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The Fast and the Furious

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The Fast and the Furious Kritik

The Fast and the Furious Kritik

The Fast and the Furious Kritik
0 Kommentare - 10.05.2023 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "The Fast and the Furious" ist.

Bewertung: 3.5 / 5

Der junge Brian (Paul Walker) ist Autorenn-Besessen und trifft eines Tages auf den charismatischen Dominic Toretto (Vin Diesel), der ihn bei sich aufnimmt. Vor allem erfreut das Doms Schwester Mia (Jordana Brewester) auf die Brian ein Auge geworfen hat. Doch Brian trägt ein Geheimnis in sich und legt sich immer wieder mit den falschen Leuten an.

Maskulin, ein Begriff, der vor allem durch den Testosteron bedingten Haarausfall, tiefe Stimmen und Muskelberge definiert wird und vor allem seine Begründung in Krisen sucht, deren Kredo wohl lautet, sich vollkommen bestimmten Verhaltensmustern zu ergeben und dabei eben Rollenmuster zu erfüllen. In The Fast and the Furious gibt es solche Männlichkeit, nach welcher sich auch die Weiblichkeit ganz und gar den Träumen des kleinen Mannes ergibt. Sexualität ist das eine, der Male gaze das andere und im Prinzip sind es ganz kleine Welten, eine ganz einfache Form von Revolution, die dieser Film bedient. Man möchte sich gar nicht darüber lustig machen, doch an gewissen Stellen, so muss man sagen, fällt auf, daß ein systemischer Blick auf die Fast & Furious-Reihe durchaus die Mühe wert ist. Überdies ist es natürlich eine total banale Geschichte. War sie schon ihrer Zeit von Gefährliche Brandung (1991) nicht nur einfach inspiriert, sondern auch direkt übernommen. Darüber muss nicht großartig streiten, auch nicht über die Tatsache, daß The Fast and the Furious vermutlich heute wohl niemanden mehr interessieren würde, wäre man nicht seiner Zeit so hartnäckig gewesen und hätte dadurch daraus eines der profitabelsten Franchises der modernen Filmgeschichte gemacht.

Trailer zu The Fast and the Furious

Ironie ist in gefährlicher Freund, wenn es um die Wertung von Kunst, aber auch das Erstellen dieser geht. Die Sprache des Sarkasmus und führt zu Entmystifizierung jeden Ernstes in großen, bedeutsamen Geschichten. Thor: Tag der Entscheidung (2017) wird es allen bestätigen, die daran zweifeln. Doch was ist, wenn das Werk zu weiten Teilen gar nicht so ironisch ist, sondern viel mehr, die Momente von unfreiwilliger Komik getragen werden. Viele Filme, die im Zuge des Kalten Krieges entstanden, unterliegen, diesem Phänomen und so sind es vor allem Stars der 1980er Jahre, die man im Meme-Spektakel des 21. Jahrhunderts, bedingt durch unfreiwillig komische Inszenierung und fehlendem Talent ihrer Hauptdarsteller, in die Geschichte eingegangen sind. Ein Grund, warum The Fast and the Furious so bemerkenswert ist, liegt darin begründet, daß aus jenen Filmen, die sich mal um eine Gruppe der unteren Mittelschicht drehte, die zum Überleben Unmengen an DVD-Geräten stahlen. Dafür tritt natürlich das FBI auf den Plan und erklärt damit besagten vermutlichen Kopf der Bande hinter dem Rauben zum Staatsfeind Nummer eins. Die Geschichte des Films ist dabei so banal gehalten und wird maximal nur noch von der Inszenierung und dem Schauspiel einiger Akteure übertroffen. Wenn das FBI eine Großrazzia mit bis an die Zähne bewaffneten Mitarbeitern durchführt, um einfache DVD-Hehler dingfest zu machen, dann hat das wohl nichts mehr mit Verhältnismäßigkeit zu tun, macht aber in jedem Fall Spaß.

