
Wie normalsterbliche Angestellte auch, können Hollywood-Stars sang- und klanglos entlassen werden, wenn sie das Anforderungsprofil wider Erwarten doch nicht erfüllen und ihren Job nicht so machen, wie sie ihn machen sollen. Das letzte Wort hat immer noch der Chef und Arbeitgeber, also das Filmstudio, die Produzenten oder der Regisseur.
Ein Blick zurück verrät uns, dass es schon häufiger vorkam, dass ein Hauptdarsteller oder eine Hauptdarstellerin kurz vor Drehstart oder sogar während der laufenden Dreharbeiten abgesägt wurde. Ohne Rücksicht auf große Namen! Natürlich sind nicht immer die Schauspieler selbst dran schuld, wenn sie gehen müssen. Manchmal kommt man erst später drauf, dass sich jemand anders besser für die jeweilige Rolle eignet oder eine Blutauffrischung ratsam wäre. Und manchmal fällt es den Verantwortlichen auch erst ein, wenn der Film bereits zur Hälfte abgedreht ist. Die Begründungen sind vielfältig und reichen von den schwammigen "kreativen Differenzen" bis zu einem sehr direkten "er/sie war einfach zu schlecht" - autsch.
Hier nun eine kleine, feine Auswahl von Darstellern, die bei ihren Filmen gefeuert wurden, meistens auf den letzten Drücker und nicht selten mit einigem Ärger verbunden. Gibt sicherlich noch mehr Beispiele, aber für den Anfang nehmen wir nur die wichtigsten. Wenn ihr welche vermisst, sagt uns per Kommentar Bescheid. Bei Interesse könnte man ja noch über einen zweiten Teil des Specials nachdenken.
Stuart Townsend - "Der Herr der Ringe"
Kündigungsgrund: zu jung

Bei Der Herr der Ringe hing enorm viel davon ab, die richtigen Darsteller zu finden. Ein einziger Fehlgriff hätte das Studio Millionen und Peter Jackson seinen guten Ruf kosten können. Man stelle sich nur vor, die Gemeinschaft des Rings harmoniert nicht, weil einer aus dem Rahmen fällt. Dieser eine hätte Stuart Townsend sein können, Jacksons erste Wahl als Aragorn. Er hatte schon zwei Monate lang geprobt und trainiert, Schwertkampf und Reiten gelernt. Kurzum, Townsend war absolut bereit. Leider war er Jackson und den Produzenten aber auch zu jung. Einen Tag vor Drehstart, also wirklich in letzter Minute, wurde er gefeuert und der 14 Jahre ältere Viggo Mortensen bekam die Rolle. Wir hätten uns keinen besseren Aragorn wünschen können.
James Remar - "Aliens - Die Rückkehr"
Kündigungsgrund: kreative Differenzen plus Drogenbesitz

Auch wenn er eine solide Karriere hingelegt hat, war James Remar nie der ganz große Erfolg beschienen - Nebenrollen ja, Hauptrollen eher weniger. Es hätte anders laufen können, wenn er sich bei Aliens - Die Rückkehr nicht so sehr danebenbenommen hätte, dass es ihn letztlich den Job kostete. Die ersten Wochen lang stand Remar als Corporal Dwayne Hicks vor der Kamera, Ripleys verlässlichster Mitstreiter. Doch nachdem er am Set mit James Cameron (selbst kein einfacher Charakter) aneinandergeraten war, musste er seine Koffer packen, und Michael Biehn rutschte für ihn nach. Bei dem wusste Cameron, was er bekommt, man kannte sich ja schon von Terminator. Remar schob sein Fehlverhalten - und seinen Rauswurf - später auf ein Drogenproblem.