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Zombieland

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Zombieland Kritik

Zombieland Kritik

Zombieland Kritik
0 Kommentare - 29.10.2023 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Zombieland" ist.
Zombieland

Bewertung: 3.5 / 5

Die Menschheit wurde durch eine Zombieapokalypse weitestgehend ausgerottet. Einer der wenigen Überlebenden ist Columbus (Jesse Eisenberg), der zurück in seinen Heimatort möchte, um seine Eltern zu suchen. Auf seinem Weg findet er den verrückten Tallahassee (Woody Harrelson), der auf der Suche nach den letzten verbliebenen Twinkies-Snacks ist. Zusammen begeben sie sich auf den Weg und treffen dann auf das Schwesternpaar Wichita (Emma Stone) und Rock (Abigail Breslin), die ihnen von einem Vergnügungspark in Kalifornien berichten, der angeblich von Zombies verschont geblieben sein soll.

Heute ist es wirklich schwer, innovativ zu sein. Geschichten, die man erzählen kann, sind ja relativ limitiert. Zwar gibt es durchaus neuere Ansätze, Ortdifferenzen und andere Zeitpunkte, an denen etwas stattfinden kann, doch im Kern gibt es so etwas wie wahre Innovation nicht mehr. Alles wurde bereits einmal erzählt. Mal mehr, mal weniger gut. Zombieland ist ein Film, der gar nicht erst versucht, etwas Neues zu erzählen. Diesem Größenwahn gibt sich Regisseur Ruben Fleischer glücklicherweise nicht frei und dennoch hat man das Gefühl, hier etwas stinknormales und völlig banales zu sehen. Nun könnte man darüber lamentieren, wie sich die Zombies bewegen und was sie tun. Doch eigentlich ist das gar nicht so das Problem der Geschichte. Denn die Wahrheit ist, es gibt gar keine Geschichte. Mal wieder war es ein Virus, mal wieder irgendwas, was die Menschheit halt vergeigt und so den Großteil der Welt in die Apokalypse geführt hat. Und dann gibt es da plötzlich vier Überlebende. Und auch hier ist es kleinlich, sich über das Universum zu beschweren, daß da aufgemacht wird. Doch man kann sagen, daß Zombieland eben doch für ein globales Problem, relativ minimal wirkt. Das hat Vor- und Nachteile. Letztere sind ganz sicher, daß es auffällt, wenn da nur eine kleine Gruppe von Menschen durch die Apokalypse streift und es keine Form von Gegenwehr, Zivilisation und dergleichen in irgendeiner Form gibt. Nun hat noch niemand die Apokalypse miterlebt, insofern kann das eben auch recht kleinliches Gemecker sein. Aber irgendwie fühlt sich der Film in gewissen Momenten zu intim an.

Trailer zu Zombieland

Und da wären wir eigentlich auch schon bei einer großen Stärke des Films. Denn während eben das globale Problem nicht greifbar ist und sich relativ klein anfühlt, kann Ruben Fleischer durch relativ nette und charmant geschriebene Figureninteraktionen punkten. Zum einen ist da der neurotische Nerd Columbus, der eben einem typischen Außenseiter eines Highschoolfilms entspricht. Dann wäre da der Draufgänger und Comicrelief Tallahassee, der wohl die Antwort der Autoren auf die eher rechts orientierte Redneck-Gemeinschaft im ländlichen Amerika darstellt. Und dann natürlich die Damenwelt repräsentiert durch Badass Wichita und More-Badass Little Rock. Diese bringen dann die Gefühlswelt komplett durcheinander. Wenngleich es auch in einer Apokalypse wenig sinnig erscheint, sich mit den wenigen, verbliebenen Menschen zu verstreiten, die noch existieren, so zieht der Film tatsächlich einen großen Reiz aus der Interaktion der einzelnen Figuren und ihren Konflikten untereinander. Dabei ist natürlich klar, daß das nie die Tiefe eines Dramas erreichen wird, wenn etwa Columbus davon berichtet, daß er eine Familie mehr hat, oder ähnlichem. Dabei lässt sich eben auch ein klarer Konservatismus herauslesen, weil es im Kern darum geht, daß eine Familie zusammenfindet. Irgendwie abgedroschen, weil alle so flippig und vermeintlich verrückt sind. Doch es geht auch noch schlimmer. Man hätte zum Beispiel etwa so etwas wie Fortpflanzung als Erhalt der alten Strukturen thematisch aufgreifen können. Doch dieser Falle erliegt der Film dann nicht ganz.

