Bewertung: 5 / 5
Spätestens in diesem Mamutfilm beweist Rod Steiger, dass er zu den größten Schauspielern aller Zeiten gehört. Ob als Westernschurke oder rassistischer Sheriff bei Virgil Tibbs und am Ende seiner beruflichen Laufbahn in "Mars Attacks" als brüllender General dürfte seine Rolle des Napoleon wohl die größte Herausforderung gewesen sein. Großartig bis ins Detail spielt Rod Steiger den größenwahnsinnigen und kriegshungrigen Ex-Kaiser. Als sein Gegenspieler, der Herzog von Wellington glänzt ebenfalls meisterhaft in einer Paraderolle Christopher Plummer. Darüber hinaus nehmen noch weitere namhafte Schauspieler wie Orson Welles und Jack Hawkins an diesem Monumentalwerk teil. Inszeniert wurde das Meisterwerk von dem bedeutendem Regisseur Sergei Bondarchuk, der durch seinen Mehrteiler "Krieg und Frieden" internationale Anerkennung fand. Immerhin ist "Krieg und Frieden" die (inflationsbereinigt) teuerste Produktion, die von der UDSSR je gedreht wurde. Allein dafür schon Hut ab! Die Art und Weise, wie sich der Film zusammenstellt ist schon klasse. Erst konzentriert sich die Handlung auf Napoleon und seine Rückkehr nach Paris und leitet dann zu den Briten über. Erst in der Schlacht um Waterloo wechseln die Szenen regelmäßig von Franzosen zu Briten. So kann sich der Zuschauer anfangs auf beide Lager in Ruhe einstellen, bevor es zur Schlacht wechselt, in deren Verlauf beide Lager im ständigen und temporeichen Wechsel nebst mit dem wohl eins der aufwändigsten Schlachtgetümmel der Filmgeschichte begegnen. Eine derart durchchoreographierte Schlacht mit einer Überzahl an Komparsen sucht in der Filmwelt ihresgleichen. Fasst hat man den Eindruck einer Verherrlichung des Krieges, wenn da nicht der Satz am Ende jener Schlacht wäre, die Wellington sagt: "Neben einer verlorenen Schlacht ist das Traurigste, was es gibt, eine gewonnene Schlacht!"
Waterloo Bewertung