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Starsky & Hutch

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Starsky & Hutch Kritik

Starsky & Hutch Kritik

Starsky & Hutch Kritik
0 Kommentare - 05.07.2022 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Starsky & Hutch" ist.

Bewertung: 3 / 5

Das unfreiwillige Duo Ken „Hutch“ Hutchinson (Owen Wilson) und Dave Starsky (Ben Stiller) muss gemeinsam in einem Fall ermitteln. Während Dave vor allem sehr ehrgeizig ist, nimmt es Ken nicht so genau mit dem Gesetz. Als eine Wasserleiche an den Strand von Bay City gespült wird, führt eine Spur zu dem zwielichtigen Geschäftsmann Reese Feldman (Vince Vaughn) und dessen rechte Hand Friday (Jason Bateman).

Über die Jahre hinweg entwickelte sich Regisseur Todd Phillips immer weiter weg, von dem, was ihn als Regisseur einst definierte. Nämlich die Inszenierung derber, teilweise geschmackloser und zum fremd schämender Komödien. Was mit War Dogs (2016) seinen Anfang nahm, fand in Joker schon sein jähes Ende und man kann wohl getrost sagen, daß es besser wäre, wenn Phillips zum Klamauk zurückkehren würde. In den 2000er Jahren gab es wohl ein größeres Buddy-Gespann als Owen Wilson und Ben Stiller. Da ist es auch naheliegend, eine Buddy-Cop-Komödie mit dem Traumduo vergangener Tage zu inszenieren. Sich dazu nun eine wohl relativ beliebte Serie als Vorlage zu nehmen, ist nicht nur dem damaligen Puls der Zeit geschuldet, sondern schlicht und ergreifend auch cleveres Marketing, während es gleichsam ein kreatives Armutszeugnis ist. Dabei ist dieser Film in seiner Gänze ein wirklich schlecht gealtertes Produkt, welches nicht nur an dem Umstand liegt, daß der Film die 1970er und nicht die 1980er Jahre verehrt, sondern ganz einfach auch daran, daß dieser Film so ziemlich alles, was nicht gerade männlich oder heterosexuell ist, im Regen stehen lässt. Es gibt da eine Stelle, in welcher die titelgebenden Helden sich Informationen von einem Häftling besorgen müssen, dessen sexuelle Neigungen nicht unbedingt der sogenannten „Norm“ entsprechen. Was hier dann gezeigt wird, erinnert nicht nur stark auch Erpressung oder Nötigung, sondern ist in seiner Gesamtheit auch einfach nur unangenehm anzuschauen. Dabei geht es nicht um einfache Detlef-Witzchen, sondern auch die Abwertung von Menschen. Daß Will Ferrell sich so verschenkt, ist eine Schande.

Ähnlich verhält es sich im übrigen auch mit den weiblichen Charakteren. Und man kann sich an der Stelle sicher sein, daß dieser Film den Bechdel-Test bestehen, und damit als grundlegend sexistisches Werk eingestuft würde. Es muss an der Stelle auch nicht um Moralisierung gehen, daß ist nicht das Thema. Dennoch fühlt es sich an, als sei man hier auf einer Beerdigung eines Menschen und würde Witze über Tote reißen. In diesen Momenten ist dieser Film wie der fremdenfeindliche Großonkel, den man glücklicherweise nur zu familiären Anlassen sieht. Gleichsam ist es auch nicht so, als würden diese Witze oder komödiantischen Aspekte auch nur in irgendeiner Form zünden. Starsky & Hutch verbringt seine recht überschaubare Laufzeit damit, den Konflikt zwischen seinen Hauptfiguren auszudiskutieren. Dabei ist das natürlich auch irgendwo der satirische Charme des Werkes, weil hier jedes Cop-Klischee bedient und dabei einfach mal drübergerollt wird. Gleichsam steckt in einer solch innigen Beziehung auch wieder unglaublich viel Homoerotik, welche den Betiligten wohl nicht ganz klar ist. Diese stetigen Männerfreundschaften in Filmen, haben sehr viel mit uneingestandenen Gefühlen zu tun. Was sich hier natürlich als dramatisch entpuppen soll, gerade wenn es um einen Showdown geht, ist dann fast nur noch peinlich. Ähnlich sind es natürlich auch die Konflikte insgesamt, die keinerlei Substanz haben. Klar mag das nicht der Anspruch sein. Doch selbst vermeintlich anspruchslose Komödien können durch ganz andere Aspekte punkten. Die nackte Kanone (1988) wird es bestätigen.