Eine gewisse Auseinandersetzung mit dem Staat und dem Verständnis von Gut und Böse setzt dieser Film durchaus voraus. Während der Zuschauer und seine Hauptfigur eigentlich um fast alle Einzelheiten wissen, die nötig sind, um irgendwie aus dem Konstrukt schlau zu werden, werden diese einfachen Menschen im Dunkeln zu lassen. Man weiß, daß sie Illegales tun, doch sie sind extrem charmant und tragen das Herz am rechten Fleck. Man weiß auch, daß das, was sie tun, kaum jemandem schaden wird, sondern nur die Wirtschaft so ein wenig in Verlegenheit bringt. Doch das ist ein Risiko, daß man gerne mit sich trägt, weil Wahl da sehr leicht fällt. So richtig groß Nachdenken hilft bei The Fast and the Furious ohnehin nicht, weil alles klar auf der Hand liegt und selbst die vermeintlichen Grautöne eher in ganz gebrechlichem Grau gelegen sind. Interessanter ist da viel mehr die Welt, die Rob Cohen um diese Kleinganoven wie Dominic Toretto zeichnet. Es geht ihnen vor allem darum, gute Menschen zu sein. Peinlich genau achtet die hier repräsentierte Arbeiterklasse darauf, daß gewisse Normen und Manieren eingehalten werden. Wenn man ihnen einen Gefallen tut, dann stehen sie in deiner Schuld. Wenn sie essen, wird darauf geachtet, daß auch ja alle Höflichkeitssitten eingehalten werden und ohnehin zeigt sich da ein Bild, daß so ein wenig an eine Hippe-Kommune erinnert. Menschen, die eigentlich abseits ihres sozialen Standes nichts verbindet, verbünden sich, um sich zu schützen. Frei nach dem Motto „Proletarier aller Länder vereinigt euch.“ sammeln sich diese von der Gesellschaft ausgestoßenen Menschen wie durch Zauberhand um Dominic Toretto, darunter die üblichen Verdächtigen. Also eben jene Menschen, die man in so ziemlich jedem Film erwartet: Das Technik-Genie, der Tank, der Anführer, die coole Stille, den Neuen und so weiter und so fort.

Viel interessanter hingegen ist dabei die Beziehung zwischen einem Brian und Doms besten Freund Vince. Diese ist von Anfang an nicht gerade mit Glück gesegnet, entwickelt sich aber zu einem Kernpunkt im gesamten Film. Das ist aber noch nicht das eigentlich brisante an der Thematik. Denn gerade durch die Figur des Vince wird ein starker homoerotischer Subtext immer wieder Teil der Geschichte. Natürlich ist es irgendwo ein Klischee zu sagen, daß Menschen, die besonders homophob sind, eigentlich ihre eigenen unterdrücken, Präferenzen ausleben. Doch in diesem Fall kann man das schon ziemlich gut deuten, weil eben der Kontakt mit Brain immer von einer gewissen Verachtung geprägt wird, der ebenso durch homophobe Kommentare untermauert wird. Das soll die Männlichkeit schwächen. Dann wiederum steckt aber auch in dem Verlangen Brian doch zu verprügeln, oder derlei Dingen etwas sehr Körperliches, eine Nähe, die eben auch ein unterdrücktes Verlangen ausdrücken kann. Das ist vielleicht zu viel des guten, aber an der Stelle durchaus erstaunlich. Doch abseits dessen, ist The Fast and the Fuirous vor allem als kleine und kurzweilige Milieustudie zu verstehen, in denen eine gewisse soziale Schichte um ihr Überleben kämpft. Man erfährt nie, warum sie das tun. Beziehungsweise, die Beweggründe einzelner Figuren reichen da vielleicht nicht ganz aus. Doch die Kritik ist ja da, denn das Geben von zweiten Chancen in einer Gesellschaft ist, gerade wenn es um Taten an anderen Menschen geht, ja durchaus eher seltener Natur.

Wer hätte gedacht, daß aus diesem kleinen, intimen Film über ein paar Diebe eines der lukrativsten Filmfranchises überhaupt werden würde. The Fast and the Furious ist vor allem ein Film, der unfreiwillig super unterhaltsam ist, weil er von einer gewissen Moral spricht und sich gar nicht darüber im Klaren scheint, wo die Probleme, die die Figuren haben, überhaupt herkommen. Abgerundet wird das durch sympathische Schauspieler, die mal mehr, mal weniger durch Charisma glänzen.

The Fast and the Furious Bewertung
Bewertung des Films
710

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