Bewertung: 3 / 5
Der schwächste Batman der Moderne.
Dieser neue Batman unterscheidet sich deutlich von den bisherigen Inkarnationen des dunklen Ritters. Man merkt bereits in den ersten Minuten, dass dieser Film anders werden soll.
Trailer zu The Batman
Lange Einstellungen und ein gediegenes Erzähltempo verleihen dem Film seine besondere Note. Gotham ist ein Drecksloch. Voller Korruption und Verbrechen. Wie grausam solch eine Realität ist, wird durch diesen einzigartigen Erzählstil atmospherisch sehr gut eingefangen. Mit anderen Worte : Die Welt von Batman ist grausam.
Stilistisch ist auch der Bezug zu Watchmen und dessen geheimen Protagonisten Rohrschach nicht zu verfehlen, aber an dieset Stelle soll nicht gespoilert werden. Es verleiht dem Film eine zusätzlich bedrückende Stimmung, was zum Thema des Films gut passt. Es geht um Vergeltung oder eher um die Frage, ob Vergeltung der richtige Weg ist um eine so brutale und gefährliche Stadt zu säubern.
Begleitet wird diese Atmosphere von der schauspielerischen Leistung der Darsteller, die die bedrückende Atmosphere des Films weiter verstärkt oder eher: verstärken soll. Denn obwohl das Ganze gut zusammen zu passen scheint, bleibt die Darstellung der Figuren doch recht hölzern.
Jeder der Charaktere hat sein eigenes deprimierendes Päckchen zu tragen und das erzeugt eine dauerhafte Stimmung der Nidergeschlagenheit. Eine emotionale Achterbahnfahrt sollte man hier also nicht erwarten. Darunter leidet leider auch die Schauspielkunst der Darsteller. Viele talentierte Leute sind dabei, die einfach nicht aus ihren vollen schöpfen dürfen. Andy Serkis Alfred ist die bislang schwächste Rolle des Schauspielers, der Gollum zum Leben erweckte. Ich kaufe Robert Pattinsons traumatisierten Helden ab, aber nicht die Verkörperung der Furcht. An dieser Stelle möchte ich ihm nicht das Talent absprechen diese Furcht darstellen zu können, doch das ganze Talent, das in ihm schlummert wurde einfach nicht genutzt.
Die Action- und Kampfszenen sind gut in Szene gesetzt, aber hier schwächelt der erzählerische Stil des Regisseurs. Nur ein Beispiel: Eine Bande von Verbrechern schießt auf Batman. Plötzlich leuchtet um die Ecke ein Wagen auf - das Batmobil - der klingt als ob jemand darin mit gehobener Handbremse voll auf das Gaspedal drückt. Flammen schießen aus seinem "Auspuff", die man auch von vorne deutlich sehen kann. Er wird jeden Moment losfahren. Was sollten die Verbrecher in diesem Moment tun?
a) abhauen.
b) auf den Wagen schießen.
c) stehen bleiben und auf den gasgebenden Wagen starren.
Während b) die wohl logischste Entscheidung wäre und auch a) nicht verkehrt, weil jeder so handeln würde, entscheidet sich Matt Reeves dafür Variante c) zu zeigen. Solche Momente in unterschiedlichem Kontext gibt es viele. Leider zu viele. Sie machen den Film unnötig lang und an einigen Stellen unlogisch.
Insgesamt ist der Film nicht schlecht und er ist definitiv nicht der schlechteste Batman, aber wenn man ihn mit der Nolan-Trilogie, den beiden Burton-Filmen oder auch Ben Afflecks Darstellung vergleicht, dann muss man aber sagen, dass er nicht an diese Filme herankommt.
Schade.