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The Last of Us

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The Last of Us Review

The Last of Us Review
1 Kommentar - 15.03.2023 von TamerozChelios
In dieser Userreview verrät euch TamerozChelios, wie gut "The Last of Us" ist.
The Last of Us

Bewertung: 2.5 / 5

Diese Kritik enthält Spoiler!

Trailer zu The Last of Us

Als absoluter Last Of Us Fan, das mein Lieblingsspiel aller Spiele ist, gehe ich an die Kritik natürlich etwas härter ran als es vielleicht andere tun.

Zu vielen starken, positiven Punkten gibt es leider auch sehr schwache.

Es ist für mich schwer vorstellbar, dass die Serie bei Leuten funktioniert, die mit dem Game noch nie in Berührung kamen. Dafür ist die Serie viel zu "instabil" aufgebaut. Ebenso schwer vorzustellen ist es bei Leuten, die das Spiel lieben. Die Serie fühlt sich für mich so an, als hätten die Macher sich die Mitte ausgesucht.

Vornherein empfand ich 9 Folgen als sowieso zu wenig für die komplette 1. Staffel.

Tatsächlich ist es dem auch so.

Jede Thematik, jeder Ort oder jedes Szenario mit Schwerpunkt hätte man auf zwei statt nur auf eine Folge ausdehnen müssen. Dass die beiden eine gefährliche Reise durchgehen und erleben kommt mit keinem Funken rüber.

Dadurch, dass eine ganze Folge beispielsweise Frank und Bill gewidmet wurde, blieben nur noch acht, worauf man den Fokus auf Ellie und Joel legen konnte. Dann kam aber die 7. Folge "Left Behind" hinzu, wo Ellie und Riley ihre Geschichte bekamen, also blieben nur noch sieben. In Folge 1 ging es um Joel und seine biologische Tochter, die 2. Hälfte beinhaltete die beiden Hauptcharaktere getrennt.

Letzten Endes sind wir bei 6 Folgen, in der die Beziehung so aufgebaut werden muss zwischen den beiden, dass das Ende nachvollziehbar wird.

Sechs Folgen könnten jetzt nach viel klingen, aber wir haben hier noch andere Geschichten, die reingretschen und worauf man auch wert legen muss.

Am Ende konnte die Serie keineswegs eine plausible Bindung zwischen den beiden Protagonisten aufbauen, so wie man es vom Spiel kannte. Mir ist bewusst, dass man viele Szenen nicht 1:1 umsetzen kann, dass einiges verloren geht, dass man an einem Spiel länger dran sitzt als an einer Serie und somit länger mit denen zu tun hat. Doch das ist eben der Grund, warum man statt 9 eventuell 14 - 18 Folgen drehen musste. Neun Folgen sind für diese komplette Geschichte lächerlich.

Die Rolle, die Joel später werden wird, und zwar Ellies "Vater", hat keinen Wert. Es fehlen prägsame Szenen.

Dadurch, dass man in 9 Folgen so viel wie möglich versucht hat reinzuquetschen, fühlte es sich an, als wollten die Produzenten den Zuschauern nur eben Fanservice bieten. Easter Eggs und Kulissen und paar Monster, mehr braucht es anscheinend nicht. Dabei wurden schon einige Sachen weggelassen, um Joel und Ellie mehr Zeit zu geben - und das haben sie leider verbockt.

Wer das Spiel kennt, weiß auch, wie witzig die Szenen zwischen Ellie und Bill waren - hier hätte man die Schule, Ellies 1. Autofahrt und Bills Fallen zeigen können. Apropos Bills Fallen: in der Serie wirkten sie mit dem "Flammenwerfer" ein wenig billig. Lieber hätte ich eine Szene gehabt, wie Joel am Fuß mit einem Seil kopfüber hochgezogen wird und Infizierte von allen Seiten auftauchen.

Ob Bill am Ende wirklich gestorben ist, ist nicht wirklich klar. Immerhin stand im Brief, dass man nicht durch die Schlafzimmertür gehen sollte. weswegen es keinen Beweis gibt. Bill hätte immerhin die Pillen im Wein zu wenig dosiert haben können, weswegen er nur in einen "Schlaf" verfiel, so hätte man es erklären können, doch siehe nächste Folge: Nein, kein Bill, denn sie haben eine Autobatterie bzw ein Auto und sind schon in der nächsten Stadt. Auch, dass Bill ein Weichei geworden ist, stieß mir sauer auf. Ein Bärentyp, der auf sich alleine gestellt ist und keine Kompromisse eingeht - so war er im Spiel. Hier haben sie den Falschen ausgewählt, dem sie eine Liebesstory zuschrieben (und dann noch über eine ganze Folge).

