Bewertung: 3.5 / 5
Milos Forman hat auch hier, in seinem Spätwerk nichts an seiner Kunst verloren. Tempo und rasche Schnitte zeichnen auch dieses Werk, des Oscar-Preisträgers aus.
Interessant ist, dass Forman die Geschichte aus dem Blick des Malers Goya erzählt. Einem sehr populären Maler (heute noch) und dessen gut bezahlte Kunst (zu seinen Lebzeiten schon). Eben dieser Francisco de Goya erstellt eine Zeichnung der liebreizenden Tochter eines sehr wohlhabenden Kaufmanns von Spanien. Eben diese Anmut des Mädchens mit dem Namen Ines, wird zum Mittelpunkt eines grandios inszenierten Dramas. Es ist in der Tat, die Wollust des verlogenen kirchlichen Apparats, welche den Anfang der Tragödie stellt. Durch Habsucht und Trieb wird das junge Leben und dessen Familie Opfer der spanischen Inquisition. Die katholische Kirche hat bis heute die Praktiken der Inquisition nicht verurteilt. In Formans Film wird dies dadurch verdeutlicht, als der Opfer-Vater diese Praxis ebenfalls anwendet und dafür belächelt wird, ihm aber der Wunsch auf Befreiung seiner geliebten Tochter verwehrt wird.
Die Figur des Goya wird gezielt auf die Figur des Opferlammes mit dem Namen Ines gerichtet. Seine eigene Käuflichkeit beschränkt ihn eben nur auf seine Malerei und auf Ines. Deshalb steht er auch nicht im Mittelpunkt, sondern der Regisseur lässt der Handlung freien Lauf.
Der Geschichte fehlt es nicht an Spannung, Drama und Melancholie ohne dabei kitschig zu werden.
Darüberhinaus sind die aufwendigen Kostüme und die großartige Ausstattung zu nennen. Es ist unverkennbar, dass die Produzenten dieses Films gerne Viel in dieses Projekt investiert haben. Nicht umsonst. Auch wenn der Film nicht zu den populären gehört, ist er auf jeden Fall weiter empfehlenswert.