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Transformers 3 - Die dunkle Seite des Mondes

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Transformers 3 Kritik

Transformers 3 - Die dunkle Seite des Mondes Kritik

Transformers 3 - Die dunkle Seite des Mondes Kritik
0 Kommentare - 18.07.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Transformers 3 - Die dunkle Seite des Mondes" ist.

Bewertung: 2.5 / 5

Sam Witwicky (Shia LaBeouf) hat es geschafft Megatron (Hugo Weaving) zu besiegen. Doch ganz so besiegt ist er wohl nicht, denn Megatron sinnt auf Rache. Auf dem Mond wurde ein gigantisches Alienraumschiff entdeckt, welches das Schicksal der Erde in seinen Fängen hat und die Verbündeten Menschen und Autobots zum Handeln zwingt.

Wann immer etwas Dekonstruktives auf die Welt losgelassen wird, so besteht dieser naive Funke, daß sich nun endlich alles ändern wird. Gemeint ist damit nicht etwa die Weltlage, von der sich ein Großteil der Menschheit – zumindest in den Staaten wo es einem selber gut geht – insgeheim gar nicht erhofft, daß sich etwas ändert. Viel eher ist gemeint, daß sich Menschen wieder einander näherkommen. Im Besonderen aus amerikanischer Sicht sollen sich Menschen immer im Angesicht der Katastrophe näher kommen. Wer dafür Beispiele braucht, findet die Bestätigung dieser These im Œuvre von Roland Emmerich. So etwa in Independence Day (1996) oder auch 2012 (2009). Ein anderer Kandidat dieser vertretenen Weltanschauung ist Michael Bay, der auch in seinem Transformers 3 wieder einmal die Grenzen zwischen gut und böse auslotet. Gut, daß sind die einfachen Männer, Sam Witwicky, die Soldaten und Freunde, daß sind die Kriegsherren. Ja, auch Optimus Prime ist ein Reden schwingender Kriegstreiber. Alles, was die staatliche Ordnung infrage stellt und damit die Befehlsstruktur, daß findet sich in Transformers 3 auf Seiten der „bösen“ und es ist ja auch kein Zufall, daß am Rande mal der ein oder andere Witz zulasten von Demokraten gemacht wird. Wobei das politische Spektrum innerhalb der Demokraten und Republikaner natürlich zwischen Links und Hardliner je nach Person wechseln kann. Es ist wesentlich komplexer, weil natürlich die Parteien wesentlich breiter aufgestellt sind.

Aber ja, das ist schon auffallend. Nun ist klar, daß man von Michael Bay keine besonders linke Haltung erwarten sollte. Immerhin bestätigten das seine Werke zuvor ja auch am laufenden Band. Allerdings ist das ja auch nur die Spitze des Eisbergs, der je nach rauchendem Kopf in Auseinandersetzung mit diesem Film, sehr schnell zu schmelzen beginnt. Offenkundig Schwächen an Transformers 3 zu benennen, nun, daß ist ungefähr so ergiebig und geistreich, wie festzustellen, daß blaues Licht blau leuchtet. Insofern kurz zusammengefasst: Transformers 3 ist ellenlang, rassistisch, sexistisch, juvenil, unübersichtlich, pathetisch, propagandistisch, sentimental und so weiter und so fort. Wir haben das alle gewusst. Spätestens, wenn man sich auf einen Film dieser Art zum dritten Mal einlässt, kann man eigentlich nicht mehr sagen, man hätte etwas anderes erwartet und verdient. Es ist das Opium des Volkes. Natürlich nicht im christlichen Sinne, aber im Sinne der Ideologie dahinter. Nun handelt Transformers 3 zunächst gar nichts ab, ehrlich gesagt. Die Konflikte belaufen sich darauf, ob Sam Witwicky nun mit seinem Model Carly Spencer zusammenbleibt, oder nicht. Wobei nicht einmal das als Konflikt herhält, weil die temporäre Trennung als solche sehr forciert und in dem Kontext einfach nur Strecken soll. Daß wirft natürlich die Frage auf, was Menschen überhaupt in diesen Filmen machen.

Und wenn man sich damit befasst, dann wird der Film sehr schnell leichte Beute für jeden, der ein wenig Bildung im Bereich Storytelling besitzt. Und damit meine ich wirklich nur marginal. Michael Bay erklärt die Transformers in ihren eigenen Plots zu Randfiguren und das, obwohl sie den Film antreiben. Und zwar mit der vermeintlichen Story. Dann wiederum sollen die Menschen hier als emotionaler Anker dienen, obwohl das nie über diesen Ankerpunkt hinausgeht. Was also letzten Endes passiert ist, daß sich Maschinen in einer albtraumhaften Schalchtenszenario die CGI-Köpfe einschlagen und die Menschen danebenstehen und wahlweise staunen und mal den Namen schreien. Dann wird pathetisch über Ehre und Familie und die Menschheit und jeden anderen Kalender-Inhalt philosophiert und am Ende des Tages bleibt nur die absurde Zerstörungsorgie. Wie gesagt, dahingehend unterscheidet sich Transformers 3 keineswegs von den anderen Teilen. Dennoch muss man sagen, daß das Werk erstaunlicherweise einen qualitativen Aufschwung im Vergleich zu Transformers – Die Rache (2009) bedeutet. Und das liegt wohl daran, daß die Witze ein wenig zurückgefahren werden und tatsächlich mehr auf der Leinwand passiert. So richtig greifbar ist das gar nicht, daß gebe ich zu. Aber es ist insgesamt unterhaltsamer. Daß Transformers 3 das Schreckenszenario vergangener Tage aufgreift, ist klar. Auch hier wird wieder von der Terrorgefahr von oben berichtet, die die zivilisierten Metropolen in Kriegsschaugebiete verwandelt. Man kommt gar nicht umher, dort Parallelen zum 11. September 2001 zu sehen. Und dann versteht man den Film auch eher als Antwort auf den Terror.

Nun werden Leute, die nicht schwindelfrei sind, in all dem Terror doch recht schnell überfordert. Oben, unten, links, rechts, Schwerfakt, Masse und so ziemlich jede physikalische Begebenheit, spielt in den Händen von Bay keinerlei Rolle mehr. Das ist jetzt nichts, was allzu sehr erstaunt, wenn man sich mit der bisherigen Vita des Ausnahmeregisseurs befasst hat. Hin und wieder stolzieren einmal große Stars durchs Bild, bei denen abseits von Albernheiten und einem gewissen, nicht wegzuwischendem Charme nichts überbleibt. Daß sogenannte Schauspiel von LaBeouf, daß zwischen Wahnwitz und baldigem In-die-Fresse-schlagen balanciert, ist so über jedwedem Talent, daß man es lieben oder hassen wird. Auch John Malkovich, der letzten Endes keinerlei Bedeutung im Film hat, oder auch John Turturro unterstreichen dieses Gefühl. Für ein paar juvenile Gags ist das ok. Die sind zwar nie lustig, aber es ist in meinen Augen lustig, daß die Macher glaubten, sie seien es. Und insofern ist das ok.

Was in Transformers 3 passiert, darüber schweigen wir mal lieber. Als Finale einer Trilogie ist er entsprechend pathetisch und nach vielem hin und her auch ganz ok. Es ist nichts, was man auf offener Straße zugeben sollte, aber für das bisschen Action kann man damit leben.

Trailer zu Transformers 3 - Die dunkle Seite des Mondes

Transformers 3 - Die dunkle Seite des Mondes Bewertung
Bewertung des Films
510

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