Die einzigen Schauspieler, die gute Arbeit geleistet haben, waren Pedro Pascal als Joel (auch nicht zu 100%), Sam und Henry, wobei ich nicht weiß, warum man Sam gehörlos machen musste, da die Gespräche zwischen ihm und Ellie ziemlich süß waren im Game. Sam hatte versucht, bei Ellie zu punkten, aber Henry hatte ihn wie ein schlechter Bruder immer wieder runtergezogen.

Die schlimmste Schande ist tatsächlich Ellie und ich kann nicht verstehen, wie Kritiker und Zuschauer Bella Ramsey so hochloben können. Die Bindung zwischen Joel und Ellie hat nicht nur deswegen geklappt, weil nicht viel Zeit da war, sondern auch wegen Ramsey.

Sie ist nicht Ellie!

Ellie ist eine Mischung aus frech, witzig ... und süß. Mag sein, dass Ramsey das eine oder andere geschafft hat, aber die süße, emotionale, traurige Ellie hat sie verfehlt, um Meilen. Nicht ein einziges Mal konnte ich sagen "Ah ok, guck mal da, Ellie kommt raus", nein, es war ständig irgendeine Person, die versuchte, Ellie zu sein. Und dass die Leute noch den Cast damit verteidigen, mit der absurdesten Argumentation überhaupt, wie sie neuerdings von Hollywood herstammt, dass "es nicht um die Optik geht, sondern wie der Darsteller den Charakter verkörpert" SOLLTE man NIEMALS durchgehen lassen.

Man hat bei sämtlichen Videospielverfilmungen gesehen, dass das noch nie geklappt hat. Die besten Beispiele sind beides Resident Evil Adaptionen:

Die Netflix-Serie hat Albert Wesker durch einen Afroamerikaner ersetzt. Und was haben wir davon? Einen, der nur Wesker heißt und rein gar nichts mit der Figur zu tun hat. Toll. Warum also nicht gleich einen komplett neuen Charakter erfinden und eine Story um ihn aufbauen? Warum die Leute/Fans damit ärgern?

In der 2021er Film-Adaption "Welcome to Raccoon City" wurde der blonde Cop Leon S Kennedy durch jemanden ersetzt, der lange, schwarze Haare hat und eher pakistanisch als US-amerikanisch aussieht. Frage: Warum besetzt man Leon mit jemanden, der ihm gar nicht ähnlich aussieht? Das Argument, dass er den Charakter fühlt und ihn so wiedergeben kann, hätte ich ja verstanden, aber so wie Leon dargestellt wurde, war es alles andere als Leon. Dann setz doch wenigstens jemanden ein, der ihm ähnlich aussieht und dann kann man seinen Charakter anders darstellen.

Ramsey ist nicht Ellie, nur weil sie ihre Klamotten trägt und ein vorgeschriebenen Dialog auswendig gelernt hat. Sie durfte nicht einmal vor der Verfilmung sich mit dem Videogame befassen, geschweige denn spielen. Warum? Anscheinend hat das ja ausgereicht, ihr einige Szenen zu zeigen oder ihr zu sagen, wie sie es machen soll. Dann hätte es ja anscheinend auch mit jeder anderen Schauspielerin getan werden können.

Meiner Meinung nach wurde Ramsey genommen, NUR weil sie der LGBTQ+-Community angehört und somit später eine lesbische Ellie spielen kann/darf. Genauso wie Schwarze nur Schwarze spielen können, laut Hollywood. Aber Weiße sofort ausgewechselt werden müssen.

Ein bisschen Brutalität hätte der Serie auch nicht geschadet, gerade dann, wenn wenig Infizierte auftauchen.

Die Szene, wie der Bloater sich den Soldaten packt und seinen Kopf abreißt, hätte man nicht im Hintergrund zeigen sollen. Der kompletten Serie über wurden nicht wirklich die Gefahren der Infizierten bzw des Pilzes gezeigt, nur leicht angehaucht.

