Vor wenigen Tagen hat Guillermo del Toro einmal mehr über seine geplante Buchverfilmung Die Berge des Wahnsinns von H.P. Lovecraft gesprochen. In diesem gab der Regisseur bekannt, dass man sich bereits mehr als drei Wochen in der Designphase befindet und er bestätigte noch einmal, dass James Cameron die Produktion übernehmen wird. Mit dem Regisseur ist er schon mehr als 20 Jahre befreundet und beide hatten es lange Zeit vermieden zusammen zu arbeiten, da sie auf das richtige Projekt gewartet haben.
Einen deutlichen Unterschied sieht del Toro zwischen Lovecrafts Roman und der Verfilmung: Lovecraft war ein begnadeter Schriftsteller, der vieles bewusst mehrdeutig schrieb. Der Horror wurde nicht mit dem Holzhammer vermittelt, eher sorgte der Leser dafür, Lücken auszufüllen, denn vieles war unbeschreibbar. Somit hatte auch jeder Leser ein anderes Bild von den Wesen in seinen Gedanken, was es unmöglich macht, jeden Leser mit dem Film zufriedenzustellen. Denn hier muss der Horror gezeigt werden und es bleiben wenige Möglichkeiten wie ein Buch zu agieren. Auch weicht die Darstellung bei Lovecraft von vielen anderen Romanen ab, denn statt eine reine Geschichte zu erzählen, wirken seine Erzählungen wie eine Aneinanderreihung von Fakten, was es viel gruseliger macht.
Sich selbst als Vorgabe gibt del Toro bei Die Berge des Wahnsinns Folgendes: Man bekommt keine Medaille verliehen, wenn man ein Buch 1:1 umsetzt und an den Seiten klebt wie ein Sklave, dies zerstöre den Film. Vielmehr wird man belohnt, wenn man einen guten Film macht. Bei der Adaption eines fremden Werkes stellt del Toro den Vergleich auf, dass es so ist als wenn man eine Witwe heiratet. Man muss respektvoll mit ihren Erinnerungen an den verstorbenen Ehemann umgehen, aber ab einem bestimmten Punkt müssen eben neue Eindrücke folgen.
Was die Monster im Film betrifft, darüber denkt del Toro bereits über 20 Jahre nach. Glücklicherweise hat noch niemand solche Monster so wie er sie plant in Filmen dargestellt - in keinem Film jemals, verspricht der Regisseur. Aber es geht hier nicht nur darum, einzigartig zu sein, die Monster müssen auch mächtig und faszinierend wirken, so dass man die Augen nicht abwenden kann.
Es gibt oft die Vorgabe, was man nicht sieht, ist mächtiger, aber für del Toro gibt es noch einen anderen Typ von Horrorfilm und das ist der Monsterfilm, in dem es ein mächtiges Instrument ist, Wesen in ihrer Gesamtheit zu zeigen. Viele Menschen schauen seiner Meinung nach National Geographic nur, damit sie sehen wie der Löwe die Gazelle angreift - und ähnlich verhält es sich mit Monsterfilmen.
Das, was del Toro über Die Berge des Wahnsinns erzählt, kann man eigentlich unkommentiert stehen lassen. Der Mann scheint das Buch zu lieben und zu wissen, was er tut. Wir haben schon so viele Monster in Filmen erlebt und wir sind ehrlich gespannt, ob er uns wirklich so aus den Socken haut. Neugierig sind wir allemal. Und auch wenn das Casting noch nicht steht, gibt es einen Mann, den Guillermo del Toro unbedingt dabei haben möchte: Ron Perlman (Hellboy), für den er extra eine Rolle auf den Leib schneidern würde (so dessen Zeitplan denn zusagt).