Bewertung: 4 / 5
Auf der Welle, der seichten Horrorfilme mit Bezug zum Okkultismus ist "Audrey Rose" eines der sympathischen Beispiele für emotionales, gedämpftes Horrorkino. Gleich vorweg, muss der grandiosen Musik von Michael Small der Verdienst für das Gelingen der Dramaturgie des Films rechnung getragen werden. Tatsächlich ist Michael Smalls emotionaler Soundtrack die kontinuierliche tragende Kraft des Films. Dafür, Hut ab! Der Film selbst wird nie langweilig, was auch einem guten Schnitt zu verdanken ist. Und natürlich die sehr ausgeprägte darstellerische Leistung der Schauspieler, allen voran Anthony Hopkins, die ebenfalls sehr emotional und an den Stellen, wo es darauf ankommt, sogar leidend alles geben. Möglicherweise ist die Thematisierung zum Hinduismus und zur Reinkarnation zu aufdringlich, aber...na ja...als der Film gedreht wurde, war "LSD" noch legal. Jedenfalls gehört "Audrey Rose" noch zu den Horrorfilmen neben "Der Exorzist" oder "Der Schrecken der Medusa", die noch ohne das ganze exzessive Blutvergießen auskommen. Eben diese anschließenden Formen des Horrorfilms waren die Vorbereitung zum "Splatter"-Film. Was zwar eine neue jüngere Fangemeinde brachte, aber den klassischen Horrorfilm (und zu dem gehört auch "Audrey Rose") beerdigte. Danach wandte sich die breite Zuschauergruppe diesem Genre des Films ab. Der Horrorfilm entwickelte sich zu einer Zielgruppen orientierten Sparte des Filmemachens. Schade. Erst im DVD-Zeitalter sollten Filme wie "Der Exorzist", "Das Omen" wiederentdeckt werden. "Audrey Rose" ist leider dabei übersehen worden. Obwohl auch dieser Film zu den besseren Horrorfilmen gehört.
Audrey Rose - Das Mädchen aus dem Jenseits Bewertung