Auch, als das brennende Haus einstürzte und die ganzen Infizierten, Clicker und der Bloater auftauchten, habe ich nicht wirklich Spannung und Bedrohung gespürt. Einzig die Szene, wo Ellie vor dem infizierten Kind davon rennen musste, kam der Sache näher. Die 2. Folge hatte es schön vorgemacht, wie man es hätte machen bzw beibehalten müssen, als sie in dem Museum auf die beiden Clicker zutrafen.

Die ersten beiden Folgen waren auch das einzige, was man der Serie als erfolgreich zuschreiben kann. Eventuell noch Folge 7 "Left Behind".

Man hat vieles gut übernommen, gerade die Monster sind sehr gut gemacht worden und die Kulissen in der realen Welt so gut wie möglich übernommen. Viele Szenen und Dialoge hat man auch aus dem Spiel nahezu 1 zu 1 übernommen - doch genau das war eventuell der Fehler. Denn ständig wurde ich mit dem Gefühl alleine gelassen "das müssen wir noch mit reinnehmen und das und das und das, dann schnell weiter". Alles viel zu hastig.

Es gab auch emotionale Momente, z.B. der Verlust von Joels leiblicher Tochter, die Left-Behind-Szene mit Ellie und Riley oder der Abschied von Tess.

Auch der Score war super - das, was ich in den Spielen hochgelobt habe, haben sie hier an richtigen Stelle und vorallem auch oft genug eingesetzt. Leider haben sie schon die Melodien aus Part 2 mitgenommen, aber gut, das ist Meckern auf hohem Niveau.

Wer sich allerdings ganze Zeit denkt, der Typ meckert durchgehend auf hohem Niveau, der kann meine persönlichen Kleinkram-Kritikpunkte auch nochmal durchlesen:

- Joel hatte anfangs ein Sturmgewehr, das passte nicht zu der Survival-Atmosphäre.

- Die Infizierten waren mir teilweise zu flink (das Clicker-Kind, welches Ellie jagte oder in der selben Szene alle Infizierten drumherum).

- Keine Sporen, stattdessen "Wurzeln".

- Die Infizierten kommunizieren mit den "Wurzeln" unterm Boden miteinander.

- Troy Baker, den ich für seine Darstellung als Joel im Spiel richtig ans Herz genommen habe (ihr müsst euch mal die Drehs zum Game ansehen, wie viel Emotionen drin stecken), bekam eine lächerliche, undankbare Rolle, während die "wahre" Ellie-Darstellerin das Glück hatte, Ellies Filmmutter spielen zu dürfen. Baker hätte man ruhig als jemanden wie den Arzt im Operationssaal einsetzen können, dann würde er später eine größere Rolle spielen.

Fazit: Es ist definitiv die beste Videospielverfilmung - aber das bedeutet nicht, dass sie gut ist. Der Cast von Ellie war mir durchgehend ein Dorn im Auge, weil ich einfach keine Ellie gesehen habe, nur weil sie die Klamotten trug und vorgeschriebene Sätze von sich gab. Ich wette, Ashley Johnson war als "Lehrerin" für Bella Ramsey tätig. Hinzu kam die schnelle Abfolge der Szenen, weswegen Emotionen, Spannungen und Gefahren einfach unterm Tisch gekehrt wurden. Dafür bietet die Serie aber wirklich sehr gut übernommene Kulissen an, die Monster sind alle genial dargestellt und haben MakeUp statt CGI, dicker Pluspunkt. Leider ist das Game die deutlich bessere Serie. Und wenn Staffel 2 das gleiche Niveau und die gleiche Ellie-Darstellerin haben wird, werde ich liebend gerne darauf verzichten und die Konsole anschmeißen.

The Last of Us Bewertung
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510

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1 Kommentar
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DrStrange : : Moviejones-Fan
16.05.2023 08:23 Uhr
0
Dabei seit: 07.05.12 | Posts: 3.100 | Reviews: 53 | Hüte: 114

@TamerozChelios:

Da hast du recht. So einige Punkte und Eindrücke sehen wir wohl ähnlich. Auch von unserer Bewertung liegen wir nicht weit auseinander. Ich denke halt, wie ich auch schrieb, die Serie ist 50/50 "Hit and Miss".

"The Wheel weaves as the Wheel wills"

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