Sons of Norway Kritik

Sons of Norway Kritik
0 Kommentare - 29.06.2012 von FBW
Hierbei handelt es sich um eine Kritik der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW).

Bewertung: 2.5 / 5

Hauptsache dagegen - diese Grundhaltung wird der Punk-Bewegung gerne attestiert. Betrachtet man die Anfänge des Punk in den 70-ern, mag das in Teilen zutreffen. Allerdings gab es zu diesem Zeitpunkt auch noch eine andere Sorte Berufsrevoluzzer: die Hippies. Nikolajs (Asmund Hoeg) Familie besteht aus waschechten, ultra-liberalen Blumenkindern. Daher scheitert der jugendliche Möchtegern-Punk in der norwegischen Anarcho-Komödie Sons of Norway mit seiner Rebellion beinahe an seinem unorthodoxen 68er-Vater Magnus (Sven Nordin). Was als amüsante Familiengeschichte beginnt, wird nach und nach zu einer Aneinanderreihung von Absurditäten.

Eine beschauliche Vorstadt, am Weihnachtsabend: Bananen schmücken den Baum, und für die passende Stimmung wird die Internationale intoniert - ein ganz normales Weihnachten in Nikolajs sympathischer Hippiesippe. Liebenswerte Charaktere bevölkern die farbenfrohe Wohnung, die Harmonie und das Glück wirken echt. Doch dann der harsche Bruch: Nikolajs Mutter Lone (Sonja Richter) kommt bei einem Unfall ums Leben.

Vater und Sohn geraten aus der Spur, sind orientierungs- und hilflos. Während der Filius Zuflucht in der Musik der Sex Pistols findet, sich Sicherheitsnadeln durch die Wange jagt und Speed schnupft, hüllt Magnus sich in einen Kokon aus Trauer - nur, um schließlich völlig entfesselt und pubertär ein Revival seines anarchischen Selbst zu feiern. Zu allem Überfluss beginnt er auch noch, sich mit der Gegenkultur seines Sohnes zu identifizieren. Albern und an den Haaren herbeigezogen mutet das an, Fremdschämen inklusive. Nikolaj hat jedenfalls alle Mühe, sich von seinem Vater abzugrenzen. Die Art und Weise, wie er schließlich versucht, sich zu emanzipieren, ist mehr als bizarr und nur schwer nachvollziehbar.

Der Film will nicht nur zwei Generationen miteinander versöhnen, sondern auch eine Hommage an den Punk sein: Der herrlich schrammelige Soundtrack besteht allerdings hauptsächlich aus den Songs der Sex Pistols - deren Sänger John "Johnny Rotten" Lydon zufällig ausführender Produzent des Films ist. Da die Sex Pistols zudem die einzigen Punks bleiben, die während der knapp 90 Filmminuten direkt Erwähnung finden, beginnt Sons of Norway im Laufe der Zeit unangenehm nach Eigenlob zu riechen: Dreister kann man sich selbst nicht huldigen. Ob Lydon wohl dagegen war, Kollegen mit deutlich nachhaltigerem Erfolg die Ehre zu erweisen?

Sons of Norway bekommt 2,5 von 5 Hüten.


(Quelle: teleschau - der mediendienst | Christina Freko)

Sons of Norway Bewertung
Bewertung des Films
510

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