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The Beekeeper

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The Beekeeper Kritik

The Beekeeper Kritik

The Beekeeper Kritik
0 Kommentare - 21.01.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "The Beekeeper" ist.
The Beekeeper

Bewertung: 3.5 / 5

Der zurückgezogene Imker Adam Clay (Jason Statham) hat ein Herz für seine Bienen. Als eines Tages seine Nachbarin und Freundin durch eine Telefon-Abzocke um ihr ganzes Geld erleichtert wird, begeht sie Selbstmord. Nun stellt sich heraus, daß Clay eigentlich einer ehemaligen Geheimorganisation angehört, die sich selbst Beekeeper nennen und er sinnt auf Rache an den für den Tod seiner Freundin verantwortlichen Derek Danforth (Josh Hutcherson), der von einem Freund seiner Mutter namens Wallace Westwyld (Jeremy Irons) beraten wird.

Die amerikanische Freiheit ist ein Gut, daß in vielerlei Wege und Ideen gedacht wird. Freiheit bedeutet Unabhängigkeit vom Staat. Freiheit bedeutet das zu tun, was man für richtig hält. Der Freiheitsbegriff ist ein philosophischer, ebenso wie ein idiotischer und selbst Diejenigen, die in ihrer Freiheit das Kapitol und damit eines der Herzstücke der Demokratie attackieren, sehen sich sicherlich als Menschen, die irgendwo ihre Freiheit ausleben. Doch ein alter und weiser Spruch besagte, daß in einer Demokratie die Freiheit aufhört, wo die Freiheit eines anderen beschnitten wird. Wow, wie schön das doch klingt. Heutzutage suchen Konservative und Rechte händeringend nach Sinnhaftigkeit in ihrem Schaffen. Kaum ein Film untermauert das mehr, als The Beekeeper. Dieser ist im Kern ehrlich gesagt auch nur eine weitere Variation von Dirty Harry (1971) oder Ein Mann sieht rot (1974) und erzählt davon, daß ein Bienenzüchter eine Freundin verliert und damit wohl aufgrund von Staatsversagen dazu gezwungen ist, zu handeln. Natürlich ist das Unternehmen, welches sich der alten Frau annimmt und sie so um ihr gesamtes Erbe und Erspartes erleichtert auch ein recht modernes, flippiges, mit all den Figuren und Exzentrikern, die man aus dutzenden Selfmade-YouTube-Videos kennt. Es ist ein recht ehrliches Problem, was dieser Film anspricht.

Trailer zu The Beekeeper

Doch das hält ihn auch nicht davon ab, ehrlich gesagt relativ dumm zu sein. Denn wie hier politisch gedacht wird, erweckt eher den Eindruck, als habe man noch nie wirklich über irgendwas nachgedacht. Die Kleinen werden von den großen ausgenommen. Sicherlich, da kann auch etwas dran sein und da ist zuteilen auch definitiv etwas dran. Auf der anderen Seite versucht das Drehbuch von Kurt Wimmer in die höchsten der Kreise zu gelangen und dort die Falschheit und die Korruption aufzudecken. Auch das ist in seinem Kern nicht falsch, aber in jedem Fall zu einfach gedacht, weil hier klare strukturelle Probleme, die eben dazu führen, daß eine solche gesellschaftliche Spaltung vorangetrieben wird, außen vor gelassen werden. In seinen besten Momenten wirkt Ayers Film eher ratlos ob einer komplex gewordenen Welt und fordert ein, wie eben jeder Konservative und Patriot, daß Gut und Böse wieder klar voneinander getrennt werden. Dafür ist der von Jason Statham verkörperte Adam Clay dann zuständig. Dieser erinnert natürlich in seinem Kern auch an etwaige Figuren aus John Wick (2014) oder eben The Equalizer (2014). Ohnehin kann man sagen, daß die Geschichte eben deutliche Parallelen zu den bereits genannten Werken aufzeigt. Man etabliert das pure Böse, einen versagenden Staat – aus diversen Gründen versagt er – und eine Person, die sich dem gescheiterten System annimmt.

Und dann verwandelt sich The Beekeeper in einen Heidenspaß, der in seinem Kern ehrlich obszön und gewalttätig ist. Sofern man so etwas denn unterhaltsam findet. Daß Clay sich mit einem modernen Unternehmen verkracht, daß Verbindungen in die allerhöchsten Kreise hat, ist ebenso ein Statement. Tatsächlich hätte man so etwas in den 1990ern vermutlich noch als gut gemeinten, aber etwas übertriebenen Thriller im Stile von Die Firma (1993) abgetan. Dadurch, daß die Welt aber selber so absurd geworden ist, kann The Beekeeper eigentlich nichts mehr vorwegnehmen und das, was er zeichnet, entspricht zwangsläufig irgendwo realen Zuständen. So etwa auch eine Söldnertruppe, die sich auf demokratischen Boden einen Zivilkampf mit Clay liefert. Das kann nur eine Anspielung auf den Ansturm aufs Kapitol sein. Daß hier immer wieder allegorisch vermischt wird, macht den Film zusätzlich in seiner Deutung etwas schwierig. So hat man die Frau Präsidentin, die eben einen Sohn hat, der Dreck am Stecken hat. Ohne Zweifel eine Anspielung auf Clinton und Biden. Dann hat man den wütenden Mob, der am weißen Haus für einen Sohn kämpft und dort klar als das Böse zu identifizieren ist. Daß wiederum kann man eigentlich nur als Kritik am amerikanischen Volk unter Trump verstehen. Und so bestätigt sich die anfängliche These, daß Ayer hier eine Welt zeichnet, die er selber kaum greifen kann. Er nimmt die Wut der Leute, die er sicherlich auch selber irgendwo in sich trägt und inszeniert einen recht impulsiven Film unter dem Deckmantel einer schweigsamen Figur. Genug geredet.

Denn an der Oberfläche ist The Beekeeper vor allem ein unterhaltsamer Film. Die Figuren sind schrill, etwas merkwürdig und auf Seiten der Antagonisten sogar einfach nur überzeichnet dargestellt. Irgendwelche Hipster mit Goldketten. Nun ist Josh Hutcherson hier einfach nur ein weiterer Alfie Allen, hat aber sichtlich Spaß daran, eine herrlich dumme Figur zu verkörpern. Wann immer hier das Ausbeuten einfacher Leute gezeigt wird, indoktriniert der Film zwar irgendwo den Zuschauer, kann aber auch im Stile von The Wolf of Wall Street (2013) zeigen, wie absurd diese Welt eigentlich ist. Dann sind es vor allem die pseudotiefgründigen Metaphern und Sprüche, die irgendeine Art von Sinnhaftigkeit zum Thema Bienen bereithalten wollen. Es ist fast so, als habe es hinter den Kulissen einen Wettbewerb für die dümmsten Sprüche gegeben und irgendwer wird da sicherlich auch gewonnen haben.

Knallharte Action und Frustration über einen Staat breiten sich wie ein Schwarm in The Beekeeper aus. Es ist ein Film, den man leicht falsch deuten kann, weil er sicherlich nicht sehr durchdacht daherkommt. Tatsächlich hat er aber einige Punkte, wenn er auch am liberalen Amerika Kritik äußert. Ab einem gewissen Zeitpunkt werden die Sprüche und die Ergebnisse aber so absurd, daß hier tatsächlich die Unterhaltung überwiegt. Es ist ein Film, der sehr gut unterhalten kann.

The Beekeeper Bewertung
Bewertung des Films
710

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