Stichtag Kritik

Bewertung: 3.5 / 5

Robert Downey Jr., Zach Galifianakis und Todd Phillips. Große Namen, nichts dahinter, oder erwartete uns nach den „Hangover“-Filmen die nächste Spaßgranate? Diese Frage klärt meine Kritik: Der Architekt Peter soll in fünf Tagen Vater werden, doch er ist etwa einen Kontinent von seiner Frau entfernt, welche in L.A. die Stellung hält. Deshalb möchte er mit dem Flugzeug so schnell wie möglich dort hinkommen, doch dabei hat er die Rechnung ohne dem Nachwuchsschauspieler Ethan Tremblay gemacht, welcher zum Grand Canyon will um die Asche seines Vater dort fallen zu lassen. Dieser schafft es in einer irrwitzigen Szene, sich und Peter auf die No-Fly Liste zu kriegen. Peter steht nun dumm da und da Ethan, trotz seiner Macken, ein netter Kerl ist, nimmt dieser Peter mit dem Auto kurzerhand mit. Ein irrwitziger Roadtrip, mit den absurdesten Momenten beginnt. Komödien sollten normalerweise voll mit tollen Gags sein. Leider versagt „Stichtag“ hier zu Hälfte. Es ist nicht so, dass der Film keine Lacher besitzt, nur sind einfach nicht so viele Gags vorhanden. Der Film ist witzig, wenn er witzig sein soll und dann ist er es auch richtig, aber es gibt teilweise Strecken, in denen man sich mehr auf die Handlung und weniger auf den lustigen Teil konzentriert hat. Natürlich ist es nichts schlechtes, wenn ein Film seine ruhigen Momente besitzt, aber diese kommen einfach zu oft dran. Das ist Schade, aber nicht unbedingt tragisch. Man verschenkt hier viel Potential, aber eben nicht ganz, denn man wird auch mit zu brüllend komischen Situationen belohnt. Der Film ist eine Komödie mit seinen saulustigen Momenten, aber mit vielen bedächtigeren auch. Außerdem zündet nicht jeder Gag: Man kann vom „Hangover“- Regisseur Todd Phillips politisch unkorrekte Szenen erwarten und diese werden auch geboten, doch nicht alles was unter der Gürtellinie geht ist unbedingt witzig…Hier war „Hangover“ weitaus , nicht unbedingt korrekter, traf aber den Ton besser. Bei den Darstellern hat man ein sehr gutes Händchen bewiesen. Robert Downey Jr. (Iron Man, Sherlock Holmes), kennen viele als den begnadeten Mimen und in Stichtag beweißt er erneut, dass er so einiges auf den Kasten hat. Sein Figur Peter, den leicht reizbaren und pessimistischen Menschen, spielt er sehr gut. Er findet sich in der Rolle gut wieder und zieht schnell die Sympathien der Zuschauer auf sich. Er liefert einfach eine sehr gute Leistung ab, vielleicht nicht so eine gute wie der exzentrische Tony Stark oder den scharfsinnigen Sherlock Holmes, aber dennoch, eine sehr gute Leistung, ist eine sehr gute Leistung. Zach Galifianakis (Hangover, Love Vegas) komplettiert dann das Duo, als der leicht verrückte Ethan Tremblay. Diese Figur gleicht ziemlich der von Alan aus den „Hangover“-Filmen. Auf der einen Seite eine gute Sache, da man die gewohnt witzigen schrulligen Charaktereigenschaften wiederfindet, aber auf der andern Seite ist dies auch das Problem: Zach Galifianakis spielt in jeden seiner Filmen den gleichen Charakter. Einen verrückten, komischen, unkorrekten Sonderling. Sollte sich das nicht bald ändern, wird es für ihn für kurz oder lang ins Auge gehen, denn irgendwann nervt ein immer gleicher Charakter. Ich bin aber in diesen Film noch gnädig und kritisier das nicht so sehr, denn seine erbrachte Leistung ist einfach nur sehr gut. Natürlich kommen noch paar andere Leute in „Stichtag“ vor, doch deren Rollen sind einfach nur zu limitiert, um wirklich Erwähnung zu finden. Roadtrips sollten ja was fürs Auge bieten und in dieser Kategorie gibt sich „Stichtag“ keiner Blöße. Wüsten, Wälder, Canyons. Dieser Film zeigt dem Zuschauer die wirklich malerischen Seiten der Vereinigten Staaten. Die Bilder sind einfach nur traumhaft schön und perfekt untermalt mit den schon ausgewählten Songs, von denen wir viele hören, und einem tollen Soundtrack. Hier macht „Stichtag“ wirklich alles richtig. Ein großes, schönes Plus. „Stichtag“ hat seine witzigen, sauwitzigen, Momente. Doch leider kommen gerade diese etwas zu selten vor. Die Gagdichte ist nicht so hoch, wie z.B. in „Love Vegas“ oder „Hangover“, dennoch überzeugt der Film. Denn was man schauspielerischer, sowie ästhetischen Seite geboten wird ist famos und lässt über manch Schwäche milde hinüber sehen. „Stichtag“ ist ein Roadtrip mit vielen ruhigen, aber auch witzigen Szenen und deshalb verleihe ich ihm gute 3,5 von 5 Hüten, da er zwar nicht der perfekte Comedy-Rotrip ist, aber dennoch für den lustigen Abend ideal ist.