Davon abgesehen leidet der Film aber auch unter einem ganz banalen Problem. Und so kommt es, daß ausgerechnet Hauptdarsteller Ben Stiller hier nicht unbedingt positiv auffällt. Klar ist der Mime jetzt nicht unbedingt dafür bekannt, großartige oder tiefgründige Leistungen abzulegen, aber in diesem Werk scheinen wieder seine Grimassen, noch sein hölzernes Spiel oder sonst irgendwas in irgendeiner Weise lustig zu sein. Man bekommt den Eindruck vermittelt, als sei Stiller hier zum ersten Mal vor die Kamera getreten und hätte das Wort „Komik“ vorher nochmal schnell in einem Wörterbuch nachgeschlagen. Aufgefangen wird das dann vom restlichen Cast. So ist es vor allem Owen Wilson, der abermals Owen Wilson spielt, und dabei wohl mehr auf einer für ihn üblichen unfreiwilligen Basis erfolgreich ist. Denn wirklich witzig ist der Film auch bei ihm nicht, und dennoch schaut man Wilson nur an und beginnt zu lachen. Das liegt primär daran, daß sein Ken Hutch ein Selbstbewusstsein an den Tag legt, wie es Peter Parker in der berühmt-berüchtigten Tanzszene in Spider-Man 3 (2007) hat. Man weiß nicht, wo das herkommt, aber es ist so klasse, weil es so überzogen wirkt. Dann wiederum ist es vor allem Snoop Dogg als Huggy Bear, der hier einfach nur durchs Bild laufen muss und man beginnt sofort zu lachen. Ob er damit natürlich seinem gängigen Image entflieht, ist anzunehmen. Und dennoch kann man damit große Freude haben.

Klar reißt auch die Geschichte kein Bein auf. Sie ist schlicht und ziemlich linear erzählt. Es geht irgendwie um Drogen. Fertig. Ob das nun der Grund ist, warum man eine solche Blödelkomödie sieht, weiß man nicht. In diesem Kontext passt wohl eher der Begriff des Guilty-Pleasure, weil es dann doch das teils völlig verkorkste Schauspiel, die völlig schlecht gealterten Momente und dieses völlig unerklärliche Selbstbewusstsein sind, die diesen Film dann unterhaltsam machen. Dabei ist die Geschichte erstaunlicherweise auch nicht immer logisch, was abermals das nicht vorhandene Talent von Phillips und seinen Ko-Autoren unterstreicht. Doch die Dinge, die funktionieren sollen, funktionieren. Und das ist vor allem die Chemie zwischen den beiden Hauptakteuren und die Vorführung klassischer Cop-Film-Legenden. So etwa der völlig überreizte Chef der beiden, der ihnen natürlich auch nochmal den Fall entziehen muss. Ebenso blass bleibt an der Stelle auch Vince Vaughn, dessen Textzeilen sich ebenso zwischen coolen und ober peinlichen Onelinern suhlen.

Homoerotik und Hass. Selbstbewusstsein und Idiotie. Talent und Laie treffen sich in Starsky & Hutch. Es ist ein völlig sinnfreies Werk, über die klassischen Beziehungsprobleme zweier vermeintlicher heterosexueller Männer. Dabei fällt vor allem Stiller recht negativ auf, während Wilson eben Wilson ist. Das absolute Highlight ist tatsächlich Snoop Dogg, während die Geschichte banal und teilweise zur Fremdscham anmutet. Man kann das verschmerzen, weil man sich davon keineswegs provozieren lassen muss und sich dort Menschen gefunden haben, die ähnlich geistlose Zustände zelebrieren, wie es hin und wieder im Leben nun mal so ist.

Starsky & Hutch Bewertung
Bewertung des Films
610

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