Den Fehler jüngerer Blockbustergrößen vermeidend versucht Zombieland aber auch zu keinem Zeitpunkt tiefgründig zu sein. Kitsch wird dann benutzt, wenn man kurz Kitsch braucht. Drama wird dann benutzt, wenn man kurz Drama braucht. Verlust wird gar nicht erst zu einem Reizpunkt oder einer vermeintlichen Finte und insgesamt ist das Werk recht stimmig. Es passiert viel, alles ist laut, bunt und blinkt. Da machen die Kämpfe in einem Freizeitpark, auf den Straßen und in den Häusern durchaus Spaß. Natürlich nutzt der Film auch die Gelegenheit und zitiert am laufenden Band andere Werke. Doch nie mit dem Zeigefinger, oder einem vermeintlichen Witz dahinter, daß man ja so gut über das Kino bescheidwüsste. Jetzt muss man sich aber dennoch zum Finale hin die Frage stellen, ob die als tough inszenierten Damen denn eigentlich so emanzipiert und eigenständig sind, wie es der Film suggeriert. Schließlich werden die Figuren zu Beginn als absolute Profis und Alleskönner inszeniert. Gerade aber im Finale wird ja gezeigt, daß sie nicht jede Situation kontrollieren können. Die Frage ist also, ob es antifeministisch ist, daß Frauen von Männern gerettet werden. Nach heutigen Standards könnte man diese These sicherlich unterstützen. Auf der anderen Seite ging es aber im Film auch die ganze Zeit darum, daß sich Columbus als mutiger Mann beweisen muss. Insofern werden sicherlich bestimmte Rollenmuster bedient, doch an den Charakteren ändert das per se erstmal nichts. Zumal diese Szene ja nicht den Anfang ausradiert.

Interessant ist zudem, daß man sich hier stark auf Hollywood fokussiert. In einer Episode im Film, finden sich die Figuren plötzlich in der Villa von Bill Murray wieder, der sich so ein wenig ironisch auf die Schippe nimmt. Nun könnte man böse sein und sagen, daß in Hollywood sowieso nur Zombies wohnen, doch das ist sicherlich nicht, worauf der Film hinauswill. Es geht viel mehr um eine Hommage und eine Verneigung vor dem Kino, die der Film auch über die gesamte Laufzeit durch das Aufgreifen und Rezitieren immer wieder vollbringt. Ebenso spricht der Film natürlich in gewisser Weise ein Plädoyer für die Außenseiter der Gesellschaft, wenn er etwa Jesse Eisenbergs Figur nun im Verlauf der Geschichte zum Frauenschwarm macht. Das ist zwar dann etwas weit hergeholt, aber gar nicht so oberflächlich wie es scheint, weil auch dieser Columbus an sich arbeiten muss, bevor er einfach das bekommt, was er möchte. Dabei ist dieser Film zu weiten Teilen aber auch einfach eine Liebesgeschichte, wodurch das Werk zwischen diesem und weiteren Genres hin- und herwechselt.

Warum Zombieland nun der Kult oder Klassiker geworden ist, der er geworden ist, steht in den Sternen. Sicherlich kennt man viele der gezeigten Muster und es ist auch nicht so intelligent, diese einfach zu erklären und dann selbst zu machen. Doch auf der anderen Seite bedient der Film eben klassische Blockbusterunterhaltung, die nicht mit dem vermeintlichen Argument eines vermeintlichen Tiefgangs wirbt. Die Figuren und die Chemie zwischen ihnen funktioniert und insgesamt ist der Film dabei sehr kurzweilig geraten.

Zombieland Bewertung
Bewertung des